Reuth bei Erbendorf
11.02.2021 - 15:16 Uhr

"Radler-Café" Reuth: Ärger über Schlamperei bei der Verpachtung

Das Projekt "Radler-Café" im Bahnhof Reuth führte in der Sitzung des Gemeinderates zu Diskussionen und Ärger. Der Grund: Die Bayerischen Liegenschaften GmbH hat bei der Verpachtung einen wichtigen Punkt "übersehen".

Im Bahnhof in Reuth soll ein "Radler-Café" entstehen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ärgerte sich das Gremium über einen Fehler bei der Verpachtung an die Gemeinde. Bild: ang
Im Bahnhof in Reuth soll ein "Radler-Café" entstehen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ärgerte sich das Gremium über einen Fehler bei der Verpachtung an die Gemeinde.

Im Zusammenhang mit dem Vorhaben „Radler-Cafe im Bahnhof“ mussten die Gemeinderäte die weitere Vorgehensweise wegen einer Schlamperei des Verpächters beraten. Aufgrund des Bauantrages wurde seitens des Landratsamtes auch die Bahn als Träger öffentlicher Belange um eine Stellungnahme gebeten. Darin stellte sich heraus, dass gut die Hälfte der von der Bayerischen Liegenschaften GmbH an die Gemeinde verpachteten Fläche (85 Quadratmeter im Erdgeschoss) bereits an die Bahn verpachtet seien. Angeblich sei dies vom Verpächter beim Vertragsabschluss mit einer Pachtlaufzeit von 26 Jahren bedauerlicherweise „übersehen“ worden.

Reuth bei Erbendorf19.11.2020

Erwerb für 500.000 Euro

Die Gremiumsmitglieder sahen es fast als Frechheit an, dass sich nun die Gemeinde mit der DB-Netz kurzschließen und die Fläche anmieten solle, falls diese nicht mehr benötigt wird. Dies würde zu monatlichen Mehrkosten von 300 Euro führen. Ein Mitarbeiter der Bayerischen Liegenschaften teilte zwischenzeitlich mit, dass ihm die Angelegenheit leid tue. Das Angebot, den gesamten Bahnhof für 500 000 Euro zu erwerben, rief bei den Gemeinderäten nur ein leises Schmunzeln hervor.

kam das Gremium geschlossen überein, an dem bestehen Pachtvertrag festzuhalten. Die Eigentümergemeinschaft, die mit der Realisierung des „Radler-Cafés“ selbst von der Aufwertung des Gebäudes kräftig profitiere, solle sich mit der Bahn darüber einigen. Der etwa drei Quadratmeter große, von der Bahn genutzte Batterieraum bleibt Teil der Planung und sei künftig durch einen separaten Eingang zugänglich. Bei Gesprächen im Nachgang wurde zugesichert, dass die Verträge denen der Bahn angepasst werden und das Projekt „Radler-Café“ nicht gefährdet sei. Für den Fall, dass trotzdem mit den Eigentümern keine Einigung erzielt werden kann, beauftragten die Gemeinderäte den Bürgermeister und die Verwaltung, Schadenersatzansprüche geltend zu machen.

Übernahme der Gerätschaften

Die Räumung der Gehwege von den Bushaltestellen bis zum Bahnhof wurde bisher von der Firma „Määhwerk“ ausgeführt. Diese teilte der Gemeinde jüngst mit, dass sie die Tätigkeiten wegen Geschäftsaufgabe nicht mehr ausführen könne, aber der Gemeinde ein günstiges Angebot zur Übernahme der Gerätschaften unterbreiten könne. Nach Einholung eines Vergleichangebots nahm das Gremium das wirtschaftlich günstigere „Määhwerk-Angebot“ für den Traktor mit Räumschild, Streuer, Mähwerk und Grasfangkorb an. Somit können künftig die Arbeiten vom Bauhof in Eigenregie erledigt werden.

Einhellig gaben die Gemeinderäte fünf Bauanträgen ihre Zustimmung. In Premenreuth lag der Antrag über den Abriss einer Garage und deren Neuerrichtung samt Nebenraum vor und in Letten der Anbau eines Wintergartens an ein bestehende Wohnhaus. Beantragt wurden ebenfalls in Letten und in Reuth Neubauten von Einfamilienhäusern mit Pkw-Stellplatz beziehungsweise Carport. Einstimmig befürwortet wurde auch die geplante Erweiterung einer Getreidelagerhalle um weitere vier Silos in Escheldorf.

Nicht erbaut über Denkmalschutz

Vor dem nichtöffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung informierte Bürgermeister Werner Prucker seine Ratskollegen über den aktuellen Stand beim gemeindeeigenen Vorhaben zur Revitalisierung der Gasthof-Metzgerei in Premenreuth. Dabei zeigten sich die Räte wenig erbaut, dass sich nun auch der Denkmalschutz wegen der nahen Marienkirche per Stellungnahme eingeschaltet hat.

Da nicht alle Feststellungen positiv ausfielen, werden das Planungsbüro und das Amt für Ländliche Entwicklung als Fördergeldgeber versuchen, Ungereimtheiten mit dem Landesamt für Denkmalpflege möglichst ohne Planänderungen aus der Welt zu schaffen. Es wäre ärgerlich, wenn nach Corona bedingten Hindernissen dadurch weitere zeitliche Verzögerungen in Kauf genommen werden müssten, lautete der Tenor der Runde.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.