Ransbach bei Hohenburg
03.07.2023 - 11:02 Uhr

130-jährige Ransbacher Feuerwehr Institution im Dorf

Besteht ein Verein bereits seit 130 Jahren, dann ist das schon eine Hausnummer. Die Feuerwehr Ransbach kann von Freitag, 7., bis Sonntag, 9. Juli, dieses Jubiläum feiern.

Die handbetriebene Feuerlöschmaschine aus der Gründerzeit vor 130 Jahren hat bei der Feuerwehr Ransbach einen Ehrenplatz, Kreisbrandmeister Alexander Graf, Vorsitzender Christoph Finn und Kommandant Andreas Bruckmüller (von links) sind stolz auf dieses historische Gerät. Bild: bö
Die handbetriebene Feuerlöschmaschine aus der Gründerzeit vor 130 Jahren hat bei der Feuerwehr Ransbach einen Ehrenplatz, Kreisbrandmeister Alexander Graf, Vorsitzender Christoph Finn und Kommandant Andreas Bruckmüller (von links) sind stolz auf dieses historische Gerät.

Wenn am kommenden Wochenende die Feuerwehr Ransbach ihr 130-jähriges Bestehen begeht, steht die Feuerwehrgemeinschaft im Mittelpunkt des kleinen Dorfes. Am 9. April 1893 ins Leben gerufen, ist die Wehr 130 Jahre später immer noch eine Institution in Ransbach, bei der nicht nur jeder Dorfbewohner Mitglied, sondern auch in den aktiven Feuerwehrdienst eingebunden ist. Unter den Einwohnern Ransbachs herrscht eine nahezu 100-prozentige Feuerwehrdichte.

Schade finden es die Ransbacher, dass aus der Gründerzeit und vor allem aus der Zeit des Ersten und des Zweiten Weltkriegs keine Aufzeichnungen über die Aktivitäten der Feuerwehr erhalten sind. Erste Unterlagen finden sich aus dem Jahr 1951, als die Feuerwehr Ransbach während eines Großbrandes in Pielenhofen, heute im Truppenübungsplatz Hohenfels, zum Einsatz kam. Ein Blitz hatte in eine Scheune eingeschlagen, und das Feuer hatte sich dann in Windeseile auch auf mehrere Nachbargehöfte ausgeweitet. Eine tragische Sache, weil damals nur kurze Zeit später, im Herbst 1951, die Pielenhofener ihre angestammte Heimat im Zuge der Westerweiterung des Truppenübungsplatzes verlassen mussten.

Bis ins Jahr 1957 mussten sich die Ransbacher mit der alten Feuerwehrspritze begnügen, die heute einen Ehrenplatz im Feuerwehrgerätehaus einnimmt. Mehrere Jahre zuvor war über die Anschaffung einer Motorspritze diskutiert worden, doch die finanzielle Situation der Gemeinde stand diesem Wunsch entgegen. Erst am 4. Juni 1958 wurde eine Tragkraftspritze TS 6/6 mit einem luftgekühlten Vierzylinder-VW-Motor angeschafft. Mit Wirkung vom 2. Januar 1959 wurde Anton Bruckmüller zum Kommandanten der Feuerwehr Ransbach gewählt. Diesen Posten hatte er bis zum Erreichen der Höchstaltersgrenze im Jahr 1993 inne. Anton Bruckmüller war damals der dienstälteste Feuerwehrkommandant in der Region.

Bis zum Jahr 1962 sollte es dauern, bis die Ransbacher ein neues Feuerwehrgerätehaus beziehen konnten. Das bisherige Gerätehaus war am Südhang der Ortschaft auf Privatgrund gestanden. Die Gemeinde erwarb damals von der Bundesvermögensstelle Amberg das Anwesen Hutzler, nachdem der bisherige Eigentümer nach der Erweiterung des Truppenübungsplatzes aus Existenzgründen weggezogen war. Die neben dem Wohnhaus stehende Bäckerei bauten die Ransbacher zu ihrem Feuerwehrgerätehaus um. Nach der Übernahme des Löschgruppenfahrzeugs der Feuerwehr Mendorferbuch am 31. Januar 2020 erwies sind das Gerätehaus aber als zu klein. Momentan dient der Ransbacher Feuerwehr ein Teil einer Lagerhalle als Feuerwehrgerätehaus – ob dauerhaft oder nur vorübergehend, muss sich noch erweisen.

Ein schwerer Schlag war für die Ransbacher Feuerwehr die Überschwemmung des Dorfes nach wolkenbruchartigen Regenfällen in der Nacht auf den 2. Juli 1987, als der ansonsten dahinplätschernde Weihermühlbach innerhalb weniger Stunden zum Sturzbach wurde und im Dorf riesige Schäden anrichtete. Damals rief der Landkreis Amberg-Sulzbach sogar den Notstand aus.

Mit Utzenhofen pflegen die Ransbacher feuerwehrmäßig schon immer eine enge Verbundenheit. So war es auch eine ausgemachte Sache, dass die Utzenhofener Feuerwehr die Patenschaft für die 130-Jahr-Feier übernimmt.

Hintergrund:

Programm der 130-Jahr-Feier

  • Freitag, 7. Juli: 20 Uhr Plattenparty der Festdamen mit DJ Grato
  • Samstag, 8. Juli: 18 Uhr Auftakt mit Bieranstich und Mitgliederehrung, 20 Uhr Festbetrieb mit der Band Spritztour
  • Sonntag, 9. Juli: 9 Uhr Aufstellung zum Kirchenzug, 9.30 Uhr Gottesdienst mit Totengedenken und Festzug zum Bierzelt, 11 Uhr Frühschoppen mit der Trachtenkapelle Hohenburg, 11.30 Uhr Mittagessen im Festzelt, ab 14.00 Uhr Musik der Band VoglWüd
 
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