Es ist eine besondere Auszeichnung: In ganz Bayern erhalten heuer nur 61 Einsatzkräfte das Steckkreuz für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen, das alle zwei Jahre verliehen wird. Regierungspräsident Axel Bartelt überreichte am Dienstag in Regensburg Kreuz und Urkunde an Ambergs Stadtbrandinspektor Philipp Seegerer und an Kreisbrandinspektor Hans Sperber aus Hirschbach.
Seegerer ist seit 1979 Feuerwehrmitglied und seit 1997 Stadtbrandinspektor in Amberg. "In seiner Dienstzeit hat er sich unglaublich vielfältig für die Feuerwehr und den Brandschutz dort eingesetzt und verdient gemacht", sagte Bartelt in seiner Laudatio. Gerade in den vergangenen Jahren sei die historische Altstadt mit ihrer mittelalterlichen Bausubstanz von auffällig vielen Bränden bedroht gewesen.
Seegerer habe als Einsatzleiter, besonders bei den beiden Großfeuern in der Oberen und Unteren Nabburger Straße 2012 und 2014, maßgeblich mit großem persönlichem Einsatz dazu beigetragen, dass diese Brände auf den Ursprungsbereich beschränkt blieben.
2018 seien zwei Schadensfeuer in der Luitpoldhütte unter Seegerers Leitung bekämpft und ein Produktionsstillstand für diesen wichtigen Betrieb vermieden worden. Besonderes Augenmerk richte Seegerer mit viel Herzblut auf die Nachwuchsgewinnung, lobte Bartelt.
Seinen aktiven Dienst begann Kreisbrandinspektor Sperber 1982 bei der Feuerwehr Achtel. 2001 wählten ihn seine Kameraden zum Kommandanten. "Durch Umsicht, Erfahrung und Einsatzwillen trug Sperber bei vielen Schadenslagen dazu bei, dass der Schutz der Bürger seines Heimatortes stets gewährleistet war", hob Bartelt hervor. 2011 wurde Sperber Kreisbrandmeister, 2018 erfolgte die Ernennung zum Kreisbrandinspektor. Bei zahlreichen schweren Verkehrsunfällen auf den Bundesstraßen 85 und 470 leitete er die Rettungsarbeiten. Bartelt verwies auf den Großbrand einer Montage- und Lagerhalle mitten in Weigendorf, bei der der Einsatz von 180 Rettungskräften zu koordinieren war. Sein Organisationstalent habe Sperber auch im Januar als Kontingentführer beim Schneehelfer-Einsatz im Berchtesgadener Land bewiesen, sagte der Regierungspräsident.
Bartelt betonte bei der Auszeichnung, dass das Steckkreuz nicht allein für eine langjährige Mitgliedschaft, sondern für besondere Verdienste verliehen werde. Acht Männer aus der Oberpfalz bekamen das Ehrenzeichen ausgehändigt. Bartelt sagte, er hoffe, dass künftig mehr Frauen das Steckkreuz erhalten. Die Frauenquote bei der Oberpfälzer Feuerwehr liege bei 15, im Jugendbereich bei 35 Prozent.
"Sie investieren neben dem Einsatz viel Zeit in Training und Nachbereitung", richtete sich Bartelt an die Geehrten. Das werde oft übersehen. Scharf verurteilte der Regierungspräsident Beleidigungen und Angriffe auf Einsatzkräfte. "Wir brauchen wieder eine Brandmauer des Anstands", forderte Bartelt.
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