Über Ausrüstung und Arbeit der ehrenamtlichen Brandschützer konnten sich die Bürger der Haidenaabstadt bei der „Langen Nacht der Feuerwehr“ im Professor-Dietl-Park ein Bild machen. Im Mittelpunkt stand die von drei Einsatzfahrzeugen gesäumte „Feuerwehrmeile“, an der es viel Beeindruckendes zu entdecken gab.
So durfte man am Stand der Atemschutzgruppe die Infrarot-Wärmebildkamera testen, die in stark verqualmten Räumen das Auffinden von bewusstlosen Menschen oder Glutnestern erleichtert. Staunen ließ die Information, dass in eine Atemluftflasche, deren Größe nur etwa der Breite eines Bierbanksitzes entspricht, gut 1 600 Liter Luft passen – hineingepresst mit einem Überdruck von 300 Bar. „Dieser Luftvorrat reicht für 20 bis 30 Minuten“, wusste Ausbilder Thomas Ermer. Die Spezialkleidung der Atemschutzgeräteträger muss Temperaturen von etwa 800 bis 1 000 Grad überstehen, wie sie bei einem Zimmerbrand entstehen können.
Beeindruckende Bilder
Die Spezialisten für „dicke Luft“ und besonders „hitzige“ Extremsituationen hatten auch Galerien mit Impressionen vom anspruchsvollen Ausbildungs- und Prüfungsprogramm im Atemschutzzentrum Windischeschenbach und von der Atemschutzwerkstatt im Pressather Rettungskräftezentrum vorbereitet. Diese Werkstatt warte und repariere die Pressluftgeräte und Masken der Wehren aus Pressath, Burkhardsreuth, Dießfurt, Friedersreuth, Neustadt am Kulm und Schwarzenbach, erläuterte Ermer.
Besonders viel Publikum fand sich bei Jonas Plössner ein, der an einem schrottreifen BMW die Funktion der hydraulisch betriebenen Rettungsscheren, -spreizer und -zylinder und der Glassägen vorführte, mit denen eingeklemmte Personen aus Unfallfahrzeugen geborgen werden. Wer wollte, durfte – unter Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen – selbst Hand anlegen.
Vergleichsweise weniger Beachtung fand der Wasserpumpentechnikstand – unverdientermaßen, denn angesichts der klimawandelbedingten Zunahme von „Starkregenereignissen“ und Überschwemmungen dürften die Pumpen mit Leistungen zwischen 300 und 1 500 Litern pro Minute immer öfter zum Einsatz kommen. Um „Retter von morgen“ warb ein Infopavillon der Kinder- und Jugendfeuerwehren.
Anerkennung und Ansporn
Das perfekte milde Frühsommerabendwetter, Speisen- und Getränkestände, eine Bar und nicht zuletzt der Spielmannszug mit einem gut 20-minütigen Platzkonzert trugen zur harmonischen und friedlichen Feststimmung unter den nach Dämmerungseinbruch in dezentes farbiges Licht getauchten Bäumen bei.
So konnte Kommandant Andreas Kneidl die rege besuchte zweite „Feuerwehrnacht“ als Erfolg und Ansporn für die eigene Arbeit werten: „Das große Interesse zeigt uns, dass in Pressath die Solidarität der Bevölkerung mit den Feuerwehren noch intakt ist.“
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