Pressath
06.04.2023 - 23:38 Uhr

Mit Heimatpflegebund: Digitales Gedächtnis Pressaths schaffen

Wissen und Erinnerungen bewahren ist eines der vornehmlichen Ziele des Pressather Heimatpflegebunds. Das Projekt "Digitaler Zwilling", das Bürgermeister Bernhard Stangl vorstellt, baut deswegen auch auf die Mitarbeit des Vereins.

In seinem Grußwort zur Hauptversammlung des Heimatpflegebunds Pressath und Umgebung informierte Bürgermeister Bernhard Stangl über das bayerische Projekt "Digitaler Zwilling", in das Pressath als eine von fünf Kommunen mit einem Höchstförderbetrag von 50 000 Euro aufgenommen wurde. Ziel sei die Schaffung eines "digitalen Gedächtnisses der Stadt": "Das Wissen über sie soll nicht verloren gehen, sondern an Besucher und Einheimische, vor allem die junge Generation, weitergegeben werden."

Diese Datensammlung solle auch über die Geschichte von Stadtteilen, Gebäuden und Plätzen des Stadtgebiets ausführlich informieren und an die volkstümlichen Hausnamen erinnern. Die betreffenden Lokalitäten würden mit Informationstafeln beschildert, die knappe Erstauskünfte böten und zudem mit einem QR-Code versehen seien: "Dieser könnte mit einem Smartphone oder Tablet angeklickt werden, so dass man auf die umfangreicheren Datenbankartikel weitergeleitet wird."

Expertise des Heimatpflegebunds

Der Heimatpflegebund als "einer der wichtigsten Vereine" sei eingeladen, in einem geplanten Arbeitskreis seine Sachkenntnis mit einzubringen. Ferner wolle die Stadt zügig eine Gebäudeschäden-Untersuchung am Haus der Heimat in die Wege leiten, Gespräche mit der Oberpfälzer Regierung seien bereits im Gange.

Als unbefriedigend wertete Heimatpflegebund-Vorsitzender Eckhard Bodner die derzeitige Aufteilung des Gefallenengedenkens auf Gefallenenmahnmal im Dietl-Park und "Heldenkapelle" am Friedhof. Zwar werde in der Kapelle der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege gedacht, doch "verirren sich nur wenige dorthin". Am Mahnmal, das der zentrale Gedenkort am Volkstrauertag sei und durch seine Lage im Park von vielen Spaziergängern wahrgenommen werde, würden nur die Opfer des Ersten Weltkriegs namentlich genannt.

Weil dieses Denkmal schon aufgrund seines Standorts geeignet sei, viele zum Nachdenken anzuregen, sollten dort alle Kriegsopfer mit Namen aufgeführt werden, meinte Bodner. Allerdings sollten die neuen Tafeln, die sich auf den Zweiten Weltkrieg beziehen, bewusst kontrastierend in einem anderen, nüchterneren Stil gehalten werden als das entsprechend seiner Entstehungszeit vor rund 100 Jahren eher martialisch gestaltete alte Monument.

"Heldenkapelle" und Mahnmal

Demgegenüber brach der Künstler Helmut Langhammer eine Lanze für die "Heldenkapelle", die als Ort würdevoller Stille eine ideale ständige Erinnerungsstätte abgebe, während das Mahnmal als Ort des offiziellen Gedenkens seine besondere Aufgabe erfülle. Freilich sei die Kapelle unbestritten sanierungsbedürftig.

Für langjährige Vereinszugehörigkeit zum Heimatpflegebund wurden 33 Mitglieder geehrt, darunter Eckhard Bodner, Altbürgermeister Anton Gareis, Richard Waldmann (jeweils 40 Jahre), Barbara Zankl (50 Jahre) und Helmut Langhammer (60 Jahre).

 
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