Rieden
06.06.2024 - 10:59 Uhr

Porzellan-Kruzifix in Riedener Kirche Ausdruck der Dankbarkeit

Es ist ein Zeichen tiefer Dankbarkeit: das Porzellan-Kruzifix, das die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Rieden schmückt. Gestiftet hat es Mesner Johannes Zeindl. Und zwar aus einem besonderen Grund.

Mesner Johannes Zeindl ist Restaurator und Porzellankünstler. Er stiftete das von ihm selbst gestaltete Porzellan-Kruzifix, das in der Riedener Pfarrkirche steht. Bild: mrr
Mesner Johannes Zeindl ist Restaurator und Porzellankünstler. Er stiftete das von ihm selbst gestaltete Porzellan-Kruzifix, das in der Riedener Pfarrkirche steht.

Johannes Zeindl kümmert sich als ehrenamtlicher Mesner um die Riedener Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Der aus München stammende Porzellankünstler lebt seit mittlerweile über drei Jahren in Rieden und bereichert das kirchliche Leben in der Pfarrei.

Aus Dankbarkeit für die herzliche und vertrauensvolle Aufnahme in die Riedener Gemeinde und insbesondere in die Pfarrgemeinschaft stiftete er ein von ihm selbst gestaltetes Porzellan-Kruzifix als Andachtsbild für die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, das Pfarrer Slawomir Niemczewski bei einem Gottesdienst gesegnet hat. Das Engagement Zeindls findet in der Vilstalgemeinde viel Anerkennung.

Porzellan ist die große Leidenschaft des Restaurators und Porzellankünstlers Johannes Zeindl. Dass seine Wahlheimat Oberpfalz eine große Porzellantradition hat, ist ihm sehr bewusst. So gab es nach seinen Angaben zum Beispiel seit dem 18. Jahrhundert in der Vilsecker Pfarrkirche eine bedeutende Kreuzigungsgruppe aus Nymphenburger Porzellan, die allerdings im Jahr 1909 in das Bayerische Nationalmuseum nach München überführt worden und bis heute dort zu besichtigen ist.

"In Bayern gibt es nur sehr wenige Kirchen, die aktuell sakrale Skulpturen aus Porzellan beheimaten", erklärt Zeindl. Dazu zählt etwa die Kirche des Elisabethinerinnenklosters Azlburg bei Straubing. Die Riedener Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt reiht sich nun in diese Reihe ein.

Wie Johannes Zeindl erklärt, wurde das ungefähr einen Meter hohe Standkreuz vom Oberammergauer Holzbildhauer Richard Reiser aus Lindenholz geschnitzt, farbig gefasst und mit einer Poliment-Blattvergoldung versehe. Das barocke Vorbild des Kreuzes steht in der Oberammergauer Pfarrkirche. Die Nägel wurden vom Gürtlermeister Klaus Grüger aus Scheyern in Oberbayern als Messingschrauben in barockem Stil mit verzierten Schraubenmuttern in Handarbeit gefertigt.

Den Porzellan-Christus, die INRI-Tafel und den Totenkopf unten mit dem Felsenboden, die allesamt glasiert sind, hat Johannes Zeindl in barocker Manier in Handarbeit in seiner Werkstatt in Rieden geschaffen. Der Porzellan-Korpus stellt den noch lebenden Heiland dar, denn seine Augen sind geöffnet und er weist keine Seitenwunde auf. Die vergoldete Dornenkrone deutet zugleich den Heiligenschein an.

 
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