Poppenricht
29.11.2022 - 10:58 Uhr

Poppenrichter Bürger lehnen Ampel-Lösung an der Netto-Kreuzung in Witzlhof ab

Kreisverkehr oder doch eine Ampel-Lösung? Die sogenannte Netto-Kreuzung in Witzlhof ist Thema bei der Poppenrichter Bürgerversammlung. Bei einer dieser beiden Varianten gehen die Daumen der Teilnehmer geschlossen nach unten.

An der Netto-Kreuzung in Witzlhof münden die Kokerei- und die Dr.-Robert-Straße in die Sulzbacher Straße ein. Bild: gf
An der Netto-Kreuzung in Witzlhof münden die Kokerei- und die Dr.-Robert-Straße in die Sulzbacher Straße ein.

Gut besucht war die Bürgerversammlung der Gemeinde Poppenricht im Schützenhaus. Der einzige dafür eingereichte Antrag von Gerhard Eckl bezog sich auf die Querungshilfe über die Staatsstraße 2040 im Bereich Goethestraße sowie die Netto-Kreuzung in Witzlhof. Um letztere umzubauen, stünden ein Kreisverkehr mit rund einer Million Euro an Kosten oder eine Ampelkreuzung für gut 200.000 Euro zur Wahl, informierte Baudirektor Stefan Noll, Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach. Aber auf seine Frage hin, ob man sich mit der Ampel anfreunden könnte, waren sich die Anwesenden einig: ganz klar nein.

"Die Netto-Kreuzung, die im Hoheitsgebiet der Stadt Amberg liegt, gilt mit vier Einbiege- oder Kreuzungsunfällen in den vergangenen drei Jahren nicht als Unfallschwerpunkt und hat daher auch keine hohe Priorität", betonte Stefan Noll. Im September 2022 seien hier täglich 7300 Fahrzeuge gezählt worden, die in Richtung Poppenricht fahren, 6400 in der Gegenrichtung, darunter aber nur 400 Schwerlast-Lkw und beachtliche 400 Radfahrer. Solle der Verkehr mit Ampeln geregelt werden, brauche man Linksabbiegespuren. Baue man einen Kreisverkehr, koste der fast das Fünffache, selbst bei nur 35 Metern Durchmesser, was aber für Dreiachser oder Lastwagen mit Hänger viel zu klein sei. Das größte Problem für einen Kreisverkehr sei der Stoßverkehr zur Müllumladestation, der sich in den Kreisverkehr und die Sulzbacher Straße zurückstauen könne. "Dann ist ein Verkehrschaos programmiert", warnte Noll.

Nach seinen Worten ist die Querungshilfe über die Staatsstraße 2040 im Bereich der Einmündung der Goethestraße, wie dem Gemeinderat bereits mitgeteilt, aktuell in Planung. Man werde keine Bushaltebuchten bauen. Der Bus bleibe auf der Fahrbahn stehen, der fließende Verkehr müsse hinter dem Bus warten, was den Passanten eine sichere Überquerung der 2040 ermögliche. Noll ging davon aus, dass im nächsten Jahr die notwendigen finanziellen Mittel dafür zur Verfügung stehen werden.

Bürgermeister Hermann Böhm verwies in der Bürgerversammlung auf eine gute Zusammenarbeit im Gemeinderat, denn die meisten Beschlüsse in den 14 Sitzungen des Vorjahres und acht in diesem Jahr seien einstimmig gefasst worden. Mit Hauptwohnsitz leben nach seinen Angaben derzeit 3378 Personen in den acht Orten der Gemeinde, die Hälfte davon in Poppenricht. Letztes Jahr verzeichnete die Gemeinde 21 Eheschließungen, 25 Geburten und 37 Sterbefälle. Die Grundschule in Poppenricht besuchen derzeit 146 Kinder, 74 Kinder werden im Kindergarten St. Michael betreut, 14 in der Krippe. In den Kindergarten St. Anna in Traßlberg gehen 62 Kinder, 14 werden in der Krippe versorgt.

Wie Bürgermeister Böhm erklärte, gehe der Glasfaserausbau nun zügig voran, denn die Unternehmensgruppe GVG aus Kiel arbeite künftig mit der Deutschen Giga Access zusammen. Die Ausbauarbeiten in den jeweiligen Straßen würden etwa zwei Wochen vor Baubeginn den betroffenen Bürgern per Post mitgeteilt, beruhigte der Bürgermeister. Böhm: „Wer bei der Verlegung der Glasfaserleitungen den Bagger von vorn sieht, kann noch kostenlos mit anschließen.“ Denn laut einer Mitteilung von Teranet sei der Hausanschluss nicht mehr kostenlos, wenn sich die Verlegearbeiten am Grundstück vorbeigearbeitet haben und der Anschluss nachträglich erstellt werden muss.

Zur Überarbeitung der Beitrags- und Gebührenkalkulation für die Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung werde das Gemeindegebiet derzeit mittels Drohnenbefliegung vermessen. Da im kommenden Jahr mit einer Kostensteigerung von rund 46.000 Euro für die Straßenbeleuchtung zu rechnen sei, seien gut 250 Brennstellen noch auf LED umzustellen, kündigte Böhm an.

 
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