Amtseinführung Pfarrer Julius Johnrose: Nah bei Menschen sein

Pullenreuth
16.02.2022 - 09:57 Uhr

Die Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth hat wieder einen Seelsorger: Pfarrer Julius Johnrose will nun für alle Gläubigen da sein.

Am Sonntagnachmittag feierte Pfarrer Julius Johnrose seinen Einführungsgottesdienst in der Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth.

Mit der feierlichen Installation von Pfarrer Julius Johnrose am Sonntagnachmittag in Pullenreuth hat die Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth wieder einen neuen Seelsorger. Vor dem Einzug des Geistlichen ins Gotteshaus begrüßten Irene Ritter vom Pfarrgemeinderat Pullenreuth und Neusorgs Kirchenpfleger Hans Richtmann den neuen Priester. Prodekan Josef Triebenbacher aus Marktredwitz rief den neuen Seelsorger dazu auf, die Kirchentür zu öffnen als Zeichen einer Tür zum ewigen Leben.

Triebenbacher hat Pfarrer Julius Johnrose als neuen Priester der Pfarreiengemeinschaft auch installiert. Er fragte ihn, ob er bereit sei, das Priesteramt in der Pfarreiengemeinschaft auszuführen, das Wort Gottes zu verkünden und die Sakramente, besonders das der Heiligen Eucharistie, zu feiern. Triebenbacher vertraute dem Priester den Ambo als Tisch des Wortes und den Altar an. "Nirgendwo als am Altar ist jemand dem Mysterium der Liebe Gottes näher", unterstrich der Prodekan.

Pfarrer Josef Triebenbacher zelebrierte auch den feierlichen Gottesdienst, als Konzelebranten standen ihm Geistlicher Rat Anthony Soosai, Diakon Harald Schraml und Pfarrer Julius Johnrose zur Seite. Die Lesung trug Robert Bauer vor, das Evangelium Diakon Harald Schraml. Die Fürbitten lasen Pfarreimitglieder aus Neusorg und Pullenreuth.

Neue Herausforderung

In seiner Predigt erinnerte Prodekan Triebenbacher an das erste Treffen mit Pfarrer Julius Johnrose, um die Amtseinführung zu besprechen. Dabei habe ihm dieser von seinem 13-jährigen Wirken in Indien, davon vier Jahre als Dompfarrer in der Diözese Kottar, erzählt. Eine große Umstellung müsse es für den indischen Geistlichen gewesen sein, als er in Deutschland in die Pfarrei Sankt Christoph in Neukirchen bei Georgenberg unweit der tschechischen Grenze kam. Dort sei er jedoch sehr freundlich aufgenommen worden.

Nun warte mit der Leitung der Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth eine neue Herausforderung auf Pfarrer Julius. Mit Gottes Hilfe und der Hilfe der Gottesmutter Maria wolle er diese schaffen. Gleichzeitig legte Triebenbacher dem neuen Seelsorger drei Dinge ans Herz: Ein Priester müsse bei den Menschen sein; sie müssten spüren, dass der Pfarrer sie mag und sie so annimmt, wie sie sind. Weiter müsse ein Geistlicher bei Gott sein, ein vom Heiligen Geist Beseelter. Die Mitte einer Gemeinde sei nicht der Pfarrer, sondern der Altar. Als drittes soll sich der Priester trotz aller Probleme, die es in der Kirche gebe, nicht die Freude an der Kirche nehmen lassen. Triebenbacher wünschte sich, Pfarrer Julius finde seine Aufgabe darin, bei den Menschen zu sein.

Den weiteren Teil des Gottesdienstes zelebrierte Pfarrer Julius Johnrose. Jana und Julia Daubner sowie Nina Reinke (Gesang) und Alexander Hecht (Orgel) gestalteten die heilige Messe musikalisch.

Willkommensworte und Geschenke

Andreas Kraft, evangelischer Pfarrer aus Waldershof, freute sich, dass die Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth wieder einen neuen Priester erhalten hat. Gleichzeitig hoffe er darauf, dass auch dieser die Tradition der guten Zusammenarbeit zwischen beiden Konfessionen weiterführen werde.

