Heiliges Grab in Pullenreuth hat ein neues Zuhause auf Zeit

Pullenreuth
11.09.2023 - 14:43 Uhr

Die Gesellschaft "Steinwaldia" hatte am Tag des offenen Denkmals zum Besuch des Heiligen Grabes in Pullenreuth und der Glasschleif in Arnoldsreuth eingeladen. Neben der Geschichte des Kunstwerks ging es auch um dessen Zukunft.

Die Zurschaustellung des Heiligen Grabes – „Theatrum sacrum“ – am Tag des offenen Denkmals, sei laut Norbert Reger, Vorsitzender der Gesellschaft "Steinwaldia", die erste offizielle Präsentation nach dem Umzug in den eigens dafür revitalisierten – und gut abgedunkelten – Weiß-Saal nahe der „Grünen Mitte“ in Pullenreuth gewesen. Auch wenn der Besucherandrang überschaubar blieb, zeigte sich Reger davon keineswegs enttäuscht.„Mir war schon klar, dass an diesem spätsommerlichen Nachmittag nicht so viele Leute kommen werden.“ Zuversichtlich stimmten ihn die kleineren und größeren Besuchergruppen, die sich, seit das „Heilige Grab“ im Weiß-Saal steht, bereits bei ihm gemeldet und um Sonderführungen gebeten hätten.

Die zwischen der Gemeinde und der Familie Weiß geschlossene Miet- und Nutzungsvereinbarung sei aber nur befristet. "Noch aber bleiben uns gut zehn Jahre", unterstrich Norbert Reger im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. In dem jetzt noch verbleibendem Zeitfenster müsse das Heilige Grab aufgebaut bleiben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Gründung einer Stiftung

„Die Ausstellung ist verpflichtend“, sagte Reger und betonte, dass diese Vereinbarung ein wichtiger Bestandteil der Förderrichtlinien sei. „Was nach dem Weiß-Saal kommt, wissen wir jetzt noch nicht.“ In diesem Zusammenhang verwies Reger auf die fest ins Auge gefasste Gründung einer Stiftung. „Aller Wahrscheinlichkeit könnte diese noch im Winter aus der Taufe gehoben werden“, meinte der Vorsitzende. Er hoffe darauf, dass für das Projekt eine gute Lösung gefunden wird, um das Heilige Grab auch in Zukunft auf sichere Beine stellen zu können.

Seit den 1980er Jahren waren der Wiederaufbau, die Finanzierung und die Restaurierung des Kunstwerkes ein Dauerthema nicht nur bei der „Steinwaldia“, sondern auch bei der Gemeinde Pullenreuth. Nach 60 Jahren wurde das „Heilige Grab“ in diesem Jahr erstmalig wieder in der Pullenreuther Pfarrkirche aufgebaut und von Bischof Rudolf Voderholzer geweiht. Am Karfreitag konnte es dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Den Umzug von der Pfarrkirche Sankt Martin hinunter in den Weiß-Saal habe das Heilige Grab laut Reger „gut überstanden.“ Einige „Kleinigkeiten“ wurden danach von Künstler Gerhard Schinner noch verbessert. Wenige Tage danach sei der Ebnather leider verstorben, blickte Reger zurück.

Vorerst keine Sonderführungen

Zurück in den Weiß-Saal: Unter den Besuchern der beiden angebotenen Führungen war auch eine vierköpfige Gruppe aus Weiden und Parkstein. Von dem Heiligen Grab und der Ausstellung hätten sie aus der Zeitung erfahren. "Diesen Bericht haben wir zum Anlass genommen, einen Ausflug in den Steinwald zu unternehmen", sagte die Parksteinerin auf Nachfrage.

Bei den von Norbert Reger angesprochenen Sonderführungen, die es seit Mai gibt, befände man sich derzeit noch in einer Testphase. Und wie soll es in Zukunft weitergehen? Vorübergehend werde man die Ausstellung im Weiß-Saal einstellen, so Reger. Aktuell geplant sei die Einbindung des Kunstwerkes als weiterer Baustein im Förderprogramm „Sakrale Landschaften“ im Landkreis Tirschenreuth.

Handwerk und Musik

Ein kurzer Ortswechsel führte an die Glasschleif bei Harlachberg, Arnoldsreuth. Dort wurde der Tag des offenen Denkmals mit einem musikalischen Biergarten gefeiert. Für beste Unterhaltung sorgte die Musikgruppe KEMs aus Kemnath. Siegfried Zaus (Geige), Roland Amm (Gitarre und Banjo) sowie Hans Liedtke (Kontrabass und Gitarre) präsentierten Musik unterschiedlicher Stilrichtungen.

Während die Gäste außen den Nachmittag genossen, wurde im Museum – zwischen Biergarten und Wasserrad – wie früher Glas geschliffen. Die Vorführungen, bei denen man auch selber Hand anlegen durfte, wurden bereits zum wiederholten Mal am Tag des offenen Denkmals angeboten. Auch heuer fanden sich wieder zahlreiche Interessierte ein, um das Handwerk, welches sie nur vom Hörensagen kennen, miterleben zu können.

 
 

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