Der in Düsseldorf lebende Pressather Erfolgsautor Horst Eckert präsentierte mit seinem 18. Roman seit den 90er Jahren, "Das Jahr der Gier", seinen neuesten Krimi. Beim Heimspiel im voll besetzten Café Locke in Pressath eckte der Serienschreiber durch den brisanten Plot nirgends an, sondern traf auf offene Ohren seiner Krimi-hungrigen Fans und erwartungsvollen Zuhörer.
In seinem jüngsten Thriller geht es um dem Finanzbetrug gigantischer Dimension und skurrile Details über das Versagen der Aufsichtsbehörden am Beispiel des "Wirecard"-Konzerns. "Im Jahr der Gier" lautet der Titel des dritten Bandes um die Kriminalrätin Melia Adan und den Hauptkommissar Vincent Veih. Wegen des realen Falls um Anlagebetrugs in Milliardenhöhe gewann das Thema einen zusätzlichen Spannungsschub.
Horst Eckert beherrscht das Handwerk, fernsehreife Serienkrimi-Konstruktionen mit dem Modell der falschen Spuren und verschlüsselten Messages zu schreiben. Auch seine Lesung baute Spannung auf. Eckert fasste mit seiner sonoren Stimme jeweils einen Handlungsstrang zusammen und las dann als Lesehäppchen eine Kurzpassage aus dem druckfischen Krimi. In den Prolog, der sich in Moosbruck bei München abspielt, stieg er mit salopper, angepasster Umgangssprache ein. Im Abschnitt in Düsseldorf, wo ein Journalist auf offener Straße mit dem Messer angegriffen wurde, und ein rassistisch motiviertes Attentat zu vermuten war, war auch die Sprache ernster.
Der Schwerpunkt lag auf der lokalen Umgebungsschilderung und den Beziehungskonflikten unter den Protagonisten. Der Thriller-Bogen wurde am intensivsten gespannt beim letzten Anreißer, der "Schnitzeljagd" in der Londoner U-Bahn. Die Atmosphäre lud sich hochgradig auf und erreichte den höchsten Konzentrationsgrad, zumal die Lösung der "Worldcard"-Affäre im Geheimnisvollen belassen wurde. Eckert erzeugte reichlich Anreize für potenzielle Leser, sich auf das Buch zu stürzen. Etliche nahmen es signiert mit nach Hause, um sich in den Stoff zu vertiefen und nach der Auflösung zu suchen. Vor allem bediente er und dem Versuch, dass in seinem Krimi nichts wie "bemüht" wirkte, die Fans der vorausgegangenen Krimifolgen für die neue zu animieren.
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