Reuth bei Erbendorf
07.10.2022 - 08:55 Uhr

Planungen zu Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Reuth schreiten voran

Es geht voran: Die Firma WIMO GmbH aus Mantel im Landkreis Neustadt/WN hat die Richtlinien der Gemeinde zum Bau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen in ihren Antrag eingearbeitet.

Die bereits im Mai diesen Jahres erstmals behandelte Anfrage zur Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Josephshof durch die Firma WIMO GmbH aus Mantel (Landkreis Neustadt/WN) hat der potenzielle Investor nun mit einem ausgearbeiteten Konzept hinterlegt und endgültig beantragt. Darüber informierte Bürgermeister Werner Prucker laut einer Mitteilung in der vergangenen Gemeinderatssitzung.

Die vom Gemeinderat entwickelte Richtlinie zum Bau solcher Anlagen habe so bei diesem Entwurf erstmals Anwendung gefunden. Der aufgrund dieser Richtlinie erstellte Bewertungskatalog habe trotz der Streichung von zwei Punkten, die für eine mögliche Bürgerbeteiligung und für den Einbau innovativer Speichertechnik möglich gewesen wären, die erforderlichen elf Punkte, ab denen eine Zustimmung vorgesehen ist, erbracht. Dem Investor werde die Unterstützung beim erforderlichen Bauleitplanungsverfahren nun in Aussicht gestellt, weiter werde er um die Vorlage eines Entwurfes für den nötigen Durchführungsvertrag gebeten. Die Kosten für das gesamte Verfahren habe der Antragsteller zu tragen.

Neue Wassergebühren

Neu gefasst wurde die Erschließungsbeitragssatzung: Die bisherige stammt von 1988 und ist somit veraltet. Die neue Satzung entsprecht im Wesentlichen der Mustersatzung des Bayerischen Gemeindetages und ermöglicht für künftige Erschließungen wieder eine rechtssichere Abrechnung.

Neu erlassen wurde die - wie vom Gemeinderat 2019 beschlossen - jährliche Neukalkulation der Gebühren- und Beitragssatzungen für Wasser und Abwasser. Die Beiträge für Erweiterungen betragen für das Abwasser künftig 1,34 Euro (bisher 1,31 Euro) für den Quadratmeter Grundstücksfläche und 17,23 Euro (bisher 16,87 Euro) für den Quadratmeter Geschoßfläche. Die Steigerung ist laut Mitteilung auf die Kosten der laufenden Kanalsanierungsmaßnahmen zurückzuführen. Beim Abwasser sänken die Beiträge für den Quadratmeter Grundstück von 0,21 Euro auf 0,08 Euro und für den Quadratmeter Geschoßfläche von 1,49 Euro auf 0,56 Euro. Grund sei das Herausfallen eines Großteils des Wasserversorgungsnetzes aus der Abschreibung. Die Gebühr für den Kubikmeter Frischwasser habe aufgrund der Wasserverluste durch Leitungsschäden von 1,28 Euro auf 1,48 Euro angehoben werden müssen. Die Abwassergebühr geht von bisher 4,37 Euro auf künftig 3,06 Euro zurück.

Der Bürgermeister informierte über verschiedene Projekte

  • Die Anfrage bei der DB zur Errichtung eines Radlercafés im Bahnhofsgebäudes habe bisher noch keine Antwort erbracht.
  • Zum Antrag der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG) zur Errichtung eines Sendemastes an der Allee zwischen Reuth und Premenreuth habe es seit der Einreichung der Alternativvorschläge durch die Gemeinde seit Juli keine Antwort vom Antragsteller gegeben. Von der Baubehörde am Landratsamt gebe es zum laufenden Antrag noch keine Entscheidung.
  • Zum Bauleitplanungsverfahren „Gartenäcker“ für die Ausweisung von neuen Bauplätzen habe es von den 32 angeschriebenen Trägern öffentlicher Belange drei Stellungnahmen gegeben, die Nacharbeiten erforderlichen machten: Laut Prucker fordert das Wasserwirtschaftsamt Änderungen bezüglich der Beseitigung von Oberflächenwasser. Hierzu wurde ein erforderliches Bodengutachten beauftragt und erstellt. Die untere Naturschutzbehörde fordere einen Nachweis, ob sich auf dem Areal Zauneidechsen heimisch gemacht haben. Wie der Bürgermeister informierte, konnten diese jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Fachabteilung Emissionsschutz am Landratsamt habe eine schalltechnische Untersuchung bezüglich der unweit vorbeiführenden B299 und der Bahnlinie Weiden–Hof gefordert. Diese läuft in circa 200 Metern Entfernung an der geplanten Fläche vorbei. Auch dieses Gutachten sei beauftragt und werde bis Ende Oktober in die nötige Abwägung eingearbeitet. Der Beschluss dazu solle in der nächsten Sitzung am 9. November gefasst und danach die zweite Öffentlichkeitsbeteiligung gestartet werden. Eine verpflichtende Dachbegrünung in den neuen Bauparzellen hat der Gemeinderat mit folgendem Tenor abgelehnt: „Die Leute, die heute enorm viel Geld für den Bau eine Hauses ausgeben, sollen schon noch selbst über die Dachform ihres Hauses entscheiden können – wer will, der darf sein Dach gerne begrünen, aber keiner muss.“

Ehrung für Deutschen Meister

In der Gemeinderatssitzung wurde Jakob Tretter geehrt: Der Schießsportler aus dem Gemeindeteil Forsthof errang bei der Deutschen Meisterschaft im August in München in der Disziplin „Freie Pistole“ auf eine Entfernung von 50 Metern den ersten Platz. Im Namen der Gemeinde überreichte Bürgermeister Werner Prucker ein Geldgeschenk. Besonders beeindruckt war der Gemeindechef davon, dass Jakob Tretter erst seit drei Jahren in dieser Wettkampfdisziplin trainiert und es recht schnell an die Spitze dieser Sportart geschafft hat. Auch die Tatsache, dass sich Tretter bereits in seinen jungen Jahren im Verein in der Jugendarbeit engagiert, wusste Prucker zu würdigen und wünschte ihm weiterhin viel Freude und sportlichen Erfolg.

Dem Bauantrag für die Errichtung einer Garage in Josephshof sowie dem Antrag auf Errichtung eines Wintergartens mit Unterkellerung in der Fliederstraße stimmten die Gemeinderäte zu. Auch zur Vorlage der Stadt Windischeschenbach im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange bezüglich einer Änderung des Bebauungsplanes Windischeschenbach-Mitte gab es keine Einwände.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.