Emotional und warmherzig war die Verabschiedung von Egid Spies aus dem aktiven Dienst als Förderlehrer in der Grundschule Rieden. Gerührt vom Rahmen des Abschiedsfestes und zufrieden über das Geleistete blickte Egid Spies mit Schülern, Ehrengästen und dem Lehrerkollegium auf fast viereinhalb Jahrzehnte Tätigkeit an seiner Schule an der Thanheimer Straße zurück.
Spies begann seine aktive Laufbahn mit dem Vorbereitungsdienst zum pädagogischen Assistenten an der Sondervolksschule in Regenstauf. Zum Schuljahr 89/90 wurde er an die Volksschule Rieden versetzt, die damals noch eine Grund- und Teilhauptschule war. 1999 wurde Spies zum Koordinator fachlicher Aufgaben und als Fachberater der Schulaufsicht im Bereich der Staatlichen Schulämter in der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach bestellt.
Als Referent wirkte der Pädagoge in der lokalen, regionalen und bayernweiten Lehrerfortbildung mit. Überregional und vor Ort wird der Name Spies häufig in einem Atemzug mit seinem Baby, der AG Video genannt. Über das große Abschiedsfest zeigte sich Egid Spies überwältigt. Zu Beginn überraschten die rund 150 Schüler Spies und seine Frau Martina mit einem langen Spalier. In der Aula sangen sie ihm ein Lied, das mit der ersten Strophe begann, die Spies immer zu Unterrichtsbeginn in seinen Stunden mit der Gitarre angestimmt hatte. Nach Unterrichtsschluss wurde Spies von den Ehrengästen und dem Lehrerkollegium verabschiedet.
Über 200 Preise
Ambergs Schulamtsdirektorin Beatrix Hilburger blickte auf das regionale und überregionale Wirken von Spies zurück. Bürgermeister Erwin Geitner zeigte sich über Spies' Tätigkeit an der Schule in Rieden sehr zufrieden: „Ich wünsche mir viele Lehrer, so wie du warst und bist.“ Anschließend bedankte sich Rektorin Christine Kölbl bei Egid Spies für seine herausragende Arbeit an der Schule und darüber hinaus mit der AG Video, mit der zahlreiche Preise zu Stande kamen. „Du hast für unsere Schule Geschichte geschrieben. Du wirst hier in Rieden immer einen besonderen Platz haben“, so die Schulleiterin.
Sie überreichte eine Filmrolle mit den letzten von der AG Video gedrehten Filmen, dazu die Kamera mit Stativ, mit der Spies und die AG Video große Erfolge feierten und so über 200 teilweise internationale Auszeichnungen erhielten. Zahlreiche Teilnahmen bei den Filmfestivals in Hannover, Köln, München und Berlin sorgten für Auszeichnungen wie „Goldene Tigerente“, „Bayerischer Löwe“, „der Goldene Clip der Berlinale der Kinder“ oder der Eröffnungsfilm beim weltgrößten Jugendfilmwettbewerb „up&coming“.
Filme wie „Massenhaft Gründe“ und „Angekommen?“ waren Teil der erfolgreichen Geschichte der Riedener AG Video von Spies. In den Filmen kamen selbstverständlich die Schüler als Schauspieler vor und so können Generationen von Nachwuchsfilmern im Vilstal seit 1990 auf tolle Projekte mit Förderlehrer Spies zurückblicken.
Gruß von ehemaligen Schülern
Eine große Überraschung war es da, als es diesmal zur Verabschiedung „Film ab“ hieß. In einem Zusammenschnitt bedankten sich aktuelle Schüler und ehemalige, die schon über 40 Jahre alt sind in Zusammenhang mit dem Film der AG Video „Trautes Heim“ über die Grundschule Rieden bei dem Lehrer. Anschließend gab es noch einen musikalischen Gruß vom Lehrerchor mit „So schön, so schön war die Zeit“. Zu guter Letzt ergriff Spies das Wort: „Ich blicke ganz dankbar und zufrieden auf ein ganz, ganz spannendes, abwechslungsreiches und schönes Lehrerleben zurück“. Spies schilderte die Tätigkeit mit der AG Video und reiste in Gedanken mit den Gästen noch einmal durch die Jahrzehnte der Filmproduktion. „Rieden wurde ein fester Begriff in der Schulfilmszene und der Medienpädagogik“, zeigte sich der Förderlehrer zufrieden. Der Eintrag in das Goldene Buch des Marktes Rieden mit der AG Video im Jahr 2005 machte Spies sehr stolz.
Am stolzesten machte den Filmexperten jedoch ein Kommentar in einer dienstlichen Beurteilung Anfang der 2000er Jahre. „Sein natürliches Talent im Umgang mit den Kindern ist unglaublich.“ Spies war überglücklich über dieses Lob. Besonderen Dank richtete er an seine größte Stütze, seine Frau Martina, die ihm immer den Rücken stärkte. Den Abschiedstag an der Grundschule Rieden beschrieb er als emotionale Achterbahnfahrt. Am Ende schloss Spies schmunzelnd mit den Worten von Giovanni Trapattoni: „Ich habe fertig.“
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