Noch keinen weiteren öffentlichen Beschluss fasste der Pressather Stadtrat in Sachen Siedlungsprojekt Schwarzleite, weil zunächst noch Beratungen in nichtöffentlicher Sitzung anstünden. Über deren Ergebnisse werde die Öffentlichkeit informiert, hieß es bei der Sitzung im Stadtrat. Martin Schmidt (CSU) mahnte an, bei der weiteren Planung "richtig Gas zu geben": "Es ist nicht fünf nach zwölf, sondern halb eins."
Bei Klimaschutz-Netzwerk dabei
Als gut und vorteilhaft für die Stadt Pressath wertete Bürgermeister Bernhard Stangl das "Kommunale Klimaschutz-Netzwerk nördliche Oberpfalz". Der Stadtrat sah es ebenso und stimmte einhellig für einen Beitritt der Stadt. Von der Tagesordnung genommen wurde ein Antrag der Feuerwehr Dießfurt auf Übernahme der Restkosten eines Defibrillators, den die Feuerwehr zurückgezogen hatte. An der übergemeindlichen "Bündelausschreibung" für den Bezug von "Öko-Strom ohne Neuanlagenquote" zugunsten kommunaler Liegenschaften in den Jahren 2024 und 2025 will die Stadt teilnehmen.
Einen über zwei Jahre hinausgehenden Vertragsabschluss lehnte das Gremium ab, um nicht länger als nötig an die derzeit hohen Energietarife gebunden zu sein. Verwundert zeigte sich Christian Mörtl (SPD) über den Öko-Strom-Aufschlag von 0,66 Cent je Kilowattstunde, der im Widerspruch zu den kursierenden Beteuerungen stehe, wonach regenerativ erzeugter Strom "der günstigste am Markt" sei. Hierzu verwies Stangl auf Kostenfaktoren wie Durchleitungskosten oder die "EEG-Umlage".
Stadthalle: Mietminderung?
Die Mietpreisgestaltung für die Stadthalle bemängelte Barbara Krauthahn (FWB): "Gegenwärtig können die Garderobe und zwei Toiletten nicht genutzt werden, die Vereine müssen aber den vollen Mietpreis zahlen." Bürgermeister Stangl sagte zu, diesen Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung zu setzen.
Tempokontrollen
Der Dießfurter Ortssprecher Andreas Eckert drängte für die Dauer der Umleitungen, die infolge der Brückenbauarbeiten auf der B 470 nötig wurden, auf intensivere Geschwindigkeitskontrollen an den vom erhöhten Verkehrsaufkommen betroffenen Ortsdurchfahrten.
Umfragen und Konzepte
Auf Eckerts Frage, warum für die Nahwärmenetz-Umfragen in Dießfurt und Steinbühl zwei Fragebögen ausgegeben wurden, antwortete Stangl, dass ein Fragebogen erfassen sollte, wie viele Einwohner prinzipiell an einem Nahwärmeanschluss interessiert seien. Der zweite Bogen habe der Erfassung technischer Einzelheiten gedient und sei nur von Nahwärmeinteressenten auszufüllen gewesen. Wer den zweiten Bogen nicht erhalten habe, könne ihn nachfordern: "Eigentlich sollten ihn alle potenziell betroffenen Haushalte bekommen haben." Ferner bedauerte Eckert, dass sein Vorschlag zum Bürgerhaushalt 2021, das Bushäuschen in Troschelhammer zu erneuern, noch nicht umgesetzt worden sei. Stangl entgegnete, dass das geplante "Gesamtkonzept" für die Bushaltestellengestaltung noch nicht fertiggestellt sei.
Soccerfeld und Ladestation
An den Beschluss, die Höchstparkzeiten in einigen Altstadtbereichen zu verlängern, erinnerte Christian Mörtl. Der Bürgermeister kündigte an, dass die entsprechenden neuen Hinweisschilder demnächst montiert würden: "Deren Herstellung hat unerwartet lang gedauert." Das von Cornelia Träger (CSU) im vergangenen Jahr vorgeschlagene neue Soccerfeld (wir berichteten) ist laut Bernhard Stangl für den neuen Stadthaushalt vorgemerkt. Aus dem Regionalbudget des Vereins "Integrierte Ländliche Entwicklung VierStädtedreieck" werde das vom Freien Wählerblock vorgeschlagene "Inklusionsspielgerät" am Kiesibeach gefördert, für eine von der CSU angeregte E-Bike-Ladestation in diesem Bereich sollen Haushaltsmittel bereitgestellt werden.
Nächtliches "Tempo 30"
Zur Kenntnis nahm der Pressather Stadtrat den Vorschlag eines Besuchers, für die Nachtstunden auf den Hauptdurchgangsstraßen, die vom Schwarzenbacher Umleitungsverkehr betroffen sind, "Tempo 30" zu verfügen, um die Lärm- und Erschütterungsbelastung durch Schwerlastverkehr zu vermindern. Stangl und sein "Vize" Max Schwärzer (CSU) verwiesen auf die Zuständigkeit des Landkreises für diese Straßen und die zurzeit noch restriktiven Bedingungen für derartige innerörtliche Tempobegrenzungen, doch wolle man mit dem Landratsamt sprechen.
Kiesibeach: Fischerei und Wunderpark
Auf Anfrage von Charlotte Hautmann (CSU) informierte Bernhard Stangl, dass sich die Stadt um die Pachtung des Fischereirechts im Kiesibeach beworben habe. Ziel sei, gemeinsam mit dem Fischereiverein sicherzustellen, dass dieses Recht tunlichst an Interessenten aus der näheren Umgebung vergeben werde. Abschließend kündigte der Bürgermeister an, dass der "Wunderpark" am Kiesibeach voraussichtlich ab 20. Mai und dann auch unter der Woche geöffnet werde. Außerdem werde es im Sommer "Malen im Park" im Dietl-Park und am Kiesibeach mit Johannes Janner geben, und die evangelische Kirchengemeinde plane ebenfalls am Kiesibeach einen Gottesdienst unter freiem Himmel. Für die Sanierung der Hoffmannstraße samt Schulplatz wolle das Architekturbüro Schultes bis Ende März Pläne vorlegen, für das "Reparaturcafé"-Projekt suche man noch nach geeigneten Räumen.
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