Bedrohte Völker unterstützten

(nn) Bereits zum fünften Mal konnte Bernd Wohlgut Spendengelder in Höhe von 125 Euro aus der Oberpfalz bei der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ in Göttingen übergeben, viermal davon aus Pressath. Beim Vortrag zum Thema „Christen und religiöse Minderheiten“ im Mai im DJK Heim Pressath hatte man auf einen Eintritt verzichtet und stattdessen um Spenden für die „Gesellschaft“ gebeten.

Dr. Kamal Sido, Nahost-Referent der „Gesellschaft“ freute sich über den konstanten Spendenfluss aus der Oberpfalz und bedankte sich dafür. Man habe gute Verwendung des Betrages durch die Unterstützung von Flüchtlingen. Aktuell sei durch die türkische Offensive im nordsyrischen Afrin wieder eine Flüchtlingswelle los getreten worden, erklärte Sido. Er bedauerte, dass mit der Duldung der NATO und Deutschlands die türkischen Streitkräfte ihnen bzw. Präsident Erdogan nicht genehme Kurdenorganisation im Gebiet von Afrin in Nordsyrien zerschlagen hatten. Im Gefolge der türkischen Streitkräfte kamen radikalislamische Milizen, die mit Duldung durch die türkischen Streitkräfte die dortigen Christen und Jesiden vor die Wahl stellten, entweder zwangsweise zum Islam zu konvertieren oder das Land zu verlassen. Auch viele Kurden, die einen gemäßigten Islam praktizieren, verließen das Land. An vielen Flüchtlingsströmen hat Europa und Deutschland eine unmittelbare Mitverantwortung, meinte Sido weiter.

Kamal Sido ist ursprünglich syrischer Kurde, er spricht den kurdischen Dialekt Kurmantschi sowie Arabisch als Muttersprache. Für sein Studium in Russland lernte er Russisch. Im Jahre 1990 kam er nach Deutschland und beantragte Asyl. Nachdem er sowohl Deutsch als auch Englisch fließend gelernt hatte, war er zunächst als Dolmetscher tätig, bevor er als Nahost-Referent zur „Gesellschaft für bedrohte Völker wechselte. Inzwischen ist Kamal Sido deutscher Staatsbürger und geschätztes Mitglied der Gesellschaft.