Pressath
14.11.2023 - 10:17 Uhr

In Pressath regiert jetzt der Faschingsverein

Beim Rathaussturm scheitern Fußballer, Boxer, Footballer und sogar das Schwimmteam. Erst eine Bürokratin schafft es, Bürgermeister Bernhard Stangl aus dem Rathaus zu treiben. Ein Schauspiel des PFV mit einem Augenzwinkern.

Hunderte Schaulustige tummelten sich auf der Hauptstraße vor dem Rathaus. Der Grund war ganz einfach: Mit dem 11.11. stand der Faschingsbeginn an und der Faschingsverein wollte die Regentschaft übernehmen. Aber Bürgermeister Bernhard Stangl hatte sich verbarrikadiert und verwehrte den Einlass. Dominik Kormann wollte dies aber nicht so einfach akzeptieren und getreu dem Motto des Faschingszugs "Es lebe der Sport" Athleten engagiert, die die Rathauspforte knacken sollten.

Den ersten pfiff gleich seine Frau und Schiedsrichterin Verena herbei: Ein Footballspieler sollte das Tor zum Einsturz bringen. Doch fehlte die Wucht und er prallte ab. Zeit für noch mehr Gewalt: Ein Boxer sollte mit einem Schlag das Tor aufbrechen. Trotz Novemberwetters mit kalten Temperaturen trat der Mann oberkörperfrei vor Rathaus und Menge. Doch alle Kraft half nicht. Kormann ernüchtert: "Die Tür leistet ganz schön Widerstand gegen diese geballte Hand." Bürgermeister Stangl lachte nur und warf Schokoriegel zur Stärkung zum Fenster hinaus - ganz zur Freude der Kinder.

Zwei Fußballerinnen sollten die Pforte aufschießen. Doch während die erste zum Schuss ausholte, machte die zweite in schönster Neymar-Manier eine Schwalbe. Da konnte Schiedsrichterin Verena nicht aus ihrer Haut und zeigte beiden die Rote Karte. Ihr Mann Dominik war nicht überrascht: "Ich weiß gar nicht wie ich das den Leuten etz soch: Die beiden kommen aus Dießfurt und Schwazaboch." Wenn es durch die Türe nicht geht, dann vielleicht durchs Fenster? Eine Stabhochspringerin verkündet, sie kann über zwei Meter springen. Sie legte ihren Meterstab auf den Boden und hüpfte darüber. "Die Hochspringen haben alle Angst so tief wie die SPD zu fallen und dann von der CSU aufgefangen zu werden", sagte sie.

Das Pressather Olympia-Schwimmteam sollte es dann richten. Aber es sah keine Möglichkeit, es sei denn es regnet vom Dach hinein - eine Anspielung auf das undichte Dach der Stadthalle im Vorjahr. Bei Kormann kam langsam Verzweiflung auf. Doch auch ein Bürgermeister folgt, wenn die Bürokratie ruft: Eine Offizielle kam und haute auf den Putz: "Ich bin die Beauftragte für Olympia, FIFA, UEFA, DJK, TSV, BLSV und natürlich den Bundesjugendspielen. Wettkämpfe darf es nicht mehr geben, somit erkläre ich alle zu Siegern." An den Rathauschef gerichtet: "Du kommst jetzt schleunigst mal runter und verteilst als Vertreter der Stadt mal schön die Teilnahmeurkunden." So blieb Stangl nichts anderes übrig, als das Rathaus zu öffnen und an Faschingspräsidenten Martin Reis den Schlüssel und die Stadtkasse zu überreichen.

 
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