Die Ausschreibung hatte bei den Verantwortlichen der Pressather Grund- und Mittelschule Hoffnungen geweckt. Doch am Ende schaffte es die Schule nicht in die Folgeförderung für zusätzliche Tabletklassen im Rahmen des bayerischen Programms „Digitale Schule der Zukunft“. Die Zahl der Bewerbungen war zu groß, und so reichte es letztlich nur zur Aufnahme in eine Austauschplattform für interessierte Schulen. „Gelder sind damit nicht verbunden“, bedauerte Rektorin Ulrike Neiser in der Sitzung des Schulverbands Pressath im Dostlerhaus.
Auch bei einem speziellen Grundschulprogramm „Profilschulen für Informatik und Zukunftstechnologien“ sei Pressath nicht zum Zuge gekommen. Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzender Bernhard Stangl merkte dazu an, dass nach seiner Kenntnis auch die schon überdurchschnittlich gute Ausrüstung der Pressather Schule mit IT-Geräten eine Rolle gespielt habe: „Man wollte vorrangig Schulen mit bislang schlechter Ausstattung berücksichtigen.“ Die Trabitzer Bürgermeisterin Carmen Pepiuk hielt es aber für möglich, dass die Staatsregierung im kommenden Jahr ein Förderprogramm zur flächendeckenden Anschaffung von Endgeräten für Mittelschüler ausloben werde. Mit einer Förderung von Tablets oder Notebooks für Grundschüler sei jedoch nicht zu rechnen, weil Fachleute von der intensiven Nutzung solcher Geräte durch Kinder im Grundschulalter aus pädagogischen Gründen eher abrieten.
Tablets für Lehrer
Weiterhin beschloss der Schulverband, dass bis zum Beginn des neuen Schuljahrs für eine „Vollausstattung“ der Lehrkräfte mit Tablets noch neun weitere derartige Geräte angeschafft würden. Zwölf Tablets seien schon 2021 mit staatlicher Förderung gekauft worden, und auch für die Neuanschaffungen habe der Schulverband einen Zuschuss von 9000 Euro aus dem „Förderprogramm Solid – Sonderbudget Lehrerdienstgeräte“ erhalten. Etwa 2000 bis 3000 Euro müsste hiernach der Schulverband selbst tragen, entsprechende Mittel seien im Haushalt vorgemerkt.
Ferner referierte Ulrike Neiser über die vollzogene Aufteilung der Schülerjahrgänge auf die vier Mitgliedsschulen des Grund- und Mittelschulverbunds Eschenbach/Grafenwöhr/Kirchenthumbach/Pressath. Nach Bernhard Stangls Einschätzung sei es dem Verbund und den beteiligten Kommunen gelungen, durch „Überwindung des Kirchturm- und Konkurrenzdenkens“ kooperativ „die Schulen unserer Schulfamilie gemeinsam zu stärken“. Leider erschwerten der Lehrkräftemangel und die Zuteilung der Unterrichtsstunden durch das Kultusministerium die Unterrichts- und Personalplanung empfindlich, für die fünfte Jahrgangsstufe mit 80 Schülern könnten statt der „idealen“ vier nur mehr drei Klassen eingerichtet werden. Immerhin seien den Schulen aber mehr Sekretärinnenstunden bewilligt worden.
Die Verkehrserziehung der Grundschüler aus dem Verbundgebiet soll laut Bernhard Stangl künftig auf dem modernen Verkehrsübungsplatz der Grafenwöhrer Schule unter Federführung von Polizei und Verkehrswacht stattfinden, die Schüler würden per Bus dorthin befördert. Mithin müsse nicht jeder Schulstandort im VierStädtedreieck einen eigenen Übungsplatz unterhalten: „Auch die Polizei und die anderen Kommunen begrüßen diese Lösung, die die Zusammenarbeit fördert und Ressourcen spart. Der Unterricht kann ‚gebündelt‘ stattfinden und wird dadurch effektiver und interessanter.“
Baustelle an der Schule
Die Bauarbeiten für die im Bauausschuss beschlossenen letzten Brandschutzvorkehrungen im Pressather Schulhaus dürften voraussichtlich ab September starten. Laut Schulverbandsvorsitzendem Stangl laufe das Ausschreibungsverfahren: „Lärmintensive Arbeiten werden außerhalb der regulären Unterrichtszeiten nach 14 Uhr erledigt.“ Wenn dies abgeschlossen sei, dürften alsbald weitere Arbeiten folgen: „Die Schule wird eine Dauerbaustelle bleiben.“
Schließlich informierte Stangl über die Gründung einer Planungsgruppe des Landkreises Neustadt für die Organisation der „offenen Ganztagsschule“ (OGS) ab 2026/27, wenn ein Rechtsanspruch auf derartige Angebote gelten soll. Nach derzeitigem Stand müsste die OGS dann vollständig in die Hände professioneller Kräfte übergehen, was angesichts des Fachkräftemangels kaum zu bewältigen sei. „In dieser kurzen Zeit kann Fachpersonal nicht mehr in ausreichender Zahl ausgebildet werden, und es bleibt zu hoffen, dass der Staat doch noch umdenken wird und die erfahrenen Kräfte vorerst auch weiterhin beschäftigt werden können.“
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