Pressath
22.07.2021 - 12:16 Uhr

Initiative der Wirtschaftsjunioren Nordoberpfalz: Vier Übungsroboter für die Grund- und Mittelschule Pressath

Die Grund- und Mittelschule Pressath will im nächsten Schuljahr eine Robotik-Arbeitsgruppe gründen. Eine Aktion der Wirtschaftsjunioren Nordoberpfalz kommt da gerade richtig: Ein ortsansässige Firma finanziert vier Lernroboter.

Nicht nur vier Lernroboter für den Informatikunterricht, sondern auch T-Shirts der "Wirtschaftsjunioren" (WJ) übergaben Josef Maier (früherer WJ-Kreissprecher, jetzt Geschäftsführer des Aktionssponsors I-S-M), WJ-Geschäftsführer Florian Rieder und Regionalsprecher Michael Sperber (Erster, Dritter und Vierter von links) an Rektorin Ulrike Neiser und Bürgermeister Bernhard Stangl (Fünfte und Sechster von links). Mit dabei Wirtschaftsförderer Stefan Härtl vom Landratsamt (Zweiter von links) und Schulamtsdirektorin Elisabeth Junkawitsch.(Siebte von links). Bild: bjp
Nicht nur vier Lernroboter für den Informatikunterricht, sondern auch T-Shirts der "Wirtschaftsjunioren" (WJ) übergaben Josef Maier (früherer WJ-Kreissprecher, jetzt Geschäftsführer des Aktionssponsors I-S-M), WJ-Geschäftsführer Florian Rieder und Regionalsprecher Michael Sperber (Erster, Dritter und Vierter von links) an Rektorin Ulrike Neiser und Bürgermeister Bernhard Stangl (Fünfte und Sechster von links). Mit dabei Wirtschaftsförderer Stefan Härtl vom Landratsamt (Zweiter von links) und Schulamtsdirektorin Elisabeth Junkawitsch.(Siebte von links).

„Die Mittelschulen sind das Rückgrat des Mittelstands. Deshalb müssen gerade sie den Schülern ein solides Rüstzeug technischer und naturwissenschaftlicher Kenntnisse mit auf den Weg geben, das im Berufsleben immer wichtiger wird.“ Das Statement des Pressather Bürgermeisters Bernhard Stangl fand einhellige Zustimmung bei der Abordnung der „Wirtschaftsjunioren Nordoberpfalz“ (WJ). Als elfte Station ihrer „Mint-Sprint“-Tour besuchten sie die Grund- und Mittelschule der Haidenaabstadt, um vier Lernroboter-Bausätze für den Informatikunterricht zu übergeben.

Die Wirtschaftsjunioren, ein Netzwerk unternehmerisch tätiger junger Menschen, wollen bis Januar 2022 alle 20 Mittelschulen in Weiden sowie den Kreisen Neustadt und Tirschenreuth mit solchen programmierbaren Übungsrobotern ausstatten. Rückendeckung für die seit August 2020 laufende Aktion, die auf die Förderung sogenannter Mint-Kompetenzen – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik – bei den Schülern abzielt, erhalten sie von den Schulämtern, der Wirtschaftsförderung bei den Kreisverwaltungen, den Gemeinden, der Industrie- und Handelskammer und der regionalen Wirtschaft.

Von Nordoberpfälzer Unternehmen sei auch die Anregung zu dieser Aktion ausgegangen, erläuterte WJ-Geschäftsführer Florian Rieder: „Für die Wirtschaft haben die Mittelschulen eine Rückgratfunktion als Auszubildenden- und damit Fachkräfte-Reservoir. Gerade deshalb wünschen sich die Firmen, dass die Schulen ihre Schüler im Mint-Bereich qualifizieren, und haben uns ermutigt, hier fördernd tätig zu werden.“

In diesem Sinne unterstützten anstelle eines einzigen Großsponsors 20 vor Ort präsente Unternehmen – eines für jeden Schulort – die Aktion finanziell: „Das ist gerade das Charmante an dem Projekt.“ In Pressath habe die ortsansässige I-S-M Industrie- und Stahlmontagen GmbH als Partnerunternehmen und Sponsor 1500 Euro für die Roboter bereitgestellt.

Unterricht noch anschaulicher gestalten

Für Schulleiterin Ulrike Neiser ist die WJ-Initiative ein willkommener Glücksfall: „Unsere Schule ist seit Jahren in Richtung Digitalisierung unterwegs – freilich in eher kleinen Schritten, denn die nötige Unterrichtsausstattung ist teuer.“ Umso größer sei die Freude darüber, dass „die Wirtschaft ein Herz für die Schulen zeigt“.

