In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats in Püchersreuth ging es auch um ein ungewöhnliches Thema: die Gartengestaltung, um Steinflächen zu vermeiden. Bürgermeister Rudolf Schopper erläuterte seine Gedanken, die ihn bewogen haben, darüber im Gemeinderat zu sprechen. Ihm persönlich machen die Vorgärten, so schön wie sie sind, "ein wenig Sorge". Vor allem der Verzicht auf Grün, das Arbeit nach sich zieht und der Trend zu immer mehr Stein. Ein Grund dafür ist ökologisch bedingt: Denn es sei schlichtweg so, dass der Regen da am besten versickert, wo er auf Erde trifft. Die Ableitung über die Entwässerung, letztendlich also in die gemeindliche Abwasseranlage sei nicht ideal.
Aber hat eine Gemeinde überhaupt die Möglichkeit, auf die (Stein-)Gärten der Bürger einzuwirken? Darüber wollte Schopper mit dem Gemeinderat reden. Als Beispiel stellte er eine entsprechende Satzung einer Kommune aus Oberbayern als Muster vor, in der klare Anregungen und auch Vorgaben zu lesen sind. Klar sei, dass dies nur die Neuanlage von "Steingärten" und nicht etwa bestehende Anlagen betreffen würde. Die Frage aus dem Gremium, ob eine solche Satzung dann auch Strafen vorsehe, verneinte der Bürgermeister . "Wollen wir eine solche Satzung mal entwerfen, über die man reden kann?", fragte Schopper. Der Gemeinderat sah dies positiv.
Errichtung eines Gemeindesaals
Weiteres Hauptthema der Sitzung war der Antrag der zweiten Bürgermeisterin Maria Sauer und Gemeinderätin Michaela Treml (SPD). Sie plädieren für die Errichtung eines generationsübergreifenden Gemeindesaals in Püchersreuth. Ins Auge gefasst hat man hier das von der Gemeinde erworbene Anwesen neben dem Rathaus. Grund dafür ist, dass die Gemeinde die Mittagsbetreuung von Schulkindern im Gemeindesaal eingerichtet hat und so eine weitere Nutzung für Vereine und Veranstaltungen nur mehr mit großem Aufwand und ohne Einschränkungen kaum möglich ist.
Die Größe des Objekts neben dem Rathaus war nach Meinung von Jürgen Bartmann oder auch Josef Stangl eine zentrale Frage. Bürgermeister Schopper wandte in der Diskussion auch ein, dass die Turnhalle grundsätzlich nicht für einen Wirtschaftsbetrieb konzipiert sei. Letztendlich war der Gemeinderat damit einverstanden, dass die Verwaltung Umsetzungsmöglichkeiten prüft.
Strompreise
Was zahlt die Gemeinde in den nächsten Jahren für Strom? Bürgermeister Schopper legte hier „erschreckende Zahlen" aus der Bündelausschreibung durch den Bayerischen Gemeindetag vor. Der bisherige Stromliefervertrag läuft Ende des Jahres aus. Über das Kommunalberatungsunternehmen "Kubus" liefen die Ausschreibungen für die Gemeinden. Die Gemeinde zahlt für heuer laut dem noch bestehenden Vertrag 81.124 Euro. Die dreijährige Ausschreibung sieht 276.254 Euro für 2023, 160.396 Euro für 2024 und 148.896 Euro für 2025 vor. "Wir werden wohl kaum in der Lage sein, eine einzelne Ausschreibung zu starten und uns somit aus der Bündelausschreibung ausklinken können", resümierte Bürgermeister Schopper.
Neubau von Doppelhäusern
Langes Thema im Gemeinderat war ein Tekturbauantrag zum Neubau von zwei Doppelhäusern. Aufgrund persönlicher Beteiligung übergab Bürgermeister Schopper an seine Stellvertreterin Sauer. Diese führte aus, dass nach Ansicht der Verwaltung und auch des Gemeinderates aufgrund fehlender Unterlagen das gemeindliche Einvernehmen noch nicht erteilt werden könne. Der Antragsteller wird aufgefordert, die ausstehenden Unterlagen nachzureichen. Keine Einwände gab es gegen den Bauantrag für ein Einfamilienhaus in Püchersreuth und den Neubau eines Reitplatzes mit Reithalle in Botzersreuth.
Informationen des Bürgermeisters
Mit weiteren Mitteilungen informierte Bürgermeister Schopper den Gemeinderat. So ist seit November eine Reinigungskraft für vier Stunden die Woche im Gemeindehaus Wurz tätig. Abgeschlossen sind die Asphaltierungsarbesiten im Gemeindegebiet und auch die Straßenquerungen in Ilsenbach sind verschlossen.
Der Traktor für den Winterdienst ist vorbereitet und der Unimog wird auch umgebaut. Am Samstag, 26.November um 16.30 Uhr findet die Einweihung der Weihnachtskrippe in der Grundschule statt und am Sonntag, 27. November gibt es um 14.30 Uhr einen Seniorennachmittag in der Hiaslbauernstubn. Die Bürgerversammlung wird auf 13. Dezember um 19 Uhr im Gasthaus Miedl angesetzt.
Empfehlungen gegen Schottergärten
- Nachteile: Abnehmende Biodiversität, Flächenversiegelung, schlechteres Mikroklima
- Empfehlungen:Einzelne Bereich umgestalten und wieder zum Leben erwecken, restliche Steine aufschichten z.B. für Eidechsen, der Natur in "wilden Ecken" gezielt Raum geben, Bodendecker-Pflanzen gegen Unkraut einsetzen, pflegeleichte Pflanzen einsetzen, wie Kräuter, Stauden oder Ziergräser
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.