Poppenricht
06.12.2019 - 14:21 Uhr

Poppenrichter gewähren dem Jesukindlein Herberge

Das Nachspielen der Herbergssuche von Maria und Josef ist eine alte christliche Tradition. Der kurze, bekannte Absatz im Lukasevangelium gibt dabei den Handlungsrahmen vor. So auch in Poppenricht.

An der fünften Station, der Krippe am Poppenrichter Rathaus, fanden sich alle Akteure ein. Auch die, die dem hochheiligen Paar vorher die Herberge verwehrten, öffneten ihre Herzen in dieser zeitlosen Erzählung. Bild: chl
An der fünften Station, der Krippe am Poppenrichter Rathaus, fanden sich alle Akteure ein. Auch die, die dem hochheiligen Paar vorher die Herberge verwehrten, öffneten ihre Herzen in dieser zeitlosen Erzählung.

In Poppenricht wurde das Stück nun zum zweiten Mal aufgeführt. Dabei scheuten die Poppenrichter keine Mühen, so dass sich der Ort mit seiner Herbergsuche hinter anderen Freilichtaufführungen der hiesigen Bühnen nicht verstecken muss, hieß es. Das erste Spiel fand vor fünf Jahren statt. Mit der zweiten Aufführung nun, hab man eine Tradition begonnen, so jedenfalls wäre es nicht nur der Wunsch von Organisator Martin Gerstacker. Der stellvertretende Pfarrgemeinderatssprecher dankte den zahlreichen Mitwirkenden sowie den Familien, die ihre Höfe als Station zur Verfügung stellten und den vielen Hundert Gästen auf ihren Grundstücken Einlass gewährten.

Zur Inszenierung haben sich die Poppenrichter als Regisseur den Spielleiter der Haagerthaler Bauernbühne, Hubert Schuster, geholt. Schuster hat mit dem Stück bereits Erfahrung, da die Haagerthaler das Stück bereits am Vortag im Freilandmuseum Neusath zum Besten gaben.

In Poppenricht war jedenfalls der gesamte Ort in die Aufführung eingebunden. Vom Posaunenchor über den Männergesangverein, Flötengruppen sowie Chöre von Kindergarten- und Schulkindern. Sie sorgten für die musikalische Umrahmung an den Stationen. Daneben gab es noch ein ganzes Ensemble an Schauspielern, die auf fünf Stationen die aussichtslose Suche nach einem Ort für die Niederkunft Mariens nachspielten.

Wie damals vor 2000 Jahren traf das biblische Paar auch in Poppenricht auf harte Herzen und niemand wollte die hochschwangere Gottesmutter und die heilige Familie aufnehmen. Maria und Josef mussten Beschimpfungen über sich ergehen lassen und hatten als Fremde mit Vorurteilen zu kämpfen, die heute so aktuell sind wie zur Zeit Christi Geburt.

Letzten Endes siegt in der Poppenrichter Variante der Herbergssuche jedoch das Gute. All jene, die dem Paar die Türe wiesen, versammelten sich an der Krippe, wo sich doch noch ihre Herzen öffneten.Auch Pfarrer Dominik Mitterer sprach den Mitwirkenden, zu denen neben Schauspielern und Musikanten auch noch viele Helfer von Feuerwehr und den beiden ortsansässigen Kiwavereinen Traßlberg und Poppenricht gehörten, seinen Dank aus. Alle Akteure und Helfer sowie die Gäste konnten sich im Anschluss auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus Bratwürste, Glühwein und anderen Spezialitäten genießen, die die örtlichen Vereine dargeboten haben.

Pfarrer Dominik Mitterer und Organisator Martin Gerstacker (links) begrüßen die zahlreichen Gäste, die der aufwendig inszenierten Herbergssuche beiwohnten. Bild: chl
Pfarrer Dominik Mitterer und Organisator Martin Gerstacker (links) begrüßen die zahlreichen Gäste, die der aufwendig inszenierten Herbergssuche beiwohnten.
Maria und Josef bahnen sich auf den fünf Stationen der Herbergssuche den Weg durch ein Spalier aus Zuschauern. Bild: chl
Maria und Josef bahnen sich auf den fünf Stationen der Herbergssuche den Weg durch ein Spalier aus Zuschauern.
 
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