Pretzabruck bei Schwarzenfeld
09.08.2022 - 11:55 Uhr

Tausende von Gästen bei Pretzabrucker Fischkirwa bewirtet

Pretzabrucker Fischkirwa – das bedeutet für die Einen endlich wieder das bekannte Traditionsfest nach dreijähriger Pause, aber für die Anderen einen „Großkampftag“. So war das Fest.

Nicht mal hundert Einwohner zählt das idyllische Dorf an der Schwarzach und hatte am vergangenen Wochenende tausende von Gästen bei der Pretzabrucker Fischkirwa zu bewirten. "Das Konzept mit naturnahem Standort im Grünen hat sich bewährt und wurde von Beginn an jährlich weiterentwickelt", weiß Sepp Obendorfer über die Erfolgsgeschichte der Kirwa zu berichten. Er hatte zusammen mit Hans Schießl im Jahr 1997 das Fest zum ersten Mal angestoßen. Dass daraus eine Gemeinschaft mit etwa 120 Helferinnen und Helfern geworden ist, hätte damals niemand zu träumen gewagt.

"Fischkirwa bedeutet Ausnahmezustand für das ganze Dorf und insbesondere für die Gemeinschaft der hiesigen Feuerwehr", beschreibt Feuerwehrvorstand Erhard Zimmermann den Ablauf der Vorbereitungen bis hin zum Festtag selbst und anschließendem Aufräumen. Bereits am Morgen läutete die Feldmesse, zelebriert von Pfarrer Heinrich Rosner und gestaltet erstmals vom Bergchor St. Barbara, das Festgeschehen ein.

Aber wie schaffen es die Verantwortlichen angesichts aktuell vorherrschender Materialknappheit, beispielsweise bei Fisch und Frittieröl, so einem Ansturm zu begegnen, während andernorts, wie in Schwarzenfeld, genau aus diesem Grund das beliebte Fischerfest abgesagt werden musste? "Der Termin für unser Fest steht traditionell seit geraumer Zeit fest und diese Spanne haben wir beim umsichtigen Einkauf genützt und alles bekommen was wir benötigen", erklärt Obendorfer den Ablauf der Organisation. Als absoluter, kulinarischer Renner erwies sich der "gemischte Fischteller" bei dem heuer dem einheimischen Saibling gegenüber dem früheren Zander, aus meist osteuropäischer Herkunft, der Vorzug gegeben wurde.

Frische Zubereitung vor Ort

"Regional bedeutet für uns auch ein Warenangebot aus hiesigen Gewässern zu bieten", lobt Teichwirt Johannes Schießl Ausstattung und Verarbeitung direkt vor Ort. "Der Erfolg scheint dem Konzept Recht zu geben und der geringe Aufpreis zu den früheren Jahren wurde wieder mit hervorragender Qualität wettgemacht", ist sich Küchenhelferin Lisa Wilhelm sicher. Überhaupt scheint es eines der besonderen Markenzeichen bei der Verarbeitung zu sein. "Jedes Stück, egal ob es der Fisch, der Salat oder die fünfhundert Köichl sind, wird hier vor Ort frisch zubereitet", wissen die beiden "Macher" der Kirwa, Erhard Zimmermann und Sepp Obendorfer zu berichten und schwärmen von den über 60 Kuchen, die allesamt von den Frauen gebacken wurden und bis auf das letzte Stück "vernichtet" wurden. "Nicht hoch genug angerechnet werden kann die Hilfe jedes Einzelnen", fasst der Vorsitzende seinen Dank zusammen.

Erstmals digitales Bestellsystem

"Bis aus Franken sind Gäste zum Fest angereist", erzählt Obendorfer. Siegfried und Margit, ein Ehepaar aus einem Vorort von Regensburg, schwärmt, ausgestattet mit einem Sackerl Köichln: "Uns zieht es seit Jahrzehnten hierher zum Fest und wir bewundern jedes Mal den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft und die Leckerbissen hier an der idyllischen Schwarzach."

Nennenswert im Zusammenhang mit der Organisation war heuer auch erstmals ein digitales Bestellsystem, das von FFW-Mitglied Tobias Rodde genau auf die Bedürfnisse vor Ort angepasst wurde, im Einsatz. Als "eine Investition in die Jugend" erweist sich das Einbinden des Feuerwehrnachwuchses, der außerordentlich stark vertreten die "alten Hasen" in vielen Bereichen unterstützt hat.

 
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