Kürzlich lud der Kulturkreis Pressath und Umgebung zu einer ganz besonderen Veranstaltung ein: Die Märchenerzählerin, Puppenspielerin und Pädagogin Simone Wanzek-Weber reiste mit ihrem Sternenauto aus Erding an. Sie begeht dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum mit der Welt der Märchen. Neben Aufführungen hält sie Vorträge und leitet eine Märchenerzählerausbildung an der Sebastian-Kneipp-Akademie in Bad Wörishofen.
Am Nachmittag gab es eine Vorstellung für Kinder, die erst einmal staunend vor der zauberhaften Bühne standen. Gebannt folgten sie – ebenso wie die begleitenden Eltern und Großeltern – den Abenteuern vom „dummen Hans“ in der Drachenhöhle, der trotz der Ränke seiner Brüder mit Hilfe der Erdmännchen alle Gefahren bestand und die Drachen besiegte, die im tiefen Erdreich die drei Königstöchter gefangen hielten.
Mit dem Einsatz nur weniger Requisiten ließ Simone Wanzek-Weber mit Stimme, Mimik und Gestik eine phantastische Welt erstehen und die spannende Märchenstunde verging wie im Flug.
Am Abend durften schließlich die Erwachsenen „Erzählkunst vom Feinsten“ erleben. Die Erzählerin nahm das Publikum mit auf eine Märchenreise durch Raum und Zeit: nach Norden, wo der zarte Glockenklang von Frau Holles Schlitten durch die Winternacht läutete, zu Myrna und Kevin, untermalt vom Meeresrauschen an der irischen Küste und zu einem Kartenspiel mit „Junker Tod“, das mit Witz und Ernsthaftigkeit zugleich die Zuhörer zum Lachen brachte. Und die „Alte“ in den Paradiesgarten der Frau Holle, um deren darbenden Apfelgarten zu pflegen.
Zwischendurch erfuhr man Interessantes und Wissenswertes zum Thema „Märchen“. So sind „Grimms Märchen“ Weltdokumentenerbe und neben der Luther-Bibel das meist verkaufte Buch aus dem deutschen Kulturraum. Und gerade die Märchen um „Frau Holle“, die in verschiedenen Facetten auftaucht, dürften bis zu den keltischen Druiden zurückreichen; das ein oder andere Bild wurde so bis ins Christentum hinein tradiert.
Mit einem kleinen Märchen um einen Kaufmann aus Kairo beendete Simone Wanzek-Weber diesen wunderbaren Abend. „Gerne wieder“ hieß es aus dem Publikum.
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