Pressath
06.06.2024 - 13:15 Uhr

Pressather Stadtrat: Nächste Schritte für weitere Solarparks

Sonnige Zeiten für die regionale "grüne" Energieproduktion: Der Pressather Stadtrat beschließt in der jüngsten Sitzung die nächsten Schritte für einige Freiflächen-Photovoltaikanlagen.

Nahe beim Ort Troschelhammer soll ein neuer Solarpark entstehen. Der Stadtrat Pressath will hierüber jedoch erst nach einer Ortsversammlung entscheiden. Bild: bjp
Nahe beim Ort Troschelhammer soll ein neuer Solarpark entstehen. Der Stadtrat Pressath will hierüber jedoch erst nach einer Ortsversammlung entscheiden.

Mehrere weitere Freiflächen-Solarstromanlagen sollen in den nächsten Jahren auf Pressather Stadtgebiet entstehen. Für eine Anlage im Bürgerwald zwischen Gewerbegebiet West und Moos eröffnete der Stadtrat das Bürgerbeteiligungsverfahren im Zusammenhang mit der Bebauungsplanerstellung und Flächennutzungsplanänderung. Für weitere geplante Anlagen südöstlich des Industriegebiets Döllnitz sowie südwestlich Troschelhammers stimmte er der Durchführung vorbereitender Bauleitverfahren zu. Die Entscheidung über eine Anlage nördlich von Troschelhammer wurde zurückgestellt.

1,35 Hektar groß wird der erste Solarpark der regionalen Bürgerenergiegenossenschaft sein, der im Bürgerwald entstehen soll. Nur knapp drei Viertel davon sind laut Florian Schmalzl vom Planungsbüro Blank & Partner für die Kollektoren, der Rest für die naturschutzrechtlich gebotenen Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen.

Zweiter Bürgermeister Max Schwärzer (CSU) begrüßte die Entscheidung für eine frühere Kiesabbaufläche als Standort: "Solche Flächen bieten sich an, weil sie anderweitig kaum mehr nutzbar sind, und wir sollten ernsthaft überlegen, ob man künftig überhaupt noch landwirtschaftliche Nutzflächen mit Photovoltaikanlagen belegen soll." Positiv wertete er, dass die Stadt "eins zu eins" Nutznießerin dieser Anlage sein werde.

Projekte in Kiesgruben

Noch vor dem frühen Stadium des Bauleitverfahrens stehen zwei weitere Photovoltaik-Projekte der Bürgerenergie, von denen eine an der Kreisstraße NEW 22 nördlich von Troschelhammer und die andere auf zwei Kiesgrubenflächen südwestlich dieses Ortes in der Nachbarschaft einer bestehenden Solarstromanlage der Genossenschaft NEW entstehen soll. CSU-Fraktionssprecher Martin Schmidt und Max Schwärzer rieten allerdings, vor einem Beschluss über die Anlage an der NEW 22 die Troschelhammerer Bevölkerung in einer Ortsversammlung über die Einzelheiten zu orientieren. Bürgermeister Bernhard Stangl und der Gesamtstadtrat sahen es ebenso und stellten für dieses Vorhaben die Entscheidung zurück. Gegen die Eröffnung des Bauleitverfahrens für die zweite Anlage erhob sich kein Vorbehalt.

Der vom Weidener Naturstromerzeuger Enmag geplante "Energiepark Riggau II" in der Nähe von Döllnitz schließlich knüpft laut dessen Geschäftsführer Maximilian Burger an die von seinem Unternehmen und der Energiegenossenschaft NEW gemeinsam betriebene nahegelegene Photovoltaikanlage "Riggau I" an, die seit 2021 "grünen Strom" erzeugt.

Direkte Versorgung

Aufgrund der Lage des 4,9 Hektar großen neuen Energieparks in Nachbarschaft zum Industriegebiet könnten die dortigen Betriebe unmittelbar mit Solarstrom versorgt werden, wodurch für sie kaum mehr Netzentgelte anfielen. Wie schon die bestehende Anlage solle auch das neue Kollektorenfeld von Schafen beweidet werden, zudem seien umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen geplant.

"Die neue Photovoltaikanlage würde Strom für 1514 Haushalte liefern und jährlich etwa 4436 Tonnen Kohlendioxidausstoß einsparen", rechnete Burger vor. Das Steueraufkommen sowie ein "Solarpfennig" von 0,2 Cent je Kilowattstunde flössen vollständig der Stadt Pressath zu, mit Bau und Betrieb werde man regionale Unternehmen beauftragen. Mit Blendwirkungen sei kaum zu rechnen, doch werde man natürlich vorab Blendgutachten erstellen lassen. Auch für diesen Solarpark kann die Stadt gemäß Beschluss nun das Bauleitverfahren eröffnen.

 
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