Neisers Dank galt auch Bürgermeister Stangl, der das Unternehmen I-S-M als Mäzen gewonnen habe. Für das neue Schuljahr plane die Mittelschule, die coronabedingt zurückgestellte Einrichtung einer Robotik-Arbeitsgruppe nachzuholen: „Dafür kommen uns die Übungsroboter natürlich zupasse.“

Konrektor Holger Popp ergänzte, dass Informatikunterricht in den höheren Klassen fest zum Unterrichtsangebot gehöre. Doch würden auch schon den jüngeren Schülern ab der vierten Klasse erste Grundbegriffe und Zusammenhänge nahegebracht. Bisher bleibe das nur am Computer stattfindende Programmieren allerdings abstrakte Theorie: „Aber an diesen Robotern sehen die Schüler eine direkte Wirkung ihrer Programme.“

Popp hofft, dass deren mit Hilfe der Übungsroboter nun noch anschaulicher gestaltbare Programmier-, Robotik- und Informatikangebote die Attraktivität der Schule weiter steigern werden. Dieses Ziel verfolge auch die Stadt als Sachaufwandsträgerin mit der stetigen Modernisierung der Schulausstattung, ergänzte Bürgermeister Bernhard Stangl: „Es wird neuartige Touchscreen-Bildschirme für alle zwölf Klassenzimmer und flächendeckendes Wlan geben. Die Ausschreibung für die Bildschirme läuft, und wir wollen den Auftrag möglichst noch vor den Ferien vergeben.“

Gegen Vorurteil ankämpfen

Auch Schulamtsdirektorin Elisabeth Junkawitsch begrüßte den Vorstoß der WJ: Die von den Schülern programmierbaren Roboter weckten auf „spannende und motivierende“ Weise das Interesse für Kompetenzen, die für den „Weg aus der Schule in den Arbeitsmarkt“ von elementarer Bedeutung seien: „Das wird gebraucht, aber es ist noch zu wenig da.“ Nicht minder wichtig als die Geräte seien fachkundige Lehrkräfte, von denen die Pressather Schule über mehrere verfüge: „Durch Fortbildungen kann diese Kompetenz noch passgenau erweitert werden.“

Einig waren sich Junkawitsch und Stangl, dass Schulen und Unternehmen ihr besonderes Augenmerk darauf richten sollten, Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Arbeitsfelder zu begeistern und zu qualifizieren. „Dieses Potenzial darf nicht brach liegengelassen werden, aber leider wird das oft noch zu wenig in den Blick genommen. Noch immer steckt das längst widerlegte Vorurteil in vielen Köpfen, dass Mädchen und technische Berufe nicht zusammenpassen“, bedauerte der Bürgermeister. Beifall für die WJ-Aktion gab es nicht zuletzt vom Wirtschaftsförderer beim Landratsamt Neustadt, Stefan Härtl.

Rektorin und Schulverbundskoordinatorin Ulrike Neiser verwies beim Besuch der Wirtschaftsjunioren noch auf die Aufnahme des Schulverbunds Vierstädtedreieck in den bayerischen Modellversuch „StarSV – Starke Schulen, starker Verbund“. Dieser soll die überörtliche Vernetzung der Mittelschulen in Verbünden weiter vorantreiben und so diesen Schulzweig konsolidieren helfen: „Vor drei Wochen haben wir den Bescheid erhalten, dass wir als einziger Schulverbund der Oberpfalz aufgenommen wurden.“

Für Schulamtsdirektorin Elisabeth Junkawitsch war diese Entscheidung nur folgerichtig: „Ich hatte mich ebenfalls dafür eingesetzt, denn in diesem Schulverbund wird Verbundwesen in positivster, intelligentester Weise im Sinne des Mottos ‚Einzelschule stärken – Verbund stärken‘ gelebt.“

Eschenbach13.06.2021

„Unsere Schule ist seit Jahren in Richtung Digitalisierung unterwegs – freilich in eher kleinen Schritten, denn die nötige Unterrichtsausstattung ist teuer.“

Schulleiterin Ulrike Neiser

„Für die Wirtschaft haben die Mittelschulen eine Rückgratfunktion als Auszubildenden- und damit Fachkräfte-Reservoir. Gerade deshalb wünschen sich die Firmen, dass die Schulen ihre Schüler im Mint-Bereich qualifizieren.“

Florian Rieder, Geschäftsführer der Wirtschaftsjunioren Nordoberpfalz

„Es wird neuartige Touchscreen-Bildschirme für alle zwölf Klassenzimmer und flächendeckendes Wlan geben. Die Ausschreibung für die Bildschirme läuft, und wir wollen den Auftrag möglichst noch vor den Ferien vergeben.“

Bürgermeister Bernhard Stangl

 
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