"Heldenkapelle" würdevoll renovieren

Pressath
19.05.2023 - 21:08 Uhr

Es ist ein finanzieller „Grundstein“ für die Renovierung der Gefallenen-Gedenkkapelle am Pressather Friedhof, dem hoffentlich viele weitere folgen werden. Denn die Kapelle benötigt an vielen Stellen eine Erneuerung.

Für Harald Dippel (rechts) und Fritz Dippl (links) ist die würdevolle Erinnerung an die Pressather Kriegstoten Herzenssache. Unterstützt werden sie darin vom Förderverein für kirchliche und soziale Zwecke ((Zweiter und Dritter von links: Vorsitzender Werner Walberer, Schatzmeister Andreas Reindl), der auch die von der Familie Dippel für die "Heldenkapelle" gespendeten 1.200 Euro in seine Obhut nahm.

Bei einem Ortstermin in der gemeinhin als "Heldenkapelle" bekannten Gedächtnisstätte übergab Harald Dippel 1200 Euro an den Vorsitzenden des "Fördervereins für kirchliche und soziale Zwecke" Werner Walberer. Das Geld stammt aus Spenden der Mitglieder des weitverzweigten Familienverbands Dipp(e)l/von Dippel/Düppel, die der aus Pressath stammende, engagierte Familienforscher erbeten hatte. Für eine angemessene Würdigung der ums Leben gekommenen oder vermissten Pressather Soldaten setzt sich Dippel seit Jahren ein: Das auf einer Idee von Helmut Langhammer beruhende symbolische "Gedenkbuch" für 61 Vermisste des Zweiten Weltkriegs in der "Heldenkapelle" und die Ergänzung des Gefallenenmahnmals im Professor-Dietl-Park um eine Gedenktafel, die die Zahl der Opfer des Zweiten Weltkriegs erwähnt, gehen auf seine Initiative und die seines in der Haidenaabstadt wohnenden Verwandten Fritz Dippl zurück.

Mehrere Baustellen

Doch wirklich zufrieden ist der resolute pensionierte Bundesgrenzschutz-Beamte noch nicht, denn der bauliche Zustand der Kapelle ist beklagenswert: Ihr Dach ist undicht, "Schwamm" dringt durchs Mauerwerk, der Putz bröckelt von der Wand. Immerhin sei diese Einsicht auch in der öffentlichen Meinung angekommen: "Die Stadtverantwortlichen haben die Renovierungsbedürftigkeit der Heldenkapelle zur Kenntnis genommen und sind bereit, über eine Kostenbeteiligung zu beraten, die Denkmalschutzbehörden sind informiert, und Stadtpfarrer Edmund Prechtl hat seine Bereitschaft signalisiert, eine Kostenschätzung vornehmen zu lassen und Zuschussoptionen auszuloten."

Dessen Vorsitzender, der frühere Bürgermeister Werner Walberer, erinnerte aber daran, dass die Hauptverantwortung bei der katholischen Kirchenstiftung als Eigentümerin und bei Prechtl als "Hausherrn" liege. Dieser könne aber auch nicht allein entscheiden und sei auf die Rückendeckung der Diözese angewiesen, für die ein Bauvorhaben wie dieses von eher untergeordneter Bedeutung sei. Wie hoch eine Förderung von dieser Seite ausfallen könnte, sei deshalb ungewiss.

Für Harald Dippel ist diese Haltung der Diözesanverantwortlichen, gepaart mit deren Forderung, die Kapellenrenovierung nur in Verbindung mit Erneuerungsarbeiten an Friedhofsmauer und -kirche auszuführen, ein Affront gegen "die Gefühle der Menschen, die diese Stätte besuchen", und gegen das Andenken an den Stifter: "Diese Heldenkapelle gibt es, weil Pfarrer Georg Schinner, der selbst im Ersten Weltkrieg war, ein Herz für die Soldaten hatte."

"Freundeskreis Heldenkapelle"?

Nachdrücklich begrüßte Walberer, Dippels Anregung, einen "Freundeskreis Heldenkapelle" als Gemeinschaft von Menschen zu gründen, denen ein würdevolles Gedenken an die "gefallenen Söhne der Stadt" Herzensanliegen sei.

Finanzielle Spenden nehme aber auch schon jetzt der "Förderverein für kirchliche und soziale Zwecke" über IBAN DE04 7535 1 960 0302 0351 83 bei den Vereinigten Sparkassen (BYLADEM1ESB) entgegen. Als Verwendungszweck sei dabei "Renovierung der Heldenkapelle" anzugeben.

 
 

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