Bei einem Ortstermin am Hochbehälter in Pürschläg stellte der Wasserzweckverband Illschwang die neue Anlage vor. Mit dabei war der kürzlich gewählte Poppenrichter Bürgermeister Roger Hoffmann. Der Hauptort seiner Gemeinde gehört zum Zweckverbandsgebiet. Hoffmann übernimmt das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. An der Spitze steht der Illschwanger Bürgermeister Dieter Dehling.
Roger Hoffmann freute sich über die Gelegenheit, das gesamte Wasserversorgungssystem dieses Zwecksverbands vor Ort kennenzulernen. Er betonte, dass gutes Trinkwasser für viele selbstverständlich geworden sei. Man mache sich kaum mehr Gedanken darüber, woher es kommt und wie seine Qualität gesichert wird. "Ich lasse mir gern ein Glas Wasser aus dem Wasserhahn schmecken", versicherte er.
Fachliche Erläuterungen gab Wasserwart Ernst Herbst. Er wies darauf hin, dass die Qualität des Trinkwassers bei den vierteljährlichen Laborproben immer unter den vorgegebenen Grenzwerten liege. Vor drei Jahren hatte sich der Zweckverband entschlossen, auf Atrazin zu reagieren. Dabei handelt es sich um ein mittlerweile seit 25 Jahren verbotenes Pflanzenschutzmittel, das sich in einem langen Prozess über Jahre hinweg ins Grundwasser abgesetzt hat.
Der Zweckverband fasste den Beschluss, unmittelbar neben dem Hochbehälter in Pürschläg eine Aktivkohleanlage zu errichten. Die Planungen und Bauüberwachung übernahm Diplomgeologe Udo Hartmann vom Ingenieurbüro Renner + Hartmann Consult GmbH. Für die Anlage war ein Gebäude erforderlich, das Ausmaße von 12 Metern Länge, 9 Metern Breite und 7 Metern Höhe hat. Dieses wurde von der Firma Gnan & Köper aus Sulzbach-Rosenberg errichtet. Den Einbau der Technik übernahm Veolia Watertechnologies aus Bayreuth.
Eingebaut wurden zwei Behälter mit Aktivkohle und nachgeschalteter UV-Anlage. Das Wasser aus den beiden Brunnen im Pürschläger Tal strömt durch die Filter, wodurch das Pflanzenschutzmittel verschwindet. Der maximale Durchlauf liegt bei 30 Litern pro Sekunde. Vor dem Abgang zum Hochbehälter erfolgt noch eine UV-Desinfektion.
Der Vorsitzende des Zwecksverbands, Dieter Dehling, wies darauf hin, dass zur Finanzierung der Kosten von 600 000 Euro keine Extrabeiträge erhoben wurden. Die anfallenden Kosten werden über den Wasserpreis und durch Kredite finanziert.
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