Laut Pullenreuths Gemeindeoberhaupt Hubert Kraus strahle die Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth vor Freude über ihren neuen Geistlichen. Dieser sei warmherzig und ein fleißiger Seelsorger. Zur Amtseinführung überreichte er ihm Gutscheine für die Gastronomie und Lebensmittelgeschäfte in der Kommune. Die Grüße der Gemeinde Neusorg überbrachte Bürgermeister Peter König. Er sei dankbar, dass der Herrgott einen neuen Arbeiter in den Weinberg des Herrn entsandt hat. König lobte Pfarrer Julius‘ positive Ausstrahlung und wünschte ihm ein herzliches Grüß Gott und viel Glück. Seinen Worten zufolge freuen sich die Kleinen im Kinderhaus Sankt Josef in Neusorg und die Bewohner des Senioren-Servicehauses schon auf den Besuch des Geistlichen. Nachdem das gute Miteinander von vielen Engeln getragen sei, überreichte er Pfarrer Johnrose einen geschnitzten Schutzengel.

Als freundlichen und offenen Priester beschrieb Bürgermeisterin Marina Hirnet aus Georgenberg Pfarrer Julius Johnrose. In seiner ehemaligen Pfarrgemeinde habe er sich durch seine gute Zusammenarbeit zwischen der kirchlichen und politischen Gemeinde ausgezeichnet. Sie überreichte ihm Spezialitäten aus der alten Heimat. Verantwortung für eine größere Pfarrei übernehmen müsse nun Pfarrer Johnrose, erklärte Neukirchens Pfarrgemeinderatssprecher Bernhard Lang. Die Pfarrei Sankt Christoph lasse ihn nur ungern gehen. Er bezeichnete den Priester als Seelsorger mit Herz, der gut zuhören könne.

Stefan Roth als Sprecher für die Pfarrgemeinderäte Neusorg und Pullenreuth erinnerte an den Apostel Thomas, der einst in Indien gewirkt hat. Heute kämen neue Priester aus Indien nach Europa, um die frohe Botschaft mit ganzem Herzen zu verbreiten. Roth wünschte dem neuen Geistlichen, das er sich hier zu Hause fühlen möge.

Beteiligung aller

Pfarrer Julius Johnrose sagte, er sei voller Erwartungen nach Pullenreuth und Neusorg gekommen. "Deshalb will ich für die Gläubigen da sein." Ein Pfarrer alleine mache keine Pfarrgemeinde aus. Alle müssten sich beteiligen. Sein abschließender Dank galt Prodekan Josef Triebenbacher für die Einführung in seinen neuen Wirkungsort, ebenso den Mitzelebranten und allen, die ihn so herzlich in der Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth willkommen geheißen haben.

Auf Nachfrage äußerte Pfarrer Julius Johnrose den Grund, für den Schritt in Deutschland Seelsorgeaufgaben zu übernehmen: Er betrachte dies als Dank für die deutsche und französische Missionsarbeit in Indien. Weiter sei es sein Ziel, seinen Glauben zu vertiefen. Ebenso freue er sich darauf, die Bräuche in Deutschland kennenzulernen.

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Neusorg07.10.2021
Info:

Zur Person Julius Johnrose

  • geboren am 12. Mai 1975 in Palliyadi im Bezirk Kanyakumari im Bundesland Tamilnadu in Indien als zweitältester von vier Brüdern
  • nach der schulischen Ausbildung 1990 Eintritt ins Priesterseminar Sankt Aloisius im Bistum Kottar zu Nagercoil
  • 1994 bis 1997 Philosophie-Studium im Priesterseminar Christhall in Karumathur bei Madurai
  • anschließend einjähriges Praktikum in der Pfarrei von Marthandam
  • 1998 bis 2002 Theologie-Studium im Priesterseminar Sankt Paul in Trichy
  • 7. April 2002 Weihe zum Priester im Dom Sankt Xaver im Bistum Kottar zu Nagercoil
  • 2002 bis 2003 Priester in der Pfarrei Sankt Michael in Choozhal
  • danach bis 2008 als Geistlicher in der Wallfahrtskirche Sankt Michael in Rajavoor und bis 2011 in der Pfarrei Sankt Aloisius in Elavuvilai
  • 2011 bis 2015 Dompfarrer im Dom Sankt Franz Xaver in der Diözese Kottar
  • 2015 Ankunft in Deutschland, bis 2017 Kaplanstelle in der Pfarrei Sankt Christoph in Neukirchen bei Georgenberg; 2017 bis 2021 dort Pfarradministrator
  • nun neue Priesterstelle in der Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth
Vor der Pfarrkirche Sankt Martin in Pullenreuth wurde der neue Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth Pfarrer Julius Johnrose (Mitte ohne Maske) mit weiteren Geistlichen empfangen.
Prodekan Josef Triebenbacher (mit Blick auf den Altar) vertraute Pfarrer Julius Johnrose die Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth an.

"Deshalb will ich für die Gläubigen da sein."

Pfarrer Julius Johnrose

 
 

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