Pressath
23.04.2025 - 14:49 Uhr

Pressath plant großes Maßnahmenpaket für Stadtentwicklung

Engagement weit über das Pflanzen von Blumen hinaus: Das stellt Bürgermeister Bernhard Stangl bei der gut besuchten Bürgerversammlung in Pressath klar. Es geht nicht nur um Straßenbau und die Infrastruktur.

Für etwa ein halbes Jahr soll die Bahnhofstraße komplett gesperrt werden. Spätestens zum Weihnachtsmarkt sollen die Baumaschinen aber weggerollt sein. Bild: bjp
Für etwa ein halbes Jahr soll die Bahnhofstraße komplett gesperrt werden. Spätestens zum Weihnachtsmarkt sollen die Baumaschinen aber weggerollt sein.

Rund 150 aufmerksame Besucher: So gut besucht war eine Bürgerversammlung der Stadt Pressath seit Langem nicht mehr. Fast noch überraschender war die entspannte Atmosphäre im Pfarrsaal. Es gab kaum Klagen, und die Fragen des Publikums zielten hauptsächlich auf die sachliche Erörterung praktischer Probleme ab, wie etwa die Auswirkungen anstehender Straßenbauarbeiten auf den Verkehrsfluss und die Parksituation im Stadtgebiet.

Aus dem anderthalbstündigen Rechenschaftsbericht von Bürgermeister Bernhard Stangl konnte das Publikum vor allem entnehmen, dass sich die Kommunalpolitik in Pressath, entgegen den Unkenrufen einiger Kritiker, keineswegs nur auf Blumenpflanzungen und die Aufstellung silbern glänzender Mülleimer beschränkt.

Der letztjährige „Rekordhaushalt“ habe ein Volumen von 20 Millionen Euro gehabt. Die Stadt habe unter anderem die Bauarbeiten in der Baumgartenstraße abgeschlossen und den Parkplatz beim Haus der Heimat bis auf einige Pflanzarbeiten und die Installation einer Ladesäule fertiggestellt. Das Kiesibeach-Freizeitgelände sei um eine Notrufsäule, eine Slipstelle für das Wasserwacht-Rettungsboot und eine Babyschaukel erweitert worden. Eine rollstuhlgerechte Tischtennisplatte für Inklusion werde folgen.

HvO-Auto und Kirchenorgel

Man habe außerdem den „Winterleite“-Fitnesspfad aufgefrischt. Die Organisation des Weihnachtsmarkts und der Marktsonntage liege jetzt in städtischer Hand. An dem neuen „Helfer vor Ort“-Einsatzfahrzeug und an der Kirchenorgel habe sich die Kommune mit Spenden von jeweils 20.000 Euro beteiligt. Ein besonders umfangreiches Maßnahmenpaket gelte es in diesem Jahr abzuarbeiten: Im Mittelpunkt stehe dabei die Bahnhofstraße, bei der es nicht nur um die Erneuerung der Gehwege und das Pflanzen von Bäumen gehe, sondern auch um die notwendige Verlegung neuer Strom- und Wasserleitungen sowie die Erneuerung der Straßenbeleuchtung.

„Unsere Arbeiten werden weit überwiegend mit einem 60-Prozent-Städtebauzuschuss gefördert. Es wird auch erwartet, ‚Stadtgrün‘, etwa in Form von Bäumen, als Beitrag zur Bodenentsiegelung und Klimaregulierung zu pflanzen“, merkte Stangl an. Er fügte hinzu, dass die Erneuerung der Stromleitungen in der Bahnhofstraße Teil eines umfassenden Modernisierungsplans des „Bayernwerks“ sei. Zurzeit finden Leitungssanierungen auch „Hinter der Mauer“ statt und sind außerdem Teil der bevorstehenden Sanierung der Hoffmannstraße samt Schulumfeld.

Wasserleitung 60 Jahre alt

Stangl kündigte an, dass die Bahnhofstraße voraussichtlich für ein halbes Jahr voll gesperrt werde: „Die Arbeiten sollen bis zum Weihnachtsmarkttermin abgeschlossen sein.“ Auch ein über 60 Jahre alter Wasserleitungsabschnitt beim Kapellenweg sei sanierungsbedürftig. Dieser solle aus Privatgrundstücken in die öffentliche Straßenfläche verlegt werden: „Damit wird auch eine Straßensanierung fällig.“ Die Stadt wolle Stromkosten bei der Trinkwasserversorgung einsparen, wozu auch Photovoltaiktechnik beitragen werde: „Die Investitionskosten werden sich nach zweieinhalb Jahren amortisiert haben.“

Ebenfalls für dieses Jahr sind die kommunale Wärmeplanung, die Planung des Bürger- und Kulturhauses an der Reinwaldstraße sowie die Neugestaltung und Erweiterung der Spielplätze in Dießfurt und der Steinbühlsiedlung vorgesehen. Für das Kulturhaus, bei dem man auf eine früher angedachte kostspielige Tiefgarage verzichten wird, müssen allerdings Fördermöglichkeiten geprüft werden.

Das Haus der Heimat soll eine überfällige Fassadensanierung erhalten. Ein nicht mehr zeitgemäßer Wohnblock am Rückenbühl soll durch einen Neubau in günstiger Modulbauweise ersetzt werden: „Für den Neubau, an dessen Planung zurzeit gearbeitet wird, kann die Stadt mit großzügigen Fördergeldern rechnen; eine Sanierung des Altbaus würde nicht bezuschusst.“

 
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