Rieden
16.06.2025 - 10:54 Uhr

Der Glaube gibt Halt bei Riedener Habsbergwallfahrt

Seit 1704 gibt es die Wallfahrt von Rieden auf den Habsberg. Auch heuer legten 55 Gläubige den rund 30 Kilometer langen Weg zur historischen Wallfahrtskirche "Maria – Heil der Kranken" zurück.

55 Gläubige der Pfarrei Rieden sind am Samstagmorgen von der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zur 322. Habsbergwallfahrt aufgebrochen. Das Ziel des "Kreuzgangs" war der Habsberg mit der Wallfahrtskirche "Maria – Heil der Kranken". Der Weg der Riedener Pilger führt durch den Hirschwald, hinunter in das Lauterachtal und zum Ende hin knapp hinter der Neumarkter Landkreisgrenze auf den 619 Meter hohen Berg. Beten, Singen und den Meditationstexten zuhören auf dem rund 30 Kilometer langen Bittgang bedeuten für die Pilger innere Einkehr und Stärkung des Glaubens.

Riedens Pfarrgemeinderatsvorsitzender Josef Weinfurtner leitete die Wallfahrt, das Kreuz trug vorneweg Heribert Bräutigam. Andreas und Hubert Fischer sowie Georg und Hanna Müllner beteten vor, Roswitha Müllner sang Glaubenslieder. Petra Haas trug Meditationstexte vor. In der Früh bekamen die Pilger den geistlichen Segen vor der Pfarrkirche. Die Sonne begleitete die Riedener den ganzen Weg.

Brotzeit in Ransbach

Gleich zu Beginn ging es von Rieden deutlich über 100 Höhenmeter hinauf in den Hirschwald. Bei einem ersten Halt am Zinknmarterl konnten die Pilger bei einem Gebet kurz innehalten. Ein Stück weiter an der Abzweigung nach Taubenbach wurde ein Gläubiger aus Spieshof mit in die Pilgerschar aufgenommen, kurz darauf schlossen sich zwei weitere Gläubige bei Friebertsheim der Wallfahrt an.

Die Kirchenglocken auf dem Pilgerweg begrüßten die Riedener – so etwa in Mendorferbuch, Berghausen, Allersburg und Ransbach. In Ransbach versorgte der Obst- und Gartenbauverein in der Maschinenhalle der Familie Winter die Wallfahrer mit Brotzeiten und Getränken. Familie Kotz aus Vilshofen bot Kaffee, Kuchen und Torten an. Der Erlös daraus wurde an die Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder Amberg Sulzbach gespendet.

Zum 50. Mal mit dabei

Frisch gestärkt pilgerten die Teilnehmer weiter durch das Lauterachtal. Wem es dennoch zu anstrengend war, den ganzen Weg zu Fuß zu gehen, konnte mit dem Begleitbus von der Firma Bayer Busreisen einen Teil der Strecke zurücklegen. Nach der Ankunft verweilten die Gläubigen in der Gnadenkapelle bei einer Andacht, die Josef Weinfurtner und Hubert Fischer gestalteten. Das Wallfahrtsamt hielt Pfarrer Dr. Elmar Spöttle, begleitet vom Riedener Jugendchor Lords Day. "Es ist immer wieder ein wunderschönes Erlebnis, den kräftezehrenden Weg auf den Habsberg geschafft zu haben, mit der Gemeinschaft der Riedener Wallfahrer", sagte Wallfahrtsleiter Josef Weinfurtner.

Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende nutzte den feierlichen Rahmen des Wallfahrtsamtes und ehrte Klaus Jaintzyk für dessen 50. Teilnahme an der Habsbergwallfahrt. Der 74-jährige Riedener trug selbst in früheren Jahren den Lautsprecher. Weiter ehrte Weinfurtner den aktuellen Kreuzträger Heribert Bräutigam. Er übernimmt seit 20 Jahren im Wechsel das Tragen des Wallfahrtskreuzes und des Lautsprechers. Seit 40 Jahren nimmt der gebürtige Riedener, der im Kindesalter nach Ingolstadt mit der Familie umgezogen ist, an der Habsbergwallfahrt teil. Er kommt jedes Jahr extra für die Riedener Wallfahrt in seine alte Heimat.

Am darauffolgenden Sonntag bestritt eine Gruppe von 20 Pilgern den Rückweg zurück nach Rieden ins Vilstal. Mit 77 Jahren war Anna Graf die älteste Wallfahrtsteilnehmerin in diesem Jahr. Der jüngste der Pilger war der elfjährige Philipp Müllner. Seit dem Jahr 1704 findet die Wallfahrt der Riedener auf den Habsberg zum Marienheiligtum "Maria – Heil der Kranken" statt und ist damit die älteste bestehende Wallfahrt auf den Habsberg. Eine Besonderheit gab es erstmals in diesem Jahr. Die Gruppe der "FC Radler" aus Rieden machte sich am frühen Nachmittag ebenfalls auf den Weg zum Habsberg.

 
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