Einen Geldsegen erhielten in diesem Jahr Vereine und Einrichtungen in Rieden beim Heimatabend der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Rieden. Mittlerweile hat es Tradition, dass sich die Riedener KAB dazu verpflichtet, caritative, gemeinnützige und soziale Projekte, Vereine und Institutionen finanziell zu unterstützen. So förderte man im vergangenen Jahr unter anderem den Hilfsfond „Hilfe zum Helfen“ von Amberg-Sulzbachs Landrat Richard Reisinger. In diesem Jahr richtete sich der Blick der KAB-Verantwortlichen ausschließlich auf Einrichtungen im Ort. Vor allem die Jugend- und Nachwuchsarbeit solle dabei im Fokus stehen. Von der großen Spendenbereitschaft der KAB Rieden profitieren in diesem Jahr die Blaskapelle St. Georg Rieden. Ihr Erster Vorsitzender Sebastian Zapf nahm den Spendenumschlag mit 1.000 Euro für musikalische Jugendförderung entgegen. Weiter erhielten die Riedener Ministranten 500 Euro, der Jugendchor Lords Day 500 Euro, Thomas Graf bekam 500 Euro für die Helfer vor Ort überreicht. Peter Pilz übergab an Sandra Bayer und Domenica Rauscher von der Caritas Tagespflegeeinrichtung Unteres Vilstal 500 Euro. Zum Schluss kamen 200 Euro aus dem Fördertopf der KAB der Jugendarbeit des Riedener Fischereivereins zu Gute. Hier waren Robert Scherer und Dieter Teich für die Fischer anwesend. Ein großer und bunter „Spendenstrauß“ also für mehrere Riedener Einrichtungen und Vereine, der vom Publikum des Heimatabends mit großem Applaus begrüßt wurde. Musikalisch begleitete die Veranstaltung die Blaskapelle St. Georg Rieden. Nach der Spendenübergabe machte Anna-Veronika Zöller eine unterhaltsame Reise durch die „Baierische Weltgschicht“ von Michael Ehbauer mit den Gästen. Der pensionierten Deutschlehrerin aus Atzmannsricht bei Gebenbach ist die Bewahrung und Förderung des oberpfälzischen Dialekts ein Herzensanliegen. Die Autorin hatte bereits in der Kulturscheune Elbart eine Lesung veranstaltet. Eine der Lesungen brachte sie mit nach Rieden, die baierische Weltgschicht von Michael Ehbauer. In den 70er Jahren kam die Atzmannsrichterin das erste Mal mit dem literarischen Werk in Kontakt und war vom „Dialekt in Schriftform“ beeindruckt. Michael Ehbauer wurde 1899 in Amberg geboren und kam mit 16 Jahren berufsbedingt nach München. Der Eisenbahnbeamte Ehbauer zeigte schon mit 23 sein literarisches Talent. Wenig später gab er zusammen mit Karl Valentin die Zeitschrift „Der Maßkrug“ heraus. Er war ein begehrter Faschings- und Vereinsredner, zu seinen Höhepunkten als Komiker zählten Auftritte mit Ferdl Weiß. Anna-Veronika Zöller machte sich über die „Drei Trümmer“, so heißen die drei Teile der baierischen Weltgschicht von Michael Ehbauer, die in den Jahren 1925, 1929 und 1957 entstanden sind. „Ich lese heute die schönsten Abschnitte aus dem ersten Trumm, dem Anfang der Weltgschicht“, leitete Zöller ein. Das Besondere: Sie hat das Werk vom Mittelbairischen in das Nordbairische übersetzt, also vom oberbayerischen Dialekt in den Oberpfälzischen. Michael Ehbauer war zwar gebürtiger Oberpfälzer, durch seine lange Zeit in München entschied er sich in der damaligen Zeit für den dort gesprochenen Dialekt in seinen Büchern. So nahm Zöller das Publikum mit in das „Erste Trumm“, „Vo Adam, Eva, Kain und Abel, bis hi zum Noah und aaf Babel“. Die Kapitel beschrieb sie wie folgt: Kapitel I, Die Allerweltserschaffung, oder „Wöi d`Welt aaf d`Welt kumma is, Kapitel II, Die ersten Leut, „Wöi da Adam sei Eva kröigt hat“, oder das vierte Kapitel, der sogenannte Sündenfall, oder „Wöi se döi zwoar aaf amal g`schamt hom. Zur biblischen Schaffungsgeschichte der Tiere erzählt die ehemalige Deutschlehrerin: „Dass drum a Ordnung herrscht im Leb´n, hot a die Vöicha Nama geb´n: Die Gäul, döi hot er Rösser g´hoißn, die Ziegen, na, des woar´n die Goißn, as Rindvöich hoißt se Ochs und Kouh, der G´moi-Stier g´hört aa daou dazou.“ Der Abend war sehr humorig und unterhaltsam. Anna-Veronika Zöller brachte in feinstem Oberpfälzisch die Geschichten ans Publikum und sorgte für zufriedene und schmunzelnde Gesichter. In den Pausen konnten sich die Gäste am reichhaltigen Abend-Buffet, organisiert vom KAB-Vorstands-Team, stärken.
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