Pullenreuth
01.01.2021 - 13:29 Uhr

In jedem Jahr gibt es neue "Turbulenzen" in Pullenreuth

Der Pullenreuther Gemeinderat blickt auf ein turbulentes Jahr 2020 zurück. Im Bürger- und Jugendzentrum blickt Bürgermeister Hubert Kraus auf ungewöhnliche 365 Tage zurück.

Bürgermeister Hubert Kraus erinnerte sich: "Als wir am 1. Januar 2020 von einer mysteriösen Lungenkrankheit aus China gehört haben, haben wir uns nichts gedacht. Wir kamen zu unseren Jahreshauptversammlungen der Feuerwehren zusammen und am 18. Januar fand unser Neujahrsempfang statt, der sehr schön war."

Auch der Wahlkampf startete ganz normal und der Fasching ging ebenfalls gut über die Bühne. Bei der Kommunalwahl kamen neue Mitglieder ins Gremium, die mittlerweile schon fast zu den alten Hasen gehören. "Leider habt ihr noch nicht unser Heiligtum gesehen, unseren schönen Sitzungssaal im Rathaus", bedauerte Kraus.

Ostern kam der Lockdown, aber es konnten trotzdem viele Projekte fertiggestellt werden wie die Gemeindeverbindungsstraße Haselbrunn-Lochau und die Mengersreuther Straße. Jedoch konnten das ganze Jahr keine Veranstaltungen stattfinden. Das Jahr 2020 wurde von Videokonferenzen dominiert, so der Bürgermeister. "Wir hoffen auf ein Ende der Fahnenstange am 10. Januar und werden uns den Herausforderungen stellen."

Infrastruktur verbessern

Viele neue Projekte stehen in Pullenreuth an. Die größte Aufgabe bleibe weiterhin die Infrastruktur, die Wasserleitungen und der Straßenunterhalt, da Pullenreuth über ein weit verbreitetes Ortsnetz verfüge. Bürgermeister Kraus bedankte sich bei seinen Räten für die gute Zusammenarbeit. "Wir waren uns zwar nicht immer einig, aber wir haben alles gut hinbekommen". Bei der Beratung und Beschlussfassung über das Investitionsprogramm der Jahre 2021 bis 2026 gab es zwischen den Gemeinderäten Diskussionen. Kraus informierte die Kollegen, dass das Investitionsprogramm jährlich durch den Gemeinderat fortzuschreiben sei und als Grundlage für die Haushalts- und Finanzplanung diene. Bei den veranschlagten Einnahmen und Ausgaben handele es sich jedoch zum Großteil um reine Schätzungen. Man müsse auch abwarten, wie sich die Preise entwickeln. In der Sitzung im Juli 2020 fasste der Gemeinderat den Beschluss, dass der Haushalt 2021 bei der Bewilligung einer Stabilisierungshilfe für das Jahr 2020 mit einer Kreditbeschränkung aufgestellt werden soll. Daher wurden für das Haushaltsjahr 2021 nur absolut notwendige Maßnahmen im Entwurf für das Investitionsprogramm bis 2026 vorgesehen.

