Trotz der Hemmnisse der beiden Coronajahre, so der Vorsitzende und Pressather Bürgermeister Bernhard Stangl, habe die Musikschule mit derzeit 416 Eleven ihre Schülerzahl auf langjährigem Niveau halten können. Dies sei nicht selbstverständlich, wie die Entwicklung bei vergleichbaren Einrichtungen im nordbayerischen Umfeld belege.
Ihr ungemindert hohes Ausbildungsniveau hätten die Schüler bei einem Konzert in Grafenwöhr bewiesen, lobte Stangl: „Man hat dort gehört und gesehen, wie vielseitig unsere Musikschule ist. Deshalb sollte den beteiligten Kommunen die finanzielle Unterstützung dieser ‚musikalischen Heimat‘ für begabte Kinder und Jugendliche weiterhin Herzenssache sein.“ „Die Musik verbindet unsere Herzen und begeistert unsere Seelen.“ Deshalb sei jeder Cent gut angelegt. In seiner Rückschau ging Stangl auch auf die von der Stadt Pressath mit finanzieller Beteiligung des Musikschulvereins vorgenommene Sanierung des Konzertsaals im stadteigenen Schulgebäude ein.
Akustik verbessert
Die neue Decke habe bewirkt, dass jetzt dank einer ausgewogeneren Akustik „jeder einzelne Ton“ gut zu vernehmen sei. Bewährt habe sich auch die dimmbare Beleuchtung. Als nächste Maßnahmen stünden die Erneuerung der Böden in den Schulräumen und der Decken im Sekretariat sowie im unteren Probenraum, die Ertüchtigung der Brandschutzvorkehrungen und der Umbau des Hausganges an. Revisionsbedarf sieht Stangl bei der veralteten Vereinssatzung, die den Anforderungen einer professionalisierten Bildungseinrichtung nicht mehr genüge.
Aus finanzrechtlichen Gründen, so Stangl weiter, sollte auch die bisher von der Verwaltungsgemeinschaft (VG) übernommene Kassenführung der Musikschule weitgehend auf den Musikschulverein übertragen werden. Dringliche Entscheidungen über Anschaffungen oder Arbeiten sollten die Bürgermeister der am Verein beteiligten Gemeinden treffen können, sofern die Kosten einen festzusetzenden Höchstbetrag nicht überstiegen: „Das soll in einer Geschäftsordnung rechtssicher geregelt werden.“ Ein Arbeitskreis des Musikschulvereins wird bis zur nächsten Mitgliederversammlung einen Satzungsentwurf erarbeiten.
Neue Abteilungen
Die Bereitschaft des Lehrpersonals, den Unterricht während der Lockdown-Zeiten online zu halten, hob Musikschulleiter Joachim Steppert lobend hervor. Alle traditionellen Ensembles bestünden fort, und es seien sogar neue Abteilungen wie das Nachwuchs-Streichorchester oder das Kinder-Gitarrenensemble hinzugekommen. Fünf „Additumsschüler“ bereiteten sich zurzeit auf ihr Abitur im Fach Musik vor. Leider müsse man sich zum Schuljahresende von zwei Lehrkräften verabschieden: Marie Langgärtner trete nach 28 Jahren in den Ruhestand, Georg Obermaier wechsele nach 29 Jahren ins Rektorat der Musikschule Wunsiedel.
In Zukunft wolle man verstärkt um Lehrkräftenachwuchs werben: „Zurzeit sind sieben unserer 16 Lehrer über 55 Jahre alt.“ Sofern weitere Lehrkräfte gewonnen werden könnten, sei auch eine Ausweitung des Unterrichtsangebots denkbar. Als „Sprung nach oben“ in puncto Raumangebot werte man die neuen Räume im früheren Eschenbacher Vermessungsamt. Viel Aufmerksamkeit widme die Schule den Angeboten im Internet: „Auch das trägt zu einem attraktiven modernen Erscheinungsbild bei.“ Für Samstag, 25. Juni, von 10 bis 12 Uhr lädt die Musikschule zum Tag der Offenen Tür ins Pressather Schulhaus ein.
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