Von „Eile mit Weile“ hätten viele Autofahrer bei der jüngsten dreieinhalbstündigen Verkehrsüberwachung in Troschelhammer anscheinend noch nichts gehört, beklagte Bürgermeister Bernhard Stangl in der Sitzung des Pressather Stadtrats. Von 340 erfassten Fahrzeugen seien über 100 geblitzt worden – „teilweise mit Geschwindigkeiten von 90 oder 95 Stundenkilometern in einem auf Tempo 30 begrenzten Bereich“.
Rekordverdächtige Sünderzahl
Die Polizei habe diesen hohen Temposünder-Anteil als rekordverdächtig charakterisiert. Derartige Zahlen und Messwerte sowie die ebenfalls häufigen Verstöße gegen Vorfahrtsregelungen rechtfertigten voll und ganz die Kontrollen. „Von Abzocke kann man da nicht sprechen.“ Immerhin solle die Bundesstraße 470 ab Herbst wieder freigegeben werden, so dass sich die Verkehrsbelastung normalisieren dürfte.
Neue Spielgeräte seien auf dem Troschelhammerer Spielplatz und am Kiesibeach aufgestellt worden, informierte Stangl. Ferner sei die Verwaltung dabei, Angebote für neue Tragkraftspritzen einzuholen. Die seien für die Wehren in Dießfurt und Friedersreuth bestimmt.
WC wieder hergerichtet
Auf Anfrage von Florian Eibl (SPD) informierte Bernhard Stangl, dass die Vandalismusschäden im WC-Häuschens im Dietl-Park beseitigt worden seien. Ein Edelstahl-Waschbecken sei montiert, für die Überwachung des Gebäudeumfelds seien technische Maßnahmen ergriffen worden.
Jugend und Senioren
Gute Chancen sieht Stangl für den geplanten Kinder- und Jugendtreff, der im Multifunktionsraum des Bürgermeister-Hans-Ficker-Vereinshauses sein Domizil erhalten solle. Auch die Pfarrjugend wolle dort mitarbeiten. Für das Seniorenbeauftragtenamt gebe es drei Bewerber, die bereit seien, im Team zusammenzuarbeiten. Auch hier sei man für weitere Mitarbeiter offen, lud Stangl ein.
Cornelia Träger (CSU) lobte die gelungene Erneuerung der Eichelberger Ortsrandstraße und nahm zufrieden zur Kenntnis, dass die Beantragung von „Leader“-Fördergeldern für ein Soccerfeld beim TSV-Sportgelände nun wieder möglich ist. Zweiter Bürgermeister Max Schwärzer (CSU) wies auf das entwendete Ortsschild an der Bahnhofstraße beim Kiesibeach hin.
Verkehrsüberwachung
Außerdem verhehlte er nicht seine Verärgerung über den nach wie vor mit „wenig Fingerspitzengefühl“ agierenden Verkehrsüberwachungsdienst. „Da wurde jemand mit einem Bußgeld belegt, weil er vor seinem Privathaus in einer Nebenstraße einen Roller abgestellt hatte, der niemanden behinderte.“ Ernstlich behindernde Verstöße wie etwa Parken in Feuerwehrzufahrten sollten konsequent sanktioniert werden: „Aber mit solchen Maßnahmen verärgern wir noch die letzten wohlwollenden Bürger.“ Stangl erneuerte seinen Vorschlag, das Thema Verkehrsüberwachung auf die Tagesordnung einer der nächsten Ratssitzungen setzen zu lassen.
Schließlich monierte Schwärzer die allzu kurzfristige Ankündigung der deutsch-amerikanischen „Rama dama“-Aktion am Dießfurter Freizeitsee. Bürgermeister Stangl entgegnete, dass die US-amerikanische Partnereinheit der Stadt diesen Termin kurzfristig vorgeschlagen habe. Erfreulicherweise sei relativ wenig Abfall gesammelt worden, was auch der freiwilligen Müllsammelarbeit engagierter Privatpersonen zu danken sei.
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