Viele Investitionen

Im Investitionsprogramm vorgesehen sind Neubau der Quellsammelschächte Schindelschlag-/Naßlohquelle, Erneuerung der Wasserleitung Naßlohe-Haselbrunn, Erneuerung der Gemeindeverbindungsstraße Lochau-Weihermühle, Erneuerung Wellstahlrohrdurchlass Nord der Gemeindeverbindungsstraße Lochau-Pullenreuth, die Verbreiterung der Straße in Lochau "Ortsmitte", die Erneuerung der Hofzufahrten und der Einzäunung vom Kindergarten, sowie ein Spielhaus für den Kindergarten. Mit den Planungskosten für das Gigabite-Förderprogramm rechnet die Gemeinde mit einer voraussichtlichen Investition für das Jahr 2021 mit 625 650 Euro. Für 2022 sind große Projekte für insgesamt fast fünf Millionen Euro geplant, mit dem größten Posten der Ortsumgehung Lochau, aber auch der Grunderwerb landwirtschaftlicher Tauschflächen und die Erneuerung von Buswartehäuschen. Der Neubau des Leichenhauses in Pullenreuth, die Erneuerung der Kirchstaffel und der Wasserleitung Neuhof bis zum Hochbehälter in Haselbrunn stehen 2023 auf der Liste, ebenso die Erneuerung von Bushäuschen und die Planungskosten für die Dorferneuerungen der Ortsteile Trevesen und Lochau. Mit der Erneuerung der Gemeindeverbindungsstraße Lochau-Weihermühle liegt die Investitionssumme hierfür bei einem Gesamtvolumen von 1 222 000 Euro. Im Jahr 2024 nehmen sich die Räte die Sanierung des Friedhofes in Pullenreuth vor, wiederum die Verbreiterung der Straße in Lochau "Ortsmitte" und eine mögliche Neuanschaffung eines Fahrzeugs für den Bauhof. Der Abriss und Neubau des Dorfhauses in Trevesen sowie ein Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Trevesen stehen ebenfalls auf dem Plan. Für diese Projekte rechnet die Gemeinde mit 1 865 000 Euro.

Neues Baugebiet

Für 2025 stehen die Sanierungen der Hochbehälter Pullenreuth, Harlachberg und Haselbrunn zur Debatte, ebenfalls die Erneuerung von Hofzufahrten und der Grunderwerb für die Ausweisung eines neuen Baugebiets mit insgesamt 805 000 Euro. 2026 stehen 100 000 Euro Investitionskosten an für die Erneuerung von Hofzufahrten im Außenbereich auf der Agenda. Warum die Erneuerung der Bushäuschen erst 2022 auf dem Programm stehen, wollte Gemeinderat Alexander Hecht wissen. Laut Bürgermeister gibt es in der nächsten Sitzung eine Beschlussänderung diesbezüglich, die Bushäuschen werden sicher ab 2021 ausgetauscht. "Müsste die Erneuerung der Gemeindeverbindungsstraße Lochau-Weihermühle nicht früher beendet werden als 2023?", fragte Siegfried Sirtl. Laut Hubert Kraus sei dies finanziell nicht machbar. Auch die Sanierung des Friedhofs im Jahr 2024 sieht zweite Bürgermeisterin Christa Bayer als unrealistisch. Das Gemeindeoberhaupt verwies auf die Januarsitzung, in der auch das Thema Neubau Leichenhaus mit auf der Tagesordnung stehen werde. Robert Bauer sieht ein Problem, sich bei Investitionen auf fünf Jahre festzulegen: "Was ist, wenn wir dann mit dem Geld nicht auskommen?" Bürgermeister Kraus beruhigte: "Dies ist nur eine grobe Marschrichtung!" Jedoch wird das Projekt "Tiefbrunnen" für 2021 auf die Agenda genommen.

Hürden für Bebauung

Markus Hecht wollte wissen, warum die Dorferneuerungen in Lochau und Trevesen so spät auf dem Plan stünden. Laut Hubert Kraus, liegt es am Amt für ländliche Entwicklung. Hans Wopperer war sauer. Er findet die Einstellung des Landratsamts seltsam. In anderen Orten werden von großen Firmen 40 Häuser für Mitarbeiter gebaut, im westlichen Landkreis habe man schon Schwierigkeiten, ein einziges Haus im Außenbereich zu errichten. Auch Gemeinderat

Auch Stephan Plannerer bemängelte die Bausituation. Er verliere viele Arbeiter, die willig wären, hier zu bauen. Bürgermeister Hubert Kraus sagte, es gebe ein Problem mit den Flächen, man müsse dies langsam aufbauen. In der Gemeinde Pullenreuth gebe es sehr viele landwirtschaftliche Anwesen, "die Landwirte wollen ihre Felder und Wiesen aber nicht hergeben".

Pullenreuth06.12.2020
 
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