Pressath
06.05.2019 - 13:43 Uhr

Nach Unfall: Florian L. bedankt sich bei seinen Rettern

Nach einem schwerem Autounfall im November 2018 bedankt sich der junge Mann aus dem Landkreis Tirschenreuth persönlich bei den Einsatzkräften der Pressather Feuerwehr. Er erinnert sich kaum an den Unfallhergang.

Einsatzleiter Andreas Kneidl (von links), Florian L., Kreisbrandinspektor Wolfgang Schwarz und Gruppenführer Andreas Argauer. Bild: jma
Einsatzleiter Andreas Kneidl (von links), Florian L., Kreisbrandinspektor Wolfgang Schwarz und Gruppenführer Andreas Argauer.

Es war der 15. November 2018 gegen 17 Uhr, als sich das Leben von Florian L. veränderte. Zu diesem Zeitpunkt war der 25-Jährige auf der B470 bei Pressath in seinem Mazda eingeklemmt. „Ich weiß bis zu diesem Zeitpunkt vom Unfall gar nichts mehr“, erzählte er im Nachhinein. „Erst als ich dort im Auto saß, mein Bein eingeklemmt war, habe ich wieder Erinnerungen“.

Eigentlich war der junge Mann aus dem Landkreis Tirschenreuth von seiner Arbeitsstelle in Parkstein zu einem Termin nach Nürnberg unterwegs. Es war nicht seine gewohnte Strecke. Warum er kurz vor Pressath auf die Gegenspur kam, weiß er nicht. Dort krachte er mit seinem Mazda in einen VW aus dem Landkreis Schwandorf, der mit drei Männern besetzt war. Diese wurden bei dem Zusammenstoß leicht verletzt. „Ein Ersthelfer kam zu mir ans Auto und redete mit mir, dass hat schon sehr geholfen. Er alarmierte dann die Rettungskräfte“, erinnerte sich Florian.

Danach rief der Ersthelfer auf Wunsch von Florian L. auch bei ihm zu Hause an. „Mein Mann und ich waren gerade unterwegs, als der Anruf kam“, erzählte Florians Mutter. Deswegen sprach der Helfer auf den Anrufbeantworter. „Als ich diesen dann abhörte, wusste ich nicht, ob ich schreien oder zusammenbrechen sollte“, sagte sie weiter. „Wir fuhren sofort los und kamen erst an, als Florian schon auf dem Weg ins Klinikum nach Weiden war“.

Das Unfallfahrzeug, in dem Florian eingeklemmt war. Bild: jma
Das Unfallfahrzeug, in dem Florian eingeklemmt war.

Auch die Feuerwehr aus Pressath war nach der Alarmierung der Integrierten Leitstelle (ILS) sofort ausgerückt. Kommandant und Einsatzleiter Andreas Kneidl schilderte die ersten Eindrücke an der Unfallstelle: „Wir waren die ersten Kräfte, die eintrafen. Sofort wurden die Maßnahmen meiner Kameraden bei solch einer Situation abgearbeitet. Die drei Insassen des VW Crafter waren schon aus dem Fahrzeug und so lief ich zum Mazda. Ich erkannte sofort die Situation des Fahrers. Er war am Bein stark eingeklemmt, das Auto war vorne massivst deformiert, und wir brauchten fast eine dreiviertel Stunde, um ihn zu retten.“

Florian L. kam ins Klinikum nach Weiden, wo er zehn Tage auf der Intensivstadion lag. Insgesamt drei Operationen musste er in seinem dreiwöchigen Aufenthalt über sich ergehen lassen. Danach folgte die Reha. Nun kann er, fast schmerzfrei, seit zwei Wochen wieder seiner Arbeit nachgehen. „Ich hatte mehrere Schutzengel mit im Auto. Nach so einem Crash schätzt man das Leben wieder“, sagt Florian. „Wir haben uns einen Tag nach dem Unfall bei den Unfallgegnern informiert, wie es ihnen geht. Wir waren alle sehr erleichtert, als ihr Chef uns versicherte, dass mit ihnen alles in Ordnung ist“, erzählt Florians Mutter. Sein Vater fügt hinzu: „Unser Dank gilt den Einsatzkräften, dem Klinikum in Weiden und Allen, die geholfen haben, dass unser Sohn fast wieder vollkommen gesund ist“.

Nun wollte es sich die Familie nicht nehmen lassen, der Feuerwehr in Pressath persönlich zu danken. Bei der Leistungsprüfung THL konnten sie sehen, wie die Einsatzkräfte genau bei solch einem Unfall arbeiten. „Ich möchte mich bei allen Beteiligten, die mir in meiner schweren Situation geholfen haben, herzlichst bedanken“, sagte Florian vor den Feuerwehrkameraden. Es folgte eine emotionale Umarmung mit Kneidl, dem dies sichtlich zu Herzen ging. „So etwas ist in unserer ehrenamtlichen Arbeit nicht alltäglich und deswegen freut es mich besonders, dies zu erleben“, sagte der Kommandant.

Florian L. bedankt sich vor den Einsatzkräften. Bild: jma
Florian L. bedankt sich vor den Einsatzkräften.
 
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