Pressath
27.05.2024 - 14:16 Uhr

Modernisierung mit Fingerspitzengefühl

1,4 Millionen Euro will die Stadt Pressath bis Ende November in die Erneuerung der Baumgartenstraße, der Weberstraße und der Straße „Hinter der Mauer“ investieren. Die Arbeiten sollen in vier Etappen laufen.

"Hinter der Mauer" werkelt bereits der Bagger. Sorgfältig achten die Bauverantwortlichen darauf, Spuren historischer Bebauung im Erdboden nicht zu zerstören. Bild: bjp
"Hinter der Mauer" werkelt bereits der Bagger. Sorgfältig achten die Bauverantwortlichen darauf, Spuren historischer Bebauung im Erdboden nicht zu zerstören.

„Diese Baumaßnahme ist die größte, die wir heuer ausführen, und sie wird der oberen Altstadt nicht nur ein frischeres Gesicht geben, sondern sie auch zukunftsfähiger machen“, wünschte Bürgermeister Bernhard Stangl beim symbolischen Spatenstich.

In vier Bauabschnitten wollen die Stadt und ihre Partner die Sanierung der Straßen in der oberen Altstadt bis Ende November abarbeiten. Bereits im Gange sind die Arbeiten „Hinter der Mauer“, die Weberstraße soll ab der zweiten Junihälfte folgen. Bereits in der zweiten Juniwoche starten die Arbeiten in der westlichen Baumgartenstraße zwischen Erbendorfer Straße und Kindergarten, als letzte Etappe ist der östliche Bauabschnitt dieser Straße vom Kindergarten bis zum Wertstoffcontainerplatz etwa ab der letzten Augustwoche an der Reihe.

Eine 60-Prozent-Förderung aus Städtebaumitteln erleichtere der Stadt dieses anspruchsvolle Bauvorhaben, hielt Stangl dankbar fest. Für die altstadtgerechte äußerliche Verschönung werde ein gepflasterter Fahrbahnbelag aus gesägtem Granit sorgen, die Ausleuchtung in der dunklen Tageszeit übernähmen energiesparende LED-Laternen. Den eigentlichen Quantensprung vollziehe man allerdings unterirdisch mit der Ertüchtigung des Stromortsnetzes: „Von einem Transformator an der Kemnather Straße ausgehend wird es erweitert und ausgebaut, um die Stromversorgung auf lange Sicht zu sichern. Denn die zu erwartende Montage von Wärmepumpen und privaten Ladestationen für Elektrofahrzeuge erfordert ein leistungsfähigeres Versorgungsnetz mit einem zusätzlichen Transformator, der auf dem derzeitigen Wertstoffcontainerplatz an der Baumgartenstraße postiert wird.“ Ringschlüsse sollen die Verbindung zu den Leitungen in der Agnes-Raith-Straße, am Schellenberg und in der Schulstraße herstellen.

Eine bauliche Besonderheit werde der Gehweg entlang der westlichen Baumgartenstraße zwischen Erbendorfer Straße und Kindergarten aufweisen: Durch eine „Gartenmauer“ werde er von der Fahrbahn getrennt, wodurch die Sicherheit der Fußgänger, insbesondere von Kindern, erhöht werde. Auf dem Grundstück unterhalb der Kindertagesstätte würden acht Parkplätze, darunter einer für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, neu angelegt, ein anheimelnder kleiner „Vorplatz mit Bänken, Bäumen und Brunnen“ solle die Brache auf dem früheren Standort des Hauses Baumgartenstraße 1 ersetzen.

Vorsicht und Fingerspitzengefühl seien bei Sanierungen in einem Altstadtgebiet mit einer bis ins Mittelalter zurückreichenden Historie unabdingbar, unterstrich der Rathauschef: „Deshalb werden die Bauarbeiten auch von einem Archäologen begleitet, der auf bauliche Relikte aus der Vergangenheit achtet, sie bewertet und dokumentiert.“

Mit Überraschungen müsse man durchaus rechnen, wie die Entdeckung alter Kellergewölbe in der Weberstraße zeige: „Damit gehen alle Beteiligten behutsam um, auch wenn die Bauarbeiten dadurch erschwert werden.“ Sorgfalt sei auch in anderer Hinsicht oberstes Gebot: „Wegen der recht beengten Verhältnisse in den schmalen Altstadtstraßen müssen wir damit rechnen, dass im Zuge der Bauarbeiten Häuser beschädigt werden. Deshalb haben wir den Zustand der Gebäude vorab genau aufgenommen, damit etwaige Schäden korrekt dokumentiert und reguliert werden können.“

Stangl schloss mit guten Wünschen für unfallfrei verlaufenden Bauarbeiten und eine reibungslose Kooperation zwischen der Stadt, deren Bauamt unter Federführung von Sabrina Schaffner und Reinhold Sternkopf die Ober-Bauleitung ausübt, und ihren Partnern: dem Planungsbüro Schultes, der Erbendorfer Baufirma Dumler und dem für die Stromnetzmodernisierung zuständigen Netzbetreiber Bayernwerk.

Mitte Juni soll übrigens der nächste „erste Spatenstich“ folgen: Dann rücken die Baumaschinen auf dem „Klosterhof“-Entlastungsparkplatz beim Haus der Heimat an.

 
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