Mit zahlreichen Ehrengästen feierte die Schützengesellschaft Vilstal Rieden ihren runden Geburtstag vor dem Schützenheim an der Vilshofener Straße. "70 Jahre Schützengesellschaft Vilstal Rieden: Eine schöne und lange Reise für den Verein", betitelte Bürgermeister Erwin Geitner seinen Rückblick. Besonders hob er Fahnenträger Klaus Jaintzyk hervor: "Ich bin seit 1995 in Rieden und kenne keinen anderen Träger Eurer Vereinsfahne." Jaintzyk ist in 70 Vereinsjahren erst der vierte Fahnenträger. Vor ihm hielten Kurt Zittlau sen., Max Ferber und Johann Bayer das gute Stück in den Händen.
Schützenmeister Thomas Graf blätterte in der Chronik. "Entstanden ist die SG Vilstal Rieden am 1. März 1953 im Gasthaus Mehringer, genannt Stelzer, mit 30 Gründungsmitgliedern", blickte er zurück. Die erste Ehrenscheibe stiftete Gastwirt Wolfgang Mehringer noch im März 1953. Sie ging an Josef Forster. "Damals wurde noch von der Gaststube über den Gang in die Küche geschossen", berichtete Graf über die heute kurios anmutenden Umstände. Der erste Schützenkönig der SG Vilstal Rieden hieß Konrad Pickelmann, seine Liesl damals Paula Blöd.
Mehrmals musste der Verein umziehen. Als das Riedener Gasthaus Mehringer 1979 wegen Umbauarbeiten schloss, kam er vorübergehend in Wolfsbach im Schützenheim der SG Edelweiß unter. Im Sommer 1980 bezog die SG Vilstal den neueb Saal mit elf Schießständen in Kreuth im Matheshof. Dessen Umnutzung machte die Riedener Schützen 1989 erneut heimatlos. Nach einer Zwischenlösung bei den Nachbarn von Gut Ziel Vilshofen schuf sich der Verein dann in der Vilshofener Straße in Rieden ein eigenes Schützenheim. Vor dem Standeröffnungsschießen am 1. Mai 1994 wurden 9000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet.
Mit elektronischen Ständen wurde die Anlage im vergangenen Jahr modernisiert. Für die Kleinen unter zwölf Jahren gibt es jetzt ein Lichtgewehr. Die Investition von rund 30.000 Euro habe sich ausgezahlt. Allein zehn Kinder kamen neu zum Verein, der aktuell 127 Mitglieder zählt und jeden Freitag ab 18 Uhr trainiert. Zwei Teams treten für die Vilstalschützen im Bereich des Oberpfälzer Schützenbundes und des Schützengaus Amberg im Rundenwettkampf an.
Nach den Rückblicken und Grußworten folgte die Preisverteilung der Glück- und der Ehrenscheibe zum 70-jährigen Jubiläum, gestaltet und gestiftet on Schießleiter Manfred Hiermann und seiner Freundin Anja Kalla. Bei der Glück-Wertung wurden Sachpreise ausgegeben. Der ehemalige Sportleiter des Oberpfälzer Schützenbundes, Ludwig Mayer, gab mit einem 57,6-Teiler den besten Schuss ab; seine Frau Hannelore wurde Dritte. Karl Kopf schob sich dazwischen auf den zweiten Platz. Das Jubiläumsschießen "70 Jahre SG Vilstal Rieden" entschied Miriam Lobenhofer aus Theuern mit einem sensationellen Blattl von 4,2-Teilern für sich. Sie bekam die Ehrenscheibe, ein Präsent und eine Urkunde überreicht.
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