Das Leben als Geistlicher und seine Familie prägten Dieter Kreysler. Der gebürtige Dresdner feierte am 8. Juni seinen 90. Geburtstag in Rieden. Bei dieser Gelegenheit blickte er auf sein Leben zurück. Kreysler wurde als Ältester von drei Brüdern in Dresden geboren. Seine Eltern zogen mit der Familie kurz darauf nach Tetschen im Sudetenland, das heute zu Tschechien gehört. Am Ende des Krieges wurde die Familie im Sommer 1945 nach Dresden vertrieben.
Kreyslers Vater kehrte wenige Monate später aus englischer Kriegsgefangenschaft zurück. Die Familie begann 1946 einen Neuanfang in Lünen in Westfalen, wo der Vater eine Stelle als Prokurist in einer Druckerei annahm. Drei Jahre später ergab sich für ihn eine berufliche Chance in Oberbayern. Daraufhin entschied sich die Familie, nach Geretsried bei Wolfratshausen zu ziehen.
Abitur im Isartal
Vier Jahre später machte Dieter in Icking im Isartal sein Abitur. Danach studierte er ein Jahr lang Bergbau. Aus Glaubensüberzeugung entschied sich der junge Student für ein Theologiestudium. Er verbrachte Studienaufenthalte in Bethel in Nordrhein-Westfalen und Wien. Ein Stipendium des Weltkirchenrates ermöglichte ihm ein Semester an der Universität von Uppsala in Schweden. Abschließend studierte Dieter an der evangelischen theologischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen.
1961 legte der junge Student das erste theologische Examen ab. Danach verbrachte er drei Jahre als Pfarrvikar an der Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg. In dieser Zeit lernte er die Oberpfalz und besonders das Amberg-Sulzbacher Land kennen. Im gleichen Jahr heiratete er seine Frau Frieda. Das Paar war zu diesem Zeitpunkt bereits 9 Jahre zusammen. Am 20. März fand die standesamtliche Trauung in Gauting statt, einen Tag später feierten sie die kirchliche Hochzeit in der Petruskirche Geretsried. Das Paar hat zwei Söhne und drei Töchter. Mittlerweile gehören 13 Enkelkinder sowie zwei Urenkelinnen und ein Urenkel zur Familie.
Vikarstelle in Neunburg vorm Wald
Zurück ins Jahr 1964: Dieter Kreysler übernahm eine Vikarstelle in der evangelischen Pfarrgemeinde in Neunburg vorm Wald und die Vergrößerung der zugehörigen Versöhnungskirche. Damals zählten neben der zivilen Gemeinde auch die Soldaten und deren Familien in der damaligen Kaserne zu Kreyslers Gläubigen. Nach dem Umbau wurde die Stelle in eine Pfarrerstelle umgewandelt. 1969 wechselte Pfarrer Kreysler für zehn Jahre nach Amberg in die Oberpfalz, wo er das Amt des Militärpfarrers bekleidete.
Seine guten Verbindungen zur evangelischen Landeskirche und sein umfangreicher Erfahrungsschatz in der Seelsorge führten 1979 dazu, dass er den Aufbau der Polizeiseelsorge in ganz Bayern übernahm. Beruflich wie privat zog die Familie nach München, wo sich sein Dienstsitz bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2000 befand. Die Familie wohnte während dieser Zeit in Gauting bei München. Wegen einer ihrer Töchter, die sich in Amberg ein Leben aufgebaut hatte, zogen Dieter und Frieda zurück in die Oberpfalz und ließen sich in Rieden nieder.
Im Ruhestand blieb Dieter Kreysler in der Kirche aktiv. Er half als Pfarrer in der Paul-Gerhardt-Kirche aus, gestaltete den Gottesdienst zum Volkstrauertag in Rieden mit und unterstützte die seelsorgerische Arbeit im gesamten Dekanat Sulzbach-Rosenberg. Zu seinen Leidenschaften gehören das Fotografieren und Reisen. Rieden ist dem Pfarrer ans Herz gewachsen: „Wir wurden in Rieden sehr freundlich aufgenommen und fühlen uns hier sehr wohl.“
Zweiter Bürgermeister Josef Weinfurtner gratulierte im Namen der Marktgemeinde zum Jubeltag. Er überbrachte die Glückwünsche des Marktes und von Landrat Richard Reisinger, verbunden mit einer Urkunde und einem Geschenk.













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