Zur Freude der Vorsitzenden Rita Hey waren mehr als 50 Gäste ins Preißacher Schützenheim gekommen, um bei Stollen und Punsch dem vom Oberbibracher Veeh-Harfen-Ensemble musikalisch umrahmten Reigen besinnlicher Geschichten und Gedichte zuzuhören.
Als Auftakt beklagte Hildegard Petzak in Versen, dass die vorgeblich "stillste und schönste Zeit im Jahr" immer mehr zur von Stress und Kommerz pervertierten "Plage" entarte. Als Gegenmittel empfahl sie, bewusst "ein wenig Zeit einem anderen Menschen zu schenken" und für ein "friedvolles Miteinander" einzustehen, das sogar in den Familien nicht mehr selbstverständlich sei. Dass es dafür nur kleiner, fantasie- und liebevoller Gesten bedarf, riefen Rita Hey und Lore Deubzer mit den Geschichten "Eine rätselhafte Weihnachtsgeschichte" und "Sternschnuppen am Himmel" ins Bewusstsein.
Heitere Akzente setzten Edeltraud Hey mit der Geschichte von der armen Frau, deren "ans Christkind" gesandte Bitte um ein kleines "Weihnachtsgeld" zufällig beim Finanzamt landete, sowie Hans Hofmann und Marianne Stabla mit dem Sketch "Das traute hochheilige Paar", in dem Sohn Sepperl seinen Vater mit Fragen über das Weihnachtslied "Stille Nacht" löchert – so lange, bis "da Papa" entnervt gebietet: "Eitza langt's ma – heier sing ma 'O Tannenbaum'." Über das stimmungsvolle Landvolkfest freute sich Pfarrer Edmund Prechtl, der an den "Kern" der Advents- und Weihnachtszeit erinnerte: Der Advent sei "fast aus dem Bewusstsein verschwunden", bei aller kommerziellen "Kasperei" dächten nur noch wenige an den Sinn dieser Wochen, die ein Denkanstoß für das ganze christliche Leben seien: ein Aufruf, sich persönlich dafür zuzurüsten, dass "Christus bei uns Wohnung nehmen kann", so dass andere spürten, "dass er mitten unter uns ist" – und ein Fingerzeig auf die "Wiederkunft des Herrn am Ende der Zeiten, für die wir als Christen bereit sein sollen".
Mit einer Spende für die Fortführung der Friedhofskapellensanierung überraschte die langjährige "Landvolkmanagerin" Edeltraud Hey den Geistlichen. "Das Weihnachtsfest ist immer mehr mit Ansprüchen überfrachtet worden, die mit dem Fest an sich nichts mehr zu tun haben", bedauerte auch Bürgermeisterin Carmen Pepiuk und beschwor den Geist der "Besinnung, Ruhe und Muße, des Zuhörens und Miteinanders". Als Andenken erhielt jeder Besucher vom Nikolaus ein "Zehn-Minuten-Weihnacht"-Säckchen" mit einem Teebeutel, einem Konfekt und einer Feiertagsgeschichte als sanften Wink, sich inmitten des Festtagstrubels bewusst die eine oder andere Auszeit zu gönnen.
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