Vor 30 Jahren erhielt die Kirchenorgel in der Pfarrkirche St. Josef in Raigering ihre kirchliche Weihe. Anlässlich des Jubiläums hatte der Pfarrgemeinderat Aschach-Raigering zu einem Kirchenkonzert geladen. Jonas Weiß an der Orgel, Elisabeth Donhauser und Jasmin Hiltl auf der Trompete, letztere auch mit Gitarre und gesanglichen Einlagen, unterhielten die Besucher. Mit nachdenklichen Textstücken der Sprecherin des Pfarrgemeinderates, Kerstin Püschl, und einer Zeitreise in die 1990er Jahre durch Kirchenpfleger Alfred Schorner wurde dies ergänzt. Nach dem Neubau der Pfarrkirche St. Josef im Jahre 1971 mussten sich die Pfarrangehörigen noch 23 Jahre mit einer elektrischen Orgel zufriedengeben. Pfarrer Franz Reich, der 1990 die Pfarrei Aschach-Raigering übernommen hatte, wünschte sich eine richtige Orgel. Um das Vorhaben schneller verwirklichen zu können, wurde im November 1992 ein Kirchen- und Orgelbauverein gegründet. Zunächst wollte man eine Orginalpfeifenorgel anschaffen. Diese Idee wurde aber durch den Orgelbeauftragten der Diözese Regensburg verworfen. Wegen des bleiverglasten Westgiebels entstünden zu große Temperaturschwankungen, das Instrument müsste jede Woche neu gestimmt werden. Nach vielen planerischen Bemühungen stellte sich als Lösung eine unempfindliche, computergesteuerte Orgel heraus. 45 Register und sieben Lautsprecher mit insgesamt 1200 Watt verschaffen ein einmaliges Hörerlebnis. Die Klänge werden durch Prozessoren erzeugt, in denen die Töne der größten Pfeifenorgeln der Welt abgespeichert sind. Die Orgel erzeugt also elektronische Töne, die für jeden Laien aber so klingen, als kämen sie aus echten Pfeifen. Versteckt sind Elektronik sowie Boxen hinter einer sechs Meter breiten und acht Meter hohen Orgel-Fassade. Lang anhaltenden Applaus gab es zu Ende der einstündigen Veranstaltung für die Initiatoren von den rund einhundert Zuhörern.
Raigering bei Amberg
23.04.2024 - 15:27 Uhr
30 Jahre Kirchenorgel St. Josef Raigering
von Alfred Schorner
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