Pressath
24.08.2023 - 16:24 Uhr

Auflösung nach drei Jahrzehnten: Letzter Abpfiff für Bayern-Fanclub Pressath

Er hatte schon einmal mehr als 500 Mitglieder. Auch viele Stars des Rekordmeisters waren schon zu Besuch beim Bayern-Fanclub Pressath. Nun hat sich der Verein aufgelöst.

Insgesamt 7907,75 Euro übergab das Leitungsteam des aufgelösten Pressather FC-Bayern-Fanclubs an mehrere Vereine der Haidenaabstadt. Zweiter von links Vizevorsitzender Christian Marzi, Achte von links Schatzmeisterin Carola Farago, Sechster von links Ehrenvorsitzender Konrad Merkl. Bild: bjp
Insgesamt 7907,75 Euro übergab das Leitungsteam des aufgelösten Pressather FC-Bayern-Fanclubs an mehrere Vereine der Haidenaabstadt. Zweiter von links Vizevorsitzender Christian Marzi, Achte von links Schatzmeisterin Carola Farago, Sechster von links Ehrenvorsitzender Konrad Merkl.

Nach 27 Jahren geht eine Ära zu Ende: Bei nur einer Gegenstimme beschlossen die Teilnehmer der Mitgliederversammlung die Auflösung des FC-Bayern-München-Fanclubs Pressath. Eine Entscheidung war unumgänglich, weil seit fünf Jahren der Posten des ersten Vorsitzenden vakant war.

"Vize" Christian Marzi hatte die Vereinsgeschäfte nach dem Wegzug der ersten Vorsitzenden Stefanie Bösl im Februar 2018 kommissarisch weitergeführt. Aus beruflichen und privaten Gründen sah er sich nicht in der Lage, das Amt des Ersten Vorsitzenden zu übernehmen, und trotz der schon im Vorfeld unternommenen intensiven Bemühungen und kurzzeitiger "Hoffnungsschimmer" fand sich letztlich bis heute niemand bereit, in die Bresche zu springen. Nachdem sich auch in der letzten Versammlung keine Lösung abzeichnete, kamen die Teilnehmer nicht umhin, über die in der Tagesordnung bereits vorgemerkte Auflösung des Vereins abzustimmen, wofür laut Satzung eine Dreiviertelmehrheit der Anwesenden nötig war.

Vereinskasse geht an Jugendarbeit

Im Sinne der Satzung beschloss die Versammlung außerdem, das Vereinsguthaben an Organisationen zu übertragen, die bei der Stadt Pressath gemeldet sind und aktive Jugendarbeit betreiben. So wurden in einer separaten Sitzung jeweils knapp 1000 Euro an den TSV Pressath, den FC Dießfurt, die DJK Pressath, die Kinderfeuerwehren Pressath und Dießfurt, die Helfer vor Ort, die Wasserwacht und die Bereitschaftsjugend des Bayerischen Roten Kreuzes übergeben.

Ehrenvorsitzender Konrad Merkl, der von 1999 bis 2009 den Verein leitete und mit einer jungen und agilen Vorstandschaft zu einer Mitgliederanzahl von mehr als 500 führte, bedauerte die Vereinsauflösung. Bei der Geldübergabe in der "Zoiglstub'n vom Lober Schorsch" in Pfaffenreuth ließ er die Vereinsgeschichte nochmals Revue passieren. Dabei erinnerte er an Höhepunkte aus dem Leben des nicht nur sportlich, sondern auch sozial engagierten Vereins.

Wie etwa die erfolgreiche Spendenaktion für ein neues Einsatzfahrzeug der "Helfer vor Ort" anno 2011: Damals sei es seiner tatkräftigen Nachfolgerin Stefanie Bösl und ihrem Team gelungen, sogar den FC Bayern selbst mit einer 5000-Euro-Zuwendung ins Boot zu holen.

Claudio Pizarro zu Gast

Dass die Vereinsarbeit geachtet und gewürdigt worden sei, hätten Einladungen zu Empfängen in der Staatskanzlei und die Besuche der FCB-Stars Claudio Pizarro, Raimond Aumann und Karl-Heinz Rummenigge in Pressath illustriert. Mehrmals sei der Vorstand zu Gast in der FCB-Zentrale an der Säbener Straße gewesen. An weiteren Streiflichtern aus der Fanclub-Historie nannte Merkl unter anderem lokale Fußballturniere, Ferienprogrammausflüge, Zeltlager und Grillfeste.

 
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