Aus der anfänglichen Partnerschaft zwischen den Feuerwehren aus dem Auerbacher Stadtteil Ranna und aus Rannariedl im österreichischen Mühlviertel ist jetzt eine gegenseitige Patenschaft geworden. In der Jahreshauptversammlung besiegelten die Vorsitzenden und Kommandanten beider Seiten mit ihren Unterschrift den Bund.
Beim Googeln stieß Kommandant Stefan Egerer vor einigen Jahren auf den Fluss Ranna - einen Nebenfluss der Donau - und den Ort Rannariedl. Mit Ehefrau Clarissa machte er sich im August 2014 zur näheren Erkundung in Richtung Neustift auf. Im Mai 2015 folgte ein Vereinsausflug nach Rannariedl. Für die Idee einer länderübergreifenden Partnerschaft ließ eine kleine Abordnung aus Ranna noch im selben Jahr das Lindenfest zu Hause sausen und reiste nach Rannariedl, um der Einladung zur Fahrzeugweihe zu folgen. "Ein bisschen beneidet haben wir sie schon um ihr großes Auto", merkte Stefan Egerer schmunzelnd an. Zum Gegenbesuch reisten die Österreicher im September 2017 an.
Jetzt waren aus Rannariedl Vorsitzender Florian Wundsam und Kommandant Christoph Bauer gekommen. Sie zeigten sich von der Leistung der eher kleinen Feuerwehr Ranna beeindruckt und bekundeten ihren Willen, die Patenschaft zu besiegeln. Landrat Richard Reisinger begrüßte das: "Man kann gar nicht genügend Austausch leisten, um die Völkerverständigung zu fördern."
Das Ende beengter Verhältnisse im Gerätehaus, mit denen die Feuerwehr Ranna seit Jahren leben muss, rücke in absehbare Nähe. "Das 75-jährige Jubiläum 2024 wird die Wehr mit Sicherheit in größeren Räumen feiern können", war Bürgermeister Joachim Neuß überzeugt. Der Stadtrat habe in der Klausurtagung im vergangenen November den Umbau für 2021 ins Auge gefasst.
Problemlos sei die Zusammenarbeit mit der Stadt verlaufen, versicherte Kommandant Egerer im Blick auf die Ausrüstung und die Pläne für die Erweiterung des Gerätehauses mit Schulungs- und Dorfgemeinschaftsraum. Derzeit seien von 280 Einwohnern in Ranna gut ein Drittel - insgesamt 96 Mitglieder, davon 43 Aktive - in der Feuerwehr dabei. Für ein Manko hielt es Egerer, dass die alte Kübelspritze bislang nicht durch eine CAFS-Anlage ersetzt worden sei.
Das geringe Minus, das Johannes Meiler in seinem Kassenbericht auswies, beschäftigte die Feuerwehr nicht lang. Landrat Richard Reisinger glich den Fehlbetrag spontan aus.
Von echten und falschen Alarmen
Im abgelaufenen Jahr wurden die Aktiven zu 22 Einsätzen gerufen. „Eigentlich nicht wenig für eine kleine Wehr“, meinte Kommandant Stefan Egerer. 20 davon entfielen auf technische Hilfeleistungen.
Gleich im Februar musste die Wehr zum ersten von drei Verkehrsunfällen an den Eschenbacher Weihern ausrücken. Außerdem galt es, im August eine Ölspur von Lehnershof bis Krottensee zu beseitigen. Eine weitere Fahrbahnreinigung stand am 1. Dezember auf der Strecke von Auerbach bis Neuhaus an. Schäden durch das Sturmtief Fabienne machten das Eingreifen der Wehr an acht Einsatzstellen notwendig. Dampf aus der Dusche war im Dezember die Ursache für drei Fehlalarme im Seniorenheim in Ranna. Dennoch müsse man jeden Alarm ernst nehmen: „Irgendwann brennt’s tatsächlich, und das wäre fatal.“
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