Bei einem Krisengespräch mit dem Bayerischen Bauernverband Oberpfalz (BBV) hat der Stromnetzbetreiber Tennet Fehler bei den Probebohrungen für den Süd-Ost-Link eingestanden. "Uns ist klar, dass bei den Probebohrungen für den Süd-Ost-Link große Fehler gemacht wurden", zitiert eine BBV-Pressemitteilung den Gesamtprojektleiter für den Süd-Ost-Link, Constantijn Steinhusen. Mit dem BBV wolle man nun nach besseren Lösungen suchen, so der Tennet-Manger weiter.
Mit den Bohrungen prüft der Stromnetzbetreiber die Bodenbeschaffenheit entlang der geplanten Trasse der Gleichstromübertragungsleitung. Diese soll unterirdisch von Sachsen-Anhalt nach Niederbayern verlaufen. Zuletzt häufte sich aber der Ärger.
"Die meisten Beschwerden kommen daher, dass Bohrtrupps zum Teil mit schwerem Gerät auf wassergesättigten Böden unterwegs waren und massive Flurschäden verursacht haben", erklärte BBV-Geschäftsführer Hubert Hofmann laut Mitteilung. Dabei werde weder vor noch nach den Bohrungen Kontakt zu den Eigentümern und Bewirtschaftern gesucht. Auch die Entschädigung sei in einigen Fällen unbefriedigend gewesen. "Leider beschädigt dieses Vorgehen schon vor der eigentlichen Baumaßnahme viel Vertrauen", zitiert die Pressemitteilung BBV-Bezirkspräsident Gerhard Stadler. Steinhusen gab sich demnach einsichtig: "Wir haben die Fehler, die auf der Trasse passiert sind, analysiert." Er versprach, die Landwirte besser einzubeziehen. Außerdem sollen Schäden besser dokumentiert werden.
Bei den Bauern kamen diese Ansagen gut an: Es sei wichtig, "einen Umgang auf Augenhöhe zu pflegen". Dazu gehöre, die Belange der Landwirtschaft auch beim Bodenschutz ernst zu nehmen, betonte BBV-Präsident Josef Wutz.
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