Reichenau bei Waidhaus
23.10.2019 - 14:40 Uhr

Beweis für hohe Werte

Silberne Ehrenzeichen zeugen von einer der ersten Feuerwehr-Frauengruppe im Landkreis. In der Marktgemeinde Waidhaus zeigen aber die Männer nicht minder Beständigkeit.

Für 25 oder 40 aktive Dienstjahre bekommen Armin Bauer (sitzend, von links), Josef Grötsch, Alexandra Berger, Peter Riedl, Josef Spitzner, Gabi Spitzner, Annelie Spitzner und Johannes Wolf das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Freistaats Bayern. Bild: fjo
Für 25 oder 40 aktive Dienstjahre bekommen Armin Bauer (sitzend, von links), Josef Grötsch, Alexandra Berger, Peter Riedl, Josef Spitzner, Gabi Spitzner, Annelie Spitzner und Johannes Wolf das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Freistaats Bayern.

„Bei jeder Tages- und Nachzeit tragen Sie Sorge und halten sich rund um die Uhr in Bereitschaft.“ Diesen Einsatz der aktiven Feuerwehrleute in der Kommune würdigte Bürgermeisterin Margit Kirzinger bei ihrer Laudatio am Dienstagabend im Schützenhaus. Auf diese Ehrung langjähriger Aktiver habe sie sich besonders gefreut, bekannte sie. Denn jeder Einsatz komme spontan und immer ungeplant. „Da wird viel auf Persönliches verzichtet.“

Wenn jemand für so lange Zeit ausgezeichnet werde, also bis zu 40 Jahre aktiv sei, dann sei das schon etwas Besonders. „Der Markt Waidhaus weiß, was er an seinen Feuerwehrleuten hat“ und unterstütze die Wehren gerne „damit für eine große Sicherheit gesorgt ist“. Dabei sei ihr durchaus bewusst, dass in den beiden nächsten Jahren viel Geld im Gemeindehaushalt eingeplant werden müsse.

Einsatz unter Gefahr

Die Bürgermeisterin dankte den Geehrten für „unzählige geleistete Stunden und den persönlichen Einsatz unter oftmaliger Gefährdung der eigenen Gesundheit“. Die Ehrung könne deshalb nur ein symbolischer Akt sein und keinesfalls eine Gegenleistung, zumal die Aktiven bei jedem Einsatz ein Stück Nächstenliebe praktizierten.

Rauer Ton

Die Wertschätzung des Landkreises wollte Landrat Andreas Meier durch sein Kommen zum Ausdruck gebracht wissen: „Was für ein großes Glück, das wir hier so viele Ehrenamtlichen haben.“ Wer vor 25 oder gar 40 Jahren seinen Dienst begann, zähle zu einer Generation, in der Zusammenhalt und Wertschätzung noch etwas anderes gewesen sei. Längst sei der Ton rauer geworden und das Anspruchsdenken wachse. Doch wer so lange dabei sei, der beweise, dass ihm Werte noch wichtig wären. Nichtsdestotrotz ermunterte der Landkreischef die Riege der Älteren: „Lasst die Jungen ruhig etwas machen und traut ihnen auch etwas zu.“

Zwei Säulen

Den Wert der „Staatsehrung für verdiente Kameraden“ stellte Kreisbrandrat Marco Saller an den Beginn seiner Ansprache. Dazu wünschte er sich eine weitere Unterstützung der Feuerwehren in der Gemeinde. Aktive Wehr und Feuerwehrverein markierte er als „zwei Säulen, die sich gegenseitig brauchen und unterstützen“. Jede einzelne Kraft werde gebraucht, in der Marktgemeinde ebenso, wie im Landkreis: „Ich bin stolz auf Euch in der Gesamtheit.“

Deutliche Worte fand der oberste Hüter des Feuerwehrwesens im Landkreis abschließend zu jüngsten Ereignissen: „Es ist zu einem neuen Phänomen geworden, dass Rettungskräfte angegriffen werden.“ Dies könne weder von der Gesellschaft und der Politik, noch von den Feuerwehren geduldet werden. „Wir sind dazu da, um Schaden von der Bevölkerung abzuwenden und nicht aus Jux und Tollerei.“ Ein gemeinsames Essen im Anschluss unterstrich den festlichen Charakter. Bürgermeisterin Kirzinger: „Die Zeche übernimmt der Markt Waidhaus.“

Gold und Silber

Landrat Andreas Meier verlieh die Ehrungen gemeinsam mit Bürgermeisterin Margit Kirzinger, Kreisbrandrat Marco Saller und den beiden Kreisbrandmeistern, Martin Weig und Matthias Schmidt. Für 40 Jahre aktiven Dienst konnte Kommandant Josef Spitzner mit seinen Mitstreitern von der Feuerwehr Reichenau, Josef Grötsch, Johannes Wolf und Peter Riedl, das goldene Ehrenzeichen des Freistaats Bayern entgegennehmen. Annelie Spitzner und Gabi Spitzner vervollständigten die Riege der Reichenauer Ehrungen mit dem Erhalt des silbernen Ehrenzeichens für 25 Jahre. Aus Reihen der Feuerwehr Reinhardsrieth hätten Josef Kick und Josef Herrmann das goldene Abzeichen für 40 Jahre bekommen, sowie Marianne Hösl und Marina Grötsch das silberne für 25 Jahre. Alle vier konnten jedoch am Ehrenabend nicht teilnehmen. Einzig Alexandra Berger war es möglich, das silberne Abzeichen für 25 Jahre selbst in Empfang zu nehmen. Armin Bauer von der Feuerwehr Waidhaus vervollständigte das Dutzend der Geehrten als weiterer Empfänger des silbernen Ehrenzeichens für 25 aktive Jahre.

Marktgemeinde verspricht neuen Anhänger:

Mit einem aktuellen Einblick in die Leistungen für die fünf Ortsteilwehren verdeutliche Bürgermeisterin Margit Kirzinger die Unterstützung durch den Markt. Von den 2018 investierten 67.000 Euro seien rund 50.000 Euro für Ausrüstung und Geräte ausgegeben worden. Für das aktuelle Jahr erwartet sie einen ähnlichen Gesamtbetrag.

Ein Raunen durchzog den Saal, als die Rathauschefin auf das kommende Jahr zu sprechen kam. Allein auf über 65.000 Euro belaufe sich die neue Schlauchwaschanlage, die endlich bestellt worden sei. Darüber hinaus müsse der Marktrat „viel Geld für die weitere Digitalisierung der Alarmierung einplanen“.

Als großen Posten nannte Kirzinger die Sanierung des Waidhauser Feuerwehrhauses. "Das wird sich im Gemeindehaushalt 2020 und 2021 niederschlagen. Außerdem hoffte sie, mit dem Beginn der Sanierung des „Feilerstodls“ bald auf neue Räume in Reichenau. "Damit ihr eine geeignete Unterkunft habt für Eure Kleidung und diese nicht mehr mit nach Hause nehmen müsst.“ Ergänzend versprach Kirzinger der gastgebenden Wehr die Anschaffung eines neuen Feuerwehranhängers bei Bezug des neuen Domizils. (fjo)

Waidhaus hält die Ausrüstungen ihrer fünf Feuerwehr auf hohem Niveau. Für die Schläuche wurde jetzt eine neue Waschanlage bestellt. Bild: fjo
Waidhaus hält die Ausrüstungen ihrer fünf Feuerwehr auf hohem Niveau. Für die Schläuche wurde jetzt eine neue Waschanlage bestellt.
 
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