Poppenricht
02.05.2024 - 09:27 Uhr

Poppenrichter haben viele Ideen für Nutzung des alten Mesnerhauses am Dorfplatz

Abreißen ist keine Option, da sind sich die gut 50 Bürger aus Poppenricht einig. Sie diskutieren die künftige Nutzung des ehemaligen Mesnerhauses. Die Ideen dazu sind vielfältig.

Rund 50 Poppenrichter Bürger informieren sich über die künftige Nutzung des alten Mesnerhauses (im Hintergrund) und bringen eigene Anregungen und Wünsche ein. Bürgermeister Hermann Böhm und Klaus Zeitler (beide mit dem Rücken zur Kamera) moderierten den Bürgerdialog. Bild: gf
Rund 50 Poppenrichter Bürger informieren sich über die künftige Nutzung des alten Mesnerhauses (im Hintergrund) und bringen eigene Anregungen und Wünsche ein. Bürgermeister Hermann Böhm und Klaus Zeitler (beide mit dem Rücken zur Kamera) moderierten den Bürgerdialog.

Über 50 Bürger aus Poppenricht waren einer Einladung der Gemeinde und der Schule der Dorf- und Landesentwicklung (SDL) Abtei Plankstetten gefolgt waren. Bei dem Treffen hatten sie Gelegenheit, ihre Meinung zu äußern, wie das alte Mesnerhaus künftig genutzt werden könnte.

Architekt Armin Müller stellte gleich zu Beginn klar: "Wer einen Abriss des alten Gebäudes, das sicher vor rund 300 Jahren erbaut wurde, in Erwägung zieht, der muss sich darüber im Klaren sein, dass dann Abstandsflächen zu den Nachbargrundstücken einzuhalten wären und die verbleibende Fläche für einen Neubau kaum noch sinnvoll genutzt werden könnte." Der Gemeinderat habe im vergangenen Jahr beschlossen, das zum Verkauf stehende Mesnerhaus zu erwerben, blickte Bürgermeister Hermann Böhm zurück. „Nun seid's Ihr gefragt“, meinte er, denn jetzt soll unter Einbeziehung der Bürger eine sinnvolle Nutzung gefunden werden.

"Dieses Haus hat sicher eine weit zurückreichende Geschichte", erklärte Klaus Zeitler, der Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts für Regionalentwicklung in Regensburg. Rund 25 Jahre sei es her, dass er erstmals im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Obere Vils/Ehenbach (AOVE) hier tätig gewesen sei. Wenn das alte Mesnerhaus einer sinnvollen Nutzung zugeführt werde, werte das sicher den Poppenrichter Dorfplatz und dessen Umfeld auf. Aber alles hänge davon ab, wie die Umnutzung finanziert werden könne, die Gemeinde Poppenricht müsse prüfen, welche Fördertöpfe angezapft werden können.

Außer dem Schützenhaus gebe es in Poppenricht keine Begegnungsstätte, stellte Gemeinderat Gerhard Eckl fest. Hier wäre nun eine Gelegenheit, Abhilfe zu schaffen. Bei schönem Wetter würde sich der Dorfplatz als Biergarten anbieten – aber wer mache den Wirt und wer sorge für Sauberkeit, wurde gefragt. Ortsheimatpfleger Reiner Hofmann hielt öffentliche Toiletten und einen Lagerraum für dringend notwendig. Wenn es eine kleine Küche gäbe, könnten die Siedlerfrauen beim Wochenmarkt dort ihren Kaffee aufbrühen. Das angrenzende Pfarrheim in die Mesnerhaus-Planung mit einzubeziehen, wurde angeregt.

Ob im Dachgeschoss Platz für eine kleine Wohnung sei, wurde gefragt. Letzterer Anregung wurde entgegengehalten, dass es unten im Haus und draußen lauter werden könne, "und mit lärmempfindlichen Nachbarn kennen wir uns in Poppenricht aus“. Wenn sie so in die Runde blicke, dann vermisse sie die junge Generation und deren Vorstellungen, wie das Mesnerhaus künftig genutzt werden könnte, meinte eine Zuhörerin. Auf keinen Fall dürfe man die jüngere Generation bei den Plänen für das Mesnerhaus übergehen, stellte Klaus Zeitler klar. Es müsse unbedingt generationenübergreifend geplant werden, fügte Johannes Hauer hinzu, in Poppenricht würde trotz guter Jugendarbeit in den Vereinen ein vereinsunabhängiger Jugendtreff sicher Anklang finden.

Zum Abschluss des Ideen-Workshops lud die Gemeinde zum Weißwurstfrühstück in die Schulaula ein. Dabei ging Bürgermeister Böhm auf aktuelle Projekte in Poppenricht ein, darunter auch das geplante Restaurant nebst Einkaufsmöglichkeit und Appartement am Hirtengrund. Die künftige Betreiberin nutzte die Gelegenheit, ihr Konzept für dieses Bauvorhaben vorzustellen.

 
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