Pressath
10.04.2023 - 10:27 Uhr

Pressather Passionsspiel hinterlässt Eindruck

Denkanstöße zu zeitlosen menschlichen Wesenszügen wie Denunziantentum, Opportunismus und Streben nach Machterhalt gab die Pressather Kinderpassion den Besuchern der Palmsonntagsmesse. Bild: bjp
Denkanstöße zu zeitlosen menschlichen Wesenszügen wie Denunziantentum, Opportunismus und Streben nach Machterhalt gab die Pressather Kinderpassion den Besuchern der Palmsonntagsmesse.

Von Stimmungsmache verblendete mitläufernde „Herdenmenschen“, die heute „Hosianna“ und morgen „Ans Kreuz“ brüllen; Amtsträger, denen Macht und Pöstchen mehr bedeuten als Wahrheit und Gerechtigkeit; aus Ratlosigkeit und Frustration irre gewordene oder aus Ungewissheit und Furcht eingeschüchterte Menschen; und Persönlichkeiten voller Mut und Empathie: Man muss kein Christ sein, um die Passionserzählungen der Evangelien als Panorama vieler Facetten der menschlichen Natur zu schätzen.

Diese Erkenntnis wollte auch die „Pressather Kinderpassion“ ins Bewusstsein rufen, die 19 Grundschüler den rund 130 Besuchern der Palmsonntagsmesse in der Stadtpfarrkirche darboten und damit nach dreijähriger Unterbrechung eine seit 2016 gepflegte Tradition fortführten. Personen wie Judas, Petrus, Pilatus, Simon von Kyrene oder Veronika seien nicht nur Gestalten eines längst vergangenen Geschehens, erklärten die Kinder: So stehe Judas heute „für alle, die an Jesus und der Kirche irre geworden sind“ oder sie gar „verraten haben“, und Petrus repräsentiere „solche, die sich im entscheidenden Augenblick nicht zum Glauben, zu Gott bekennen, weil sie daraus Nachteile befürchten“, aber „trotz aller Schwächen“ doch die vergebende Treue des Herrn erfahren dürften.

Den musikalischen Rahmen setzten moderne Lieder, die die biblischen Schilderungen vom Einzug Jesu in Jerusalem, von seiner Leidensstunde „in dem Garten von Olivenbäumen“ und seiner Verurteilung in bewegende kindgerechte Worte kleideten und die der von Cornelia Träger und Gerlinde Farmbauer geleitete Kinderkirchenchor vortrug. Stadtpfarrer Edmund Prechtl dankte allen Mitwirkenden des Passionsspiels, das Pastoralreferentin Anita Pollok, Gerlinde Dennstedt, Barbara Gareis, Isabella Hutzler, Simone Murr und Andrea Nitsch vorbereitet und einstudiert hatten und für das Anita Müller die Gewänder schneiderte.

 
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