Anja Putzer und Cornelia Müller erzählen von der Natur draußen, die ja noch tief verschneit ist, aber auf den Frühling wartet. Heute kommen auch Birkenbäume und das Besenbinden an die Reihe, so wenigstens steht es auf der letzten Seite des Prospektes, den man vor Monaten bereits verteilt hatte. Geladen ist auch Karin Gerolstein. Sie hat nicht nur ihre Querflöte, sondern auch ihre Freundin Monika Prüll zur musikalischen Unterstützung mitgebracht. Gemeinsam tragen sie zur gemütlichen Runde bei.
Zu Stephanie sei es nur ein Augenblick. „Zu Neujahr ein Hahnentritt, zu Heilig Drei König a Hirschensprung und zu Maria Lichtmess a ganze Stund‘“, beschreibt eine alte Bauernweisheit die Tatsache, dass die Tage bereits wieder länger und die Nächte dafür kürzer werden. Jetzt sind auch die Tage der "Spinnstub’n" vorüber. „Wir schauen uns die Frühlingsbotin Birke und ihre Symbolkraft an und binden später Besen“, versprechen die beiden Referentinnen, von denen die eine aus dem nahen Tannenhäusl und die andere aus Haselbrunn bei Pullenreuth stammt.
Wer sich traut, darf ein Gedicht vorlesen. Es meldet sich der kleine Elias, der vor sich ein Blatt Papier liegen hat, auf dem Verse stehen, die die Birke beschreiben. Warm und urgemütlich ist's wieder in der Schleif, die für wenige Stunden zur „Spinnstub’n“ geworden ist. Man lehnt sich zurück und hört dem Buben beim Vorlesen ein wenig zu. In einem Probier-Schälchen liegen Erlensprossen. Zweiflern zum Trotz schmecken sie gar nicht mal so schlecht. Im Gegenteil, gerne greift man noch einmal hinein, während das Flöten- und Gitarrenduo ein Lied anstimmt.
Inzwischen hat Anja Putzer den „Steinwald-Bärwurz“ geholt, den man bereits im Oktober angesetzt hat und der jetzt trinkfertig zu sein scheint. Eigens für den letzten Hutza-Abend hat die Glasschleif-Küche eine passende Speisen- und Getränkekarte kreiert. Darauf steht ein Vogelbeer-Likör, aber auch einer der mit Engelwurz angesetzt wurde. Minze, Melisse, Beifuß, Kümmel, Fenchel und Anis: auch die anderen Getränkespezialitäten klingen verlockend, die heute - neben einigen Brotzeiten - aus der Küche angeboten werden. Was man sich unter „Quittenfeuer“ vorzustellen hat, probiert man am besten selber aus. Schmecken lässt man sich auch den zimtigen Apfel. Und dass Birkensaft gut für die Haare sein soll, erfährt man ganz nebenbei auch noch. „Birken- und Lindenblätter können Sie auch als Beigabe im Salat verwenden“, erklären Müller und Putzer und raten dazu, die Zutaten einmal daheim auszuprobieren. „Power pur“, beschreiben die beiden Oberpfälzerinnen die gesammelten Produkte, die die Natur in Hülle und Fülle und zudem auch noch gratis liefert. „Die Birke hat Kraft. Sie bringt den Körper in Schwung.“
Eigentlich – und das meinen alle, die im "Kulturbuan" der Glasschleif sitzen - sei es wirklich sehr schade, dass der Veranstaltungsreigen nun zu Ende geht. Ganz so schlimm sei das aber auch nicht, verrät Cornelia Müller. „Die ,Spinnstub’n‘ macht halt eine Pause, im Spätherbst geht es sicher weiter.“
Buch in Arbeit
Während der "Spinnstub’n"-Pause vertreibt ein Buch, das im Frühjahr auf den Markt kommen wird, ein wenig die Wartezeit. „Darin sind die Rezepte enthalten, die wir während der vergangenen Monate vorgestellt haben“, verrät Cornelia Müller. Auch an Fotos wird nicht gespart. Die hat Helmut Greger geschossen. Wie viel es kosten wird, und wann es zu haben sein wird, konnte die Tannenhäuslerin aber noch nicht sagen. Vorbestellen aber kann man es schon und zwar zum einen bei Cornelia Müller. Sie wohnt in Tannenhäusl 2 bei Pullenreuth. Erreichbar ist sie unter der Telefonnummer 09234/ 9280983 beziehungsweise 0171/1198575, E-Mail: info[at]studiotannenhausen[dot]com. Ordern kann man es auch bei Anja Putzer in Haselbrunn bei Pullenreuth, Telefon 09234/9741191, E-Mail info[at]steinwaldenergie[dot]de. (wro)


















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