Bezüglich der Einsätze war das vergangene Jahr mehr eine ruhige Angelegenheit. Nichtsdestotrotz galt es für die Feuerwehr, jede Menge abzuarbeiten, bringt doch die Organisation des 150. Gründungsjubiläum im Mai 2020 bereits jede Menge Arbeitsintensität mit sich. In der Jahreshauptversammlung stellte Vorsitzender Andreas Hruschka fest, dass die letzten beiden Jugendlichen zur aktiven Mannschaft wechselten, also die Jugendgruppe derzeit ohne Nachwuchs sei.
Der Feuerwehrverein besteht nach dem Tod von Ottmar Böhm und Manfred Gretsch derzeit aus 100 Mitgliedern. Das für alle überraschende Ableben von Ottmar Böhm bedeutete nicht nur für die Reuther Feuerwehr einen großen Verlust. Die Führungskräfte und Aktiven des gesamten Tirschenreuther und auch Neustädter Kreises verloren mit dem Inhaber des Steckkreuzes, der höchsten Auszeichnung des Landesfeuerwehrverbandes, einen Feuerwehridealisten der Extraklasse, meinte Hruschka. Böhm war zehn Jahre Stellvertreter des heutigen Ehrenkommandanten Werner Käß und dann drei Jahre dessen Nachfolger als erster Kommandant, bevor er 1990 zum Kreisbrandmeister des KBM-Bezirks Erbendorf berufen wurde. Der Fachmann für Funkangelegenheiten gehörte zudem über 40 Jahre dem Verwaltungsrat seiner Heimatwehr an.
Bezüglich der vereinsinternen Veranstaltungen betonte der Vorsitzende, dass sich die Feier zu Beginn der Adventszeit gut etabliert habe und die Bevölkerung den Termin am zweiten Weihnachtsfeiertag vorzieht. Die Maibaumfeier, das Fischessen am Aschermittwoch, das Kameradschaftkarteln und die Schaumparty im Ferienprogramm erwähnte Hruschka ebenfalls. In diesem Zusammenhang dankte er allen, die sich bei den Veranstaltungen einbrachten. In Vertretung nannte er seinen Stellvertreter Markus Bader und seine Führungsriege, ebenso das Mittun der Bevölkerung und deren Spendenbereitschaft bei der Haussammlung.
Einen erfreulichen Aspekt nannte Kommandant Uli Stengl die weiterhin sehr gut harmonierende Zusammenarbeit der drei Gemeindewehren. So stellten sich zwei gemischte Gruppen mit 16 Floriansjüngern aus Röthenbach und Reuth (darunter auch Damen) erfolgreich der Leistungsprüfung, auch Unterricht und diverse Einsatzübungen lassen sich laut Stengl gemeinsam wesentlich effektiver gestalten. Seine 29 Köpfe zählende aktive Mannschaft konnte sich nach teils turbulenteren Vorjahren im ruhigeren Berichtszeitraum verstärkt auf die Ausbildung konzentrieren. Die neun Alarmeinsätze (2017 waren es 16) beschränkten sich weitgehend auf Kleinbrände und technische Hilfeleistungen.
Menschenrettung im größeren Stil, Brandbekämpfung und Einsatzstellenkommunikation waren im Mai bei der Großübung mit zehn Feuerwehren bei den leerstehenden Seltmann-Häusern in Krummennaab gefragt. Ein Großaufgebot an Einsatz- und Rettungskräften wurde im Oktober in der Brandschutzwoche nach Pfaben beordert. Angenommen wurde ein Brand im Steinwaldhaus. 30 Personen wurden teils mit Drehleiter und übers Treppenhaus gerettet, die Verletzten vom BRK mit Krankenwagen und Hubschrauber abtransportiert.
Seit dem Zugunglück 2016 in Bad Aibling verstärkte sich das Bewusstsein, dass auch die Reuther Wehr einen Streckenabschnitt der Bahn in ihrem Zuständigkeitsbereich hat. Bei einer vom Wiesauer Kommandanten Thorsten Meiler und Kreisbrandmeister Herbert Thurm geleiteten Übung ging es mit zwei Spezialdraisinen der Feuerwehr Waldershof zum verunfallten Zug. "Bei den vorherrschenden tropischen Temperaturen und kompletter Schutzausrüstung eine wahrlich schweißtreibende Angelegenheit", sagte der Kommandant.
Zur SMS-Alarmierung meinte Stengl, dass diese nach Anlaufschwierigkeiten nun weitgehend so verläuft, dass schon wenige Sekunden nach dem Sirenenalarm die "ALARMSMS" die Handys der Aktiven erreicht. Mit der kurzen Aussicht auf kommende Aufgaben dankte der Kommandant allen Kräften, die das Feuerwehrhaus samt seinen Anlagen, das Fahrzeug und die Gerätschaften und nicht zuletzt die Kameradschaft in Schuss halten.
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