Die Kreisgruppe Tirschenreuth des Bundes Naturschutz eröffnete mit einem außergewöhnlichen Lichtbildervortrag über Wildbienen das Veranstaltungsjahr mit dem Naturpark Steinwald und der Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth.
Werner Schubert, Zweiter Vorsitzender der Kreisgruppe Tirschenreuth des Bundes Naturschutz, erinnerte an das vor vier Jahren erfolgreich gestartete "Volksbegehren Artenvielfalt - Rettet die Bienen", bemängelte aber, dass in der Praxis noch vieles im Argen liege. Dass Bürger und Naturinteressierte Unterstützung und Abhilfe leisten könnten, zeige Siegfried Steinkohl, der in seinem Garten zahlreiche Nisthilfen und Rückzugsorte für Insekten und Wildbienen geschaffen hat. Ein Großteil seiner Aufnahmen entstand im eigenen Garten. Insekten und Bienen zu fotografieren, sei manchmal gar nicht so einfach: Sie seien oft von Blüte zu Blüte sehr schnell unterwegs. "Manchmal flogen sie ruhig und stetig und man konnte die Bienen auf den einzelnen Blüten gut verfolgen. Ein andermal waren sie so hektisch, dass sie schon wieder weg waren, bevor ich durch den Sucher schauen konnte." Bienen und Wildbienen zu fotografieren, erfordere viel Geduld.
Die Besucher des rund neunzigminütigen Vortrags schätzten die einzigartigen und oft farbenprächtigen Aufnahmen sowie die Hinweise und Erklärungen. So habe zwischen 1989 und 2016 die Masse an Insekten (in geschützten Gebieten) um 76 Prozent abgenommen. "Darunter spielen die Wildbienen eine enorm große Rolle", wusste Steinkohl. Insekten hätten eine extrem wichtige Bedeutung in der Wirtschaft. "In Deutschland gibt es über 580 verschiedene Arten von Wildbienen, unter denen die Honigbiene eine Sonderstellung einnimmt." Sie bilde einen Sozialstaat mit vielen tausend Individuen mit ausgeprägter Arbeitsteilung, Wildbienen seien sogenannte Solitärbienen.
Im Lichtbildvortrag, der auch mit Videosequenzen bestückt war, brachte Steinkohl die nützlichen Wildbienen in allen möglichen Größen und Färbungen auf die Leinwand. "Viele Arten von Wildbienen kann man auch im eigenen Garten ansiedeln." Steinkohl präsentierte dazu Aufnahmen von Nisthilfen in hohlen Bambusstäben und Bohrlöchern und verwies auf freie Sandflächen und Totholz sowie "Bienenhotels". "Das Schönheitsideal vom früher gepflegten, aber insekten- und blüharmen englischen Rasen geht immer mehr in Richtung der gepflegten Unordnung eines natürlichen, insektenfreundlichen Naturgartens, zu einem Paradies für Pflanzen und Tiere."
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