Bis zu seinem Ruhestand war Johann Spörrer Postbote. In seiner Freizeit beschäftigt sich der rührige Rentner im Unruhestand gerne auch mit Erfindungen. So hat er zum Beispiel einen Unterflur-Sägetisch entwickelt, mit dem man auch in kleinen Mietwohnungen gut arbeiten kann. Er sei ein Praktiker, erzählte er einmal. "Das, was ich mir ausdenke, soll nicht nur auf dem Papier Sinn ergeben."
Johann Spörrer ist aber auch Naturfreund. Mit seinen Freunden Walter J. Pilsak und Rainer Sollfrank hat er vor zwei Jahren den Lebensraum Zinster Basalt-Steinbruch, der 2006 geschlossen wurde, erforscht und in jahreszeitlich unterschiedlichen Bildern festgehalten. Bei der rund einstündigen Begegnung mit Farben, Blumen und Tieren dominieren stets aber auch die Basaltsäulen im einstigen Abbruchgelände, das vor einigen Jahren vom Landesbund für Vogelschutz erworben und unter Naturschutz gestellt wurde. "Betreten - einfach so - kann man es nicht", warnte Spörrer vor dem Versuch, die Erkundung auf eigene Faust zu unternehmen.
Mit seinem Vortrag, zu dem er und die Gesellschaft "Steinwaldia" in die Glasschleif eingeladen haben, stellte er den rund 46 Hektar großen Steinbruch einmal näher vor. Das Gelände sei ein wertvoller Lebensraum für Molche, Schwarzstörche und Greifvögel, erklärte Spörrer die gezeigten Farbaufnahmen, wobei er aber auch anklingen ließ, dass man Wert darauf lege, dass die Bewaldung verhindert beziehungsweise die Bewachsung von dort weidenden Schafen "kontrolliert" werde. Gut sichtbar seien die Felsformationen. "Das soll auch so bleiben", ergänzte der Pullenreuther. "Eine geführte Führung - nach der Vogelbrutzeit - ist besonders empfehlenswert", sagte er an anderer Stelle.
Dort habe sich auch einmal eine Seilbahn befunden, die zum Transport der Basaltsteine nach Immenreuth diente. "Aber das ist lange her." Zu sehen sei davon nichts mehr, bedauerte Spörrer das Fehlen der Anlage, die ja auch ein gewisses Wahrzeichen war. Man erinnere sich, fügte er hinzu: "Eines Tages war alles abgebaut. Zielort der entwendeten Teile war die Ukraine." Aufgebaut habe man sie dort aber nicht, erzählte er seinen Zuhörern, unter denen sich auch Steinwaldia-Vorsitzender Norbert Reger und der rührige Historiker Adalbert Busl aus Wiesau befand.
Die kurze Pause nutzte Johann Spörrer, um auf den Nordgautag über zu blenden, der im vergangenen Jahr in Wiesau stattfand. Mit seiner Videokamera hatte er in der dortigen Friedenfelser Straße einen schattigen Standort bezogen, um den mehr als 120 Gruppen umfassenden Festzug digital festzuhalten. Das Ergebnis zeigte er am Ende seines Referates, für das sich Vorsitzender Norbert Reger mit einem Buchgeschenk bedankte. "Ich hoffe, du hast das Weissenstein-Buch noch nicht", fragte der Arnoldsreuther vorsorglich nach.













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