"Mittlerweile ist mir die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zum zweiten Zuhause geworden", sagt der Riedener Mesner Johannes Zeindl. Im Jahr 2021, als sich Pfarrer Gottfried Schubach aus Rieden verabschiedete und mit Slawomir Niemczewski ein neuer Geistlicher die Geschicke in Rieden übernahm, gab es auch einen Wechsel bei den Mesnern. Bis 2021 war Josef Fleischmann, im Volksmund der Mulzer Sepp, hier Mesner. Fleischmann verstarb im Herbst 2022.
Hans Hiller übernahm den Posten, nachdem er von Josef Fleischmann ausführlich angelernt worden war. Hiller ist aber nicht alleine. Verstärkung für die Aufgaben des Mesners kam von einem waschechten Münchener. Der heißt Johannes Zeindl und wohnt seit ein paar Jahren in Rieden. Weil Zeindl ein regelmäßiger Gottesdienstbesucher in der Riedener Pfarrkirche war, fragte ihn ein Nachbar, ob er nicht einmal den Lektorendienst übernehmen wolle. Noch in der Zeit von Pfarrer Schubach trug der 60-Jährige Lesungen in Gottesdiensten vor. Schnell war festzustellen, dass Johannes Zeindl ein großes Herz für die Pfarrei hat. So kam es, dass der damalige Mesner Josef Fleischmann ihn fragte, ob er nicht mit Hans Hiller zusammen als Mesner Dienst tun wolle. Da musste er nicht lange überlegen.
Hiller und Zeindl sind mittlerweile ein eingespieltes Team und teilen sich die Arbeiten und die Gottesdienste. Hans Hiller schaut fast jeden Tag nach dem Rechten, denn es gibt immer etwas zu tun wie etwa die Pflege des Riedener Pfarrhofs. „Ich kümmere mich ums Grobe, die Feinheiten macht der Johannes“, erläutert Hans Hiller mit einem Schmunzeln. In der Kirche sind die Aufgaben vielfältig. So muss die Temperatur beobachtet werden, die Liederanzeige muss aktuell sein, und natürlich ist der Altar immer aufs Neue für den Gottesdienst vorzubereiten.
Die Betreuung der Gottesdienste haben sich Hans Hiller und Johannes Zeindl aufgeteilt. Zeindl kümmert sich um die Samstags- und Sonntags-Gottesdienste, aber auch bei Taufen steht er als Mesner parat. Beerdigungen und die Dienstags-Gottesdienste sind Hans Hillers Sache. Die beiden Mesner helfen sich aber auch stets aus und pflegen überhaupt ein sehr gutes Miteinander.
Hans Hiller ist ein Riedener Urgestein, er feiert im April 70. Geburtstag. Bereits als Jugendlicher half er in den 1960er-Jahren in der Pfarrkirche dem damaligen Mesner und war Ministrant. „Am schönsten ist die Weihnachtszeit in der Kirche“, erklärt Hiller. 44 Jahre war er hauptberuflich zunächst im Baubereich und anschließend 22 Jahre beim Siemens-Werkschutz tätig. Ihm ist der sehr gute Kontakt zu den Pfarrern wichtig.
Sein ehrenamtlicher Kollege Johannes Zeindl ist waschechter Münchner und hat etwas gewagt, das es so nicht alle Tage gibt. Vor ein paar Jahren hat er sich für den Umzug von der Landeshauptstadt in das beschauliche Vilstal entschieden. Das habe es nie bereut, sagt er. Er fühle sich in der Vilstal-Gemeinde sehr wohl, In München habe "das Konzept Leben und Wohnen" auch aufgrund der hohen Preise nicht funktioniert. Zeindl ist selbständiger Restaurator und stellt selber Porzellan her. Für den Abschied von Pfarrer Schubach fertigte er eine Porzellan-Madonna an. „Ich fühle mich in Rieden sehr gut aufgenommen, es hat sich alles positiv entwickelt", zieht er ein positives Fazit. Und iIn der ganzen Pfarrei ist man sehr froh, zwei so engagierte Kirchendiener zu haben.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.