Pullenreuth
09.08.2022 - 10:12 Uhr

Serenade in der Pullenreuther "Grünen Mitte": Nur für die Liebe klingt die Melodie

Die Serenade der Steinwaldmusikanten ist für Liebhaber der Blasmusik ein Pflichttermin. Nach zwei Jahren Pause war es heuer endlich wieder so weit. Und die zahlreichen Besucher wurden nicht enttäuscht.

Fast 600 Festgäste strömten zur „Grünen Mitte“ in Pullenreuth, die idyllisch am „Hardbach“ liegt und der Serenade den passenden Rahmen gibt. Das Konzert, das die Steinwaldmusikanten bereits seit Jahrzehnten einmal im Jahr geben, zog auch dieses Mal Hunderte von Musikliebhabern an. Zur Eröffnung begrüßte Vorsitzende Marina Scherm die Gäste. Leider habe die beliebte Veranstaltung in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen müssen. „Deshalb freut es uns umso mehr, heute wieder für euch spielen zu können“, sagte Marina Scherm.

Der lauschige und unterhaltsame Abend war abwechslungsreich zusammengestellt und nicht nur von böhmischer Blasmusik geprägt. Mit einer Uraufführung eröffneten die Musiker die Serenade: Sie spielten den Konzertmarsch „Kaiserin Sissi“ zum ersten Mal vor Publikum.

"Jubiläumsgrüße" zum 60.

Durch das Programm führte Ehrendirigent Lothar Scharf. Er erklärte, dass 2020 das 60. Jubiläum der Musikanten stattfinden sollte, durch Corona aber verhindert wurde. Für dieses Jubiläum wäre die Polka „Jubiläumsgrüße“ geradezu prädestiniert gewesen – das Musikstück gaben die Blasmusiker nun zum Besten. Vor genau 30 Jahren nahmen die Steinwaldmusikanten erstmals an einem Wertungsspiel teil und fuhren eine ausgezeichnete Bewertung ein. Scharf zitierte aus dem damaligen Wertungsbericht: „Wir möchten nur hoffen und wünschen, dass das junge Orchester auch in Zukunft eine weiterhin positive Entwicklung erleben kann!“ Dieses Ereignis wurde mit dem romantischen und einfühlsamen Walzer „Schöne Erinnerung“ von Ernst Mosch aufrecht erhalten. Dem folgte die Polka „Wir sind ja Bekannte“.

Drei Straßenmärsche brachten die Musiker bei der Serenade zu Gehör, bei der das jüngste Mitglied, Patrick Wegmann, seine Premiere am Schlagzeug feierte: „Wir grüßen mit Musik“, „Promenadenmarsch“ und „In Harmonie vereint“. Mit der „Hanna-Polka“ (Frantisek Keller) ging es weiter. Anschließend trugen die Musiker die bekannte Pop-Ballade „My Dream“ von Peter Leitner vor. Mit der schmissigen Polka „Ich hab dich gern“ fuhren die Musikanten fort. Zum Abschluss des ersten Teils spielten die Steinwaldmusikanten einen Titel aus dem Programm des nicht stattgefundenen Festabends 2020: die zündende „Marschpolka Jubiläumsklänge“ (Peter Schad).

Marsch über Seefahrer

Nach der Pause ging es mit dem Konzertmarsch „Abel Tasman“ weiter. Hinter diesem Namen steckt ein niederländischer Seefahrer, der 1642 auf Entdeckungsreise ging. Begeistert haben die Blasmusiker mit dem Lied „Nessaja“ von Peter Maffay aus dem Musical „Tabaluga“. Mit dem Pop-Song von Whitney Houston „One Moment in Time" bewegten sich die Musiker in der modernen Blasmusik.

Die Polka gehört zu den Lieblingsstücken von Dirigent Johannes Hecht. Mit den drei Stücken „Späte Liebe“, „Von Böhmen bis Mähren“ und „Liebespärchen“ unterhielten die Musiker die Gäste. Zeilen aus dem Stück „Böhmische Liebe“ (Matthias Rauch) beschrieben diesen äußerst gelungenen Abend: „Du weißt, ich liebe dich. Mein Herz schlägt nur für dich, denn nur für unsere Liebe klingt die Melodie.“ Ein Klassiker der unzähligen Mosch-Titel und geradezu ein Muss für die Serenade ist der Walzer „Mondschein an der Eger“. Es war der Abschluss der besinnlichen Serie. Die anschließende Dompfaff-Polka war ein Leckerbissen für die Mosch-Fans.

Musikalisch sagten die Steinwaldmusikanten am Ende des beeindruckenden Abends „Guten Abend, gut' Nacht“. Basierend auf dem Schlaflied von Johannes Brahms hat Alexander Stütz eine Polka-Variante komponiert. Marina Scherm bedankte sich bei allen Gästen, Helfern, Familien und Freunden, die die Steinwaldmusikanten am Bratwurststand, Grillwagen und Ausschank tatkräftig unterstützt haben. Im Anschluss an das offizielle Programm lauschten die meisten Gäste noch lange den vielen Zugaben, die weit in die Nacht hinein dauerten.

 
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