Preißach bei Trabitz
28.11.2019 - 11:36 Uhr

Wenn der Sperling zum Model wird

Artenvielfalt ist in und um Trabitz kein Fremdwort: Wer Glück und Geduld hat, kann am Winterfütterungsplatz oder bei einer Vogelstimmenwanderung im Frühling mehr als zwei Dutzend Vogelarten beobachten. Einer kennt sich besonders gut aus.

Als Naturfotografen kennt man Günter Klein längst nicht mehr nur in der Oberpfalz: Zu seinem jüngsten Erfolg, einer Bronzemedaille bei einem internationalen Fotografenwettbewerb in Polen, gratuliert ihm die Burkhardsreuther Landvolkvorsitzende Rita Hey. Bild: bjp
Als Naturfotografen kennt man Günter Klein längst nicht mehr nur in der Oberpfalz: Zu seinem jüngsten Erfolg, einer Bronzemedaille bei einem internationalen Fotografenwettbewerb in Polen, gratuliert ihm die Burkhardsreuther Landvolkvorsitzende Rita Hey.

Auch Libellen, Frösche und Schmetterlinge, Sonnentau und Knabenkraut kennt man hier nicht nur aus Fernseh-„Naturdokus“ oder Büchern. Niemand weiß das besser als Günter Klein: Unzählige Stunden verbringt der leidenschaftliche Hobbyfotograf „auf der Pirsch“ nach Tier- und Pflanzen-“Models“ zwischen Kulm und Moos. „Ungefähr 95 Prozent meiner Bilder nehme ich in Trabitz und der näheren Umgebung auf“, verriet der Gründer der Trabitzer Naturschutzgruppe bei seiner Fotoschau „Fauna und Flora meiner Heimat“ für das Katholische Landvolk Burkhardsreuth im Preißacher Schützenheim.

Dabei gab er auch manchen Einblick in die Trickkiste eines Fotoprofis, der die Kunst des „Tarnens und Täuschens“ beherrschen, Abgehärtetheit und vor allem viel Geduld mitbringen muss. Für eine winterliche Bilderserie über zwei Graureiher habe er drei Tage an einem zugefrorenen See bei bis zu minus 18 Grad zubringen müssen, berichtete Klein seinem gut 60-köpfigen Publikum. Allerdings gebe es auch Grenzen: „Nest-Nahaufnahmen mache ich grundsätzlich nicht – dabei könnten durch eine Ungeschicklichkeit Nester zerstört, vor allem aber die Vogelfamilien gestört und womöglich das Leben der Jungvögel gefährdet werden.“

Wichtiger als alles andere dürfte für einen erfolgreichen Fotografen freilich „der Blick“ sein: die Fähigkeit, selbst in scheinbar alltäglichen und „belanglosen“ Objekten jenes gewisse Etwas zu erkennen, das etwa aus der Aufnahme eines „Allerwelts“-Feldsperlings, einer „hässlichen“ schwarzen Tagpfauenaugenraupe oder gar einer „Stinkwanze“ ein zum Staunen und Nachdenken anregendes Kunstwerk macht. Dass Günter Klein diese Gabe besitzt und meisterlich einzusetzen weiß, bestätigen Auszeichnungen zahlreicher Wettbewerbe und Ausstellungen im In- und Ausland.

Die jüngste Trophäe, eine Bronzemedaille beim „International Salon of Photography“ im südpolnischen Wojnicz, wurde ihm erst vor wenigen Wochen zuerkannt. „Ich hatte aufs Geratewohl ein paar Bilder dorthin geschickt – auf irgendeinen Preis hatte ich dabei nicht spekuliert“, erzählte der Trabitzer. Umso mehr habe ihn die Nachricht der Jury überrascht, dass eine Aufnahme zweier Eisvögel beim „Liebesspiel“ mit einem dritten Preis in der Sparte Farbfotografie ausgezeichnet worden sei: „Immerhin haben zu dieser ‚Fotoolympiade‘ 550 Fotografen aus 46 Ländern rund 2000 Bilder beigesteuert.“ Landvolk-Vorsitzende Rita Hey beglückwünschte Klein zu diesem Erfolg und dankte ihm dafür, dass er mit seinen Bildern die Neugier vieler Menschen auf die heimatliche Pflanzen- und Tierwelt wecke.

Info:

Landvolk feiert Advent

Für Donnerstag, 5. Dezember, ab 13.30 Uhr lädt das Katholische Landvolk Burkhardsreuth zum besinnlichen Adventsnachmittag mit Weihnachtsgeschichten und Musik der Veeh-Harfen-Gruppe aus Oberbibrach ins Schützenheim Preißach ein. Es gibt Glühwein, Stollen, Wurst- und Käsebrote. Außerdem haben der Nikolaus und Knecht Rupprecht ihren Besuch angekündigt. (bjp)

 
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