Seinen 95. Geburtstag am Zweiten Weihnachtsfeiertag feierte ein Riedener Urgestein: Konrad Ibler. Geboren am 26. Dezember 1928 in Amberg wuchs er in der Nähe des Katharinenfriedhofs in der Vilsstadt auf. Konrad Iblers Schulzeit war geprägt von der Diktatur der Nationalsozialisten. Er absolvierte in den Kriegsjahren eine Lehre zum Schreiner. Noch im Winter 1944/1945 wurde der damals 16-Jährige zum Reichsarbeitsdienst in Regensburg eingezogen.
Der rüstige Rentner ist geistig sehr fit und kann sich noch genau an die damalige Zeit erinnern. Im März 1945 wurde seine Gruppe mit 16 Jugendlichen in Richtung Ostfront geschickt. „Am 4. März 1945 gab es in Leipzig Bombenangriffe und wir mussten Aufräumarbeiten leisten. Dann gab es Tieffliegeralarm und wir mussten in Deckung gehen“, erzählt Konrad Ibler lebhaft. Kurzzeitig geriet Konrad Ibler in amerikanische Gefangenschaft. Aufgrund seiner Unterernährung entließen ihn die Amerikaner im Juni 1954 nach Hause. Die ersten Jahre nach dem Krieg arbeitete er in seinem erlernten Beruf als Schreiner, bis er wegen besserer Verdienstmöglichkeiten in die Luitpoldhütte wechselte. Im Januar 1951 heiratete Konrad Ibler nach Rieden, zu seiner Sabine, geborene Steitz. In ihrem Elternhaus in Rieden baute sich das frisch verheiratete Paar eine Wohnung aus. 1951 kam Sohn Bernhard zur Welt, 1953 folgte Sohn Heinrich.
1953 gründete sich der 1. FC Rieden, mit dabei in der Geburtsstunde des FC am 12. April 1953 im Gasthof zur Krone Konrad Ibler: „Ich habe den 1. FC Rieden mitgegründet“. Bei der Schützengesellschaft Vilstal Rieden sowie der Feuerwehr Rieden engagierte sich Konrad Ibler ebenso. 1957 wurde er im Stelzerkeller Schützenkönig der SG Vilstal. Beim Bau des Schützenheims an der Vilshofener Straße Anfang der 90er- Jahre half er fleißig mit hunderten ehrenamtlichen Arbeitsstunden mit. 1966 baute sich Konrad Ibler mit seiner Familie ein eigenes Heim. Mit der Geburt von Tochter Sabine 1969 war die Familie schließlich komplett. Sein handwerkliches Können und sein Tatendrang halfen auch den Söhnen beim Hausbau. Bei der Kirchenrenovierung in Rieden war Konrad Ibler eifrig mit am Werk. Bekannt war der Jubilar auch auf Festen und Feiern, als er zünftig auf seiner diatonischen Harmonika aufspielte. 66 Wallfahrten machte Konrad Ibler auf den Habsberg mit, die Letzte mit 90 Jahren. Bis ins hohe Alter ging der Riedener ins Holz. Bei der Wasserwacht Vilstal-Kümmersbruck ist Konrad Ibler ebenso bereits jahrzehntelang Mitglied.
Zum Geburtstag machten dem Jubilar der Vorsitzende des 1. FC Rieden, Hans Fischer mit Ehrenmitglied Gotthard Färber und seiner Frau Hedwig sowie Vereinsvertretungen der SG Vilstal Rieden und der Feuerwehr Rieden die Aufwartung. Bürgermeister Erwin Geitner gratulierte dem 95-Jährigen und überreichte einen Gutschein der Marktgemeinde Rieden, eine Ehrenurkunde sowie stellvertretend Geburtstagsgrüße von Landrat Richard Reisinger. Vom Landkreis erhielt Konrad Ibler ein Präsent sowie eine silberne Ehrenmedaille. Trotz einiger Schicksalsschläge hat Konrad Ibler seine Zuversicht und seinen Humor nicht verloren. Fünf Enkel und fünf Urenkel zwischen 3 und 15 Jahren bereichern Konrad Iblers Leben. Auf die Frage, wie man das hohe Alter genießen kann antwortete er: „Man darf nix machen, was man nicht will“. Einer seiner Lieblingsplätze in Rieden ist die Schloßbergkapelle